hiha hat geschrieben:Genau wegen des Platzangebotes wurde der Bo105 der größere Rumpf der BK117 spendiert. Als Ottobrunner, wo die Bo entwickelt und gebaut wurde, weiß ich das, schließlich sind wir als Kinder immer verbotenerweise auf den Erdwällen rund um den Hubi-Testplatz rumgelegen und haben zugeschaut.
Das Rotorprinzip ist übrigens immer noch das gleiche: der Schlaggelenkfreie Rotor, mit geschmiedetem Titan-Hauptkreuz. Die Rotorblätter waren zwar nicht die ersten aus GFK, aber die Ersten mit 10.000h Wartungsintervall.
Jetzt fällt es mir wieder ein, das war doch der "Geniestreich", der den BO 105 in aller Welt so beliebt machte:
In der Bo 105 wurde der neu entwickelte gelenklose Rotorkopf eingeführt und erstmals im zivilen Hubschrauberbau mit zwei Wellenturbinen ein zweimotoriger Antrieb verwendet.U.a. wegen des einteiligen Rotorkopfes war - wenn ich mich recht entsinne - der BO 105 der erste Hubschrauber, mit dem eine - für Drehflügler bis dato eigentlich unmögliche - Kunstflugfigur realisierbar wurde - der Looping...
(Bo 105 A im Deutschen Museum;
Prototyp und Testhubschrauber „HGH“.)
Zur sog. Luftkupplung: Die Wellenturbinen für Hubschrauberantrieb sind dann als Zweiwellenturbinen ausgelegt. Der Rotor ist mit der zweiten, äußeren Welle übers Getriebe gekoppelt, die innere Welle, also die Primärturbine, bläst ihr Abgas über das eigene, und über das Turbinenrad der zweiten Welle. Bremst man den Rotor, bleibt nur die Sekundärwelle stehen, die Primärwelle, und damit das eigentliche Triebwerk, läuft ungebremst weiter. Die Koppelung zwischen Triebwerk und Rotor findet also kwasy über das Abgas statt.
Gruß
Hans
Ah - jetzt ist der Groschen gefallen: Mit der sogenannten "Rotorbremse-/kupplung" wird die Sekundärwelle gebremst, die Primärwelle (das Triebwerk) läuft weiter. Wie DAS funktionieren soll, habe ich mich schon gefragt, seit ich mich für Luftfahrtechnik interessiere - also ca. meinem 15. Lebensjahr:
"Hä? Rotor steht, Tubine dreht weiter?"
Turbinen- und Hubschraubertechnik, allgemeinverständlich erklärt.
Vielen Dank.