Nette Motorradfahrer-Begegnungen

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Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Di 22 Sep, 2015 09:15

Hallo zusammen,

ich mach hier mal `nen neue Thread auf. Diesen habe ich seit längerem Zeitraum im MZ-Forum.com und beginne hier aber mit der neuesten Geschichte. Die anderen werde ich später antichronologisch hier einfügen.

Liebe Grüße & macht es gut,
Dominik



Hallo zusammen,

gestern machte ich eine neue Begegnung. Kradfahrer traf auf Kradfahrer. Auf der Straße und pannenbedingt auch am Straßenrand:
Ich fuhr gestern mit der CCM 644 aus Stuttgart heraus, via Westbahnhof und Solitude. Ich hatte volles Gepäck anbei: Die elektrische Heckenschere im Cellokoffer auf dem Rücken und die Schultasche hinten aufgespannt. Die Packtaschen waren auch voll. Auch mit einer schmalen Supermoto geht so etwas.
Auf der Ausfahrt nach Weilimdorf und Schloss Solitude eierte ein Motorrad vor mir herum. Ich bemerkte, dass der Motor der Guten nicht ganz propper lief. Ich rollte auf seine Höhe und fragte den Fahrer, ob ich helfen könne. Er meinte "Ja" und sogleich erkannten wir uns. Ein "alter Weilemer", der in den 50er Jahren Puch SGS Super und 175 SVS fuhr. Mecki kennt ihn auch.
So rollten wir auf die Busstandspur. Er freute sich wie Bolle, dass einer der Jungen anhalte, um zu helfen. Die jungen Kerle machten dies doch nicht mehr und überhaupt kenne keiner mehr den am Lenkerende befestigten gelben Schal. Er meinte, dass sie (GPZ 500 S, Bj. 98) nicht mehr ziehe. Ich schaute so herum. Magnettankrucksack, der die Tankdeckelbelüftung verschließe? Nö. Ich schaute in den Tank und mir fiel sofort die Zahl "259" auf dem Tageskilometerzähler auf. Ob er denn beim letzten Auftanken abnullte. Er bejahte. Na dann könne es sein, dass sie just in diesem Moment auf Reserve umgeschaltet werden wollte, der Pegelstand unter das obere Ende des Röhrchens sank. Dies habe er aber getan. Ich schaute mir den Hahn an und dachte selbst erst, dass er auf "RES" stand. Ich ließ sie an. Im Stand lief sie, beim Gasgeben wollte sie ausgehen. Benzinhahn verstopft? Hauptdüsen zu? Auch beim Ziehen des Chokes wurde es nicht besser. Aber die Zündspule wird doch nicht durchschlagen? Ich wollte diese suchen und schauen, ob sie vernünftig temperiert sei. Wahrscheinlich unter dem Tank. Und genau in diesem Moment fiel mir auf, dass der Hahn nicht auf "RES", sondern auf "OFF" stand. Ich übersah den kleinen Pfeil und ließ mich ob der Hebeloptik verwirren. Er wohl auch. Oder eben im Eifer des "Magergeschuckeles".
Er sei nun erst 80 geworden "und der Opa, der blickt es eben nicht mehr immer so" (O-Ton). Er habe mehrere Herzanfälle und Schlaganfälle erlitten und führe immerzu einen Defibrillator mit sich. Gut so, Motorradfahren wird ihn in Schwung halten.
Ich ließ sie an und da lief sie und nahm auch Gas an. Wir freuten uns. Er erzählte, dass er den Motor erst für 3000,- Euro generalüberholen ließ (!) Warum um alles in der Welt er denn das...? Und das mit 30.000 Kilometern! "Na weil sie mehrere Jahre stand". Uff! Beim Gasgeben bemerkte ich, dass sie arg nach Benzin roch und auch nicht gleichmäßig lief. Der Dampf kam aus dem rechten Auspufftopf. Da solle er mal nach schauen lassen und ich erzählte, dass ich vor Jahren eine GPZ 500 zur Reparatur hatte und bei dieser ein Benzinschlauchbrösel vor einem der Schwimmernadelventile hing. (Bei Brösel fällt mir immerzu der Red Porschekiller und die Satteliterschüssel ein...). Muss hier ja nicht der Fall sein aber Ähnliches vielleicht. Und Synchronisieren lassen solle er sie mal. Das war wohl im Budget von 3000,-Euro nicht mehr drin... Er war happy und erzählte mir, dass er erst gestern Tacho 220 auf der Autobahn mit ihr fuhr.
So verabschiedeten wir uns. Ich saß auf und fuhr weiter. Im Rückspiegel aber sah ich, dass er nicht vom Fleck kam. Also wieder rechts ran und wartete kurz. Bestimmt die Kombination "ausgeklappter Seitenständer + Einlegen des 1. Ganges". Aber dann kam er doch und hintereinander fuhren wir die Bergheimer Steige hinunter. An der Kreuzung unten standen wir nebeneinander und plauderten noch etwas. Ich fragte auch: "Es war bestimmt der Seitenständer, oder?" und lächelte. Er: "Ja. Der Opa muss sich erst wieder an das Motorrad gewöhnen."
Ich wünschte ihm allzeit gute Fahrt. Ich links ab, er geradeaus weiter.

Viele Grüße,

Dominik
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon bastardo » Di 22 Sep, 2015 10:15

Schöne Geschichte! :smt023
Christian

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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Lindi » Di 22 Sep, 2015 12:31

das lässt mich hoffen :D
Viele Grüße

Dirk
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Mi 23 Sep, 2015 13:39

Hallo ihr beiden,

danke!

@Lindi: Na mich lässt das auch hoffen. :-D
Aber auch, dass der Gute immer heile daheim ankommen möge. Mit all seinen Wehwehchen und so...

Liebe Grüße,

Dominik
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon sejerlänner jong » Mi 23 Sep, 2015 15:56

Gitti hat neulich bei Alsfeld den Seitendeckel von der Guzzi fast verloren. Natürlich hat Frau Kabelbinder dabei und während sie so tüdelt kommt eine Motorradfahrer vorbeigefahren. Fährt bis zur nächsten Wendemöglichkeit, kommt zurück und fragt ob Hilfe nötig ist. War aber nicht mehr. Kleines Schwätzchen und jeder fährt wieder seines Weges.

Mein Freund Berni ist mal mit der SR bei Iserlohn liegengeblieben. Jemand aus Bochum, gerade auf dem Heimweg, hält an. Schwupp durfte Berni den Sozius entern und wurde ca 80km heimgefahren. Der nette unbekannte ist dann von Schmallenberg nach heim. Brachte ihm eine schöne Fahrt durch´s Sauerland ein und 100 + Punkte.

Es gibt sie noch die Guten
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon heiligekuh79 » Fr 25 Sep, 2015 08:01

Meine erste nette Motorradfahrer- Begegnung fand einige Tage nach Erwerb meines Motorrad- Führerscheins statt. Ich machte meine erste Autobahn-Fahrt. Auf dem Rücksitz der SR250 hatte ich einen gerade gekauften Koffer befestigt. Richtig fest mit Gummi-Spanngurt. Plötzlich gab es einen Riesen Schlag und das Nächste, was ich wahrnahm war, daß ich mit dem Hintern mitten aus der Autobahn saß. Die SR lag auf dem Standstreifen. Es gelang mir, mich auf den Standstreifen zu retten. Kurz darauf erschien die Polizei. Was war passiert? Der Spanngurt war gerissen und entweder der Gurt oder der Koffer hatten mich im Rücken getroffen und von der SR gefegt. Ich war unverletzt und der Schandwagen wurde gerufen. Spiegel und Kupplungshebel waren abgebrochen. Während ich mit schlotternden Knien wartete, hielten zwei Motorradfahrer mit Berliner Kennzeichen an. Einer davon war ein blonder Riese mit langem lockigem Haar. Ich konnte nur stammeln, daß ich mich nie wieder auf ein Motorrad setzen würde. Nein, nie, nie wieder!!!
Die beiden machten sich an der SR zu schaffen, während ich nicht wusste, ob ich heulen, kotzen oder umfallen sollte oder gleich alles zusammen. Schock halt.
Der blonde Riese meinte nach einer Weile, die SR sei wieder fahrbereit. Sie hatten den Bremshebel an die Kupplung gebaut. Bremsen könne ich ja noch mit der Hinterrad-Bremse und sie würden hinter mir herfahren und mich sicher von der Autobahn bringen. Ich weigerte mich. Nie, nie wieder wollte ich mich auf ein Motorrad setzen. Nein, nie, nie mehr!
Plötzlich wuchs der blonde Riese einen halben Meter, holte tief Luft und brüllte: Maul halten, draufsetzen!
Ich habe sofort das Maul gehalten und mich draufgesetzt.
An der nächsten Tankstelle hielten wir an. Vor der Zapfsäule stand ein PKW mit Motorradanhänger. Zufällig ein Motorrad-Händler aus der Umgebung. Der Kollege des blonden Riesen fuhr mit ihm zum Laden und kam kurz darauf mit einem Kupplungshebel zurück. Die SR und meine Nerven waren wieder fahrbereit.
Den beiden Berlinern bin ich bis heute dankbar. Was wäre mir im Leben entgangen, wenn sie nicht im richtigen Augenblick da gewesen wären und genau das Richtige getan hätten.
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Mi 14 Okt, 2015 14:58

Super!

Und so ward ein zum Halt verdammter Stein abermals zu einem Anstoß angehalten worden! :smt023 :D :D :D :D :D
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Di 03 Nov, 2015 11:28

Hallo,

gestern war ich wieder im Dienste der Fieselschweife on tour gewesen, nachmittags um halb fünf. Ich war auf der Heimfahrt mit der CCM 644 bei Stuttgart Vaihingen / Möhringen. Auf der Gegenspur schob ein Motorradfahrer seine 1100er Boxer-BMW (Bj.1997) am Straßenrand entlang und zog einen kleinen Stau hinter sich her. Es dauerte eine Weile bis sich eine passende Gelegenheit bot und vollzog dann die Kehrtwende.
Ich setzte mich vor ihn und fragte, ob ich ihm helfen könne. Er war froh und erklärte, dass ihm der Sprit ausgegangen sei. Das kommt in den besten Familien vor. Leider hatte ich nicht einen dieser 2 Liter fassenden Motorrad-Kanister anbei. Zum Glück benötigten wir kein Werkzeug, denn mit der CCM führe ich nur sehr wenig davon mit mir. Mit der MZ TS 250 habe ich quasi beinahe alles in den Aluboxen anbei. Meinen Rucksack in einen seiner beiden Seitenkoffer gepackt und so fuhren wir gemeinsam auf der CCM nach S-Vaihingen hinein. Arme Sau, er! Aus Gewichtsersparnisgründen habe ich keine Soziusfußrasten und keine Auspuffkrümmerschutzbügel (hoher Krümmer) an dieser montiert.Und dann die schmale Sitzbank dazu. Er musste mit seinem rechten Oberschenkel etwas aufpassen und ließ die Beine baumeln. Unbequeme Angelegenheit. Aber wir hatten es nicht weit. Nur 1 Km. An der Autowerkstatt neben der Tankstelle konnten wir einen Kanister borgen und fuhren zurück. An der Kreuzung stieg er ab und lief noch 100 m zu seiner BMW. So musste ich nicht nochmals umdrehen. Wir verabschiedeten uns und er war happy. Als ich an ihm vorbei fuhr, hupte ich noch und zum Glück fiel mir ein: Der Rucksack! Also drehte ich doch wieder um, er war bereits dabei, den Sprit einzufüllen. Er hatte den Rucksack ebenso vergessen und hätte dann beim Einpacken des leeren Kanisters gestaunt. :mrgreen:

Einen schönen Tag euch und macht es gut,

Dominik
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon dirk » Di 03 Nov, 2015 11:51

Helfen macht Spass,
geholfen werden
auch.
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Mi 04 Nov, 2015 10:08

Hallo Dirk,

stimmt. Es passiert wirklich nur sehr selten, dass ich Kradfahrer am Straßenrand stehen lasse. Nur wenn ich wirklich hurtig, hurtig in a hurry bin!

Muss ja alles nicht in Altruismus ausarten. Bestimmten Menschen, die mit bestimmter Intention auf mich mit dem Thema Altruismus zutreten, entgegne ich: "Stimmt genau! Das wirst Du spätestens dann merken, wenn Du mindestens vier Finger meiner Faust auf deiner Schnauze verspüren wirst." :-D Verdammt, geht nicht auf, die Rechnung. Dann sind ja gleich vier davon auf mich gerichtet.... :omg:

A liebs Grüßle,

Dominik
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Do 14 Jan, 2016 13:38

Heute Morgen in unserer Straße. Noch dunkel, um 7. 05 Uhr, Glatteis, die TS in eine weiße Frostschicht gehüllt:

Das Geschabe von mehreren, über vereiste Glasscheiben flitzenden Eiskratzern. Das sah lustig aus. Ich sprach meinen netten Nachbar von gegenüber an. Der war emsig an seinem C-Klasse-Kombi zugange. Ich, etwas frech: "Sehen Sie - ich muss immerzu nur Tachoglas, die Sitzbank und den Rückspiegel vom Eis befreien. Und seitdem ich allabendlich einen Plastedeckel über den Tacho und einen großen Müllbeutel über die Sitzbank spanne, nur noch den Spiegel." Er lachte und erwiderte nett: "Na dafür muss ich nicht in jeder Kurve Angst haben, dass mir ein Rad wegrutscht!". Wir verabschiedeten uns. Ich ging zur TS. Schwungvoll zog ich den Müllbeutel von der Sitzbank und die eisgewordenen Wassertropfen schnellten zur Seite...

Viele Grüße,
Dominik
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Boscho » Do 14 Jan, 2016 17:01

Dem rutscht das Rad genauso weg - der fällt nur nicht so leicht um dabei. :D
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon altf4 » Do 14 Jan, 2016 19:18

naja, bei glaette kriegt bei der emme vielleicht der fahrer panik, im falle des daimlers ganz gewiss das auto. :ugly:

g max ~:)
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon georgd. » Do 14 Jan, 2016 22:33

Hallo,
hab da mal den alten Bericht von der DLWF 2010 teilweise kopiert:
Da hilft gar nichts mehr, ich komm auf die andere Seite. Der Audi bremst voll ab, trotzdem
gelingt es dem Fahrer nicht mehr rechtzeitig an zu halten und er erwischt mich am Beiboot. Ich glaube an
mein Ende, finde mich dann aber doch im Tiefschnee liegend wieder. Kurz bleib ich liegen um gedanklich
alles zu sortieren, dann denk ich nur noch: du musst aufstehen, schau nach, ob alles noch geht- und es
geht, auch wenn es an manchen Stellen ganz schön zwickt.
Die Unfallgegner (heist das so?) sind Schweizer, sprechen kein Deutsch oder Englisch, ich kein
Französisch. Trotzdem sind sie sehr nett und haben durchaus Verständnis für die Situation. Wir stellen die
MZ wieder auf die Beine, damit der Sprit nicht ausläuft. Leider habe ich außer Personalausweis und
Führerschein keinerlei Papiere dabei. Sie notieren alles, Fahrzeugpapiere hab ich nicht da, und holen
trotzdem keine Polizei. Dafür bin ich sehr dankbar, denn in der Schweiz kostet das erstmal immer einiges.
Sie verlassen sich auf mein Wort ( nur ich alleine weis, dass das wirklich zählt ) und ich kann es kaum
fassen ( woher dieses Vertrauen? ). Der Audi fährt samt Besatzung weiter. Ich bleibe zurück und will erst
mal eine Bestandsaufnahme machen. Der SW ist verbeult und eingedrückt, das Rad steht schief und dreht
sich nicht mehr, der Kotflügel ist eingedellt, mein Gepäck liegt verstreut herum... .

Während ich so alles mal sortiere kommt ein einheimischer Bauer vorbei, er spricht deutsch. Im Ort
unterhalb der Staße sei sein Hof, und wenn ich Hilfe bräuchte, könne ich mich jederzeit an ihn weden. Das
Motorrad könne auch bei ihm abgestellt werden. Ich bedanke mich, will aber erst mal selbst für alles
Weitere sorgen.
Also ich halte das Auto an, der Fahrer nimmt mich auch mit. Beim Bauernhof steige ich aus und klingle.
André, so heist der Bauer, ist in der Werkstatt und ich suche ihn dort auf. Von diesem Menschen und
seiner spontanen Hilfsbereitschaft bin ich so beeindruckt und gerührt, dass mir fast die Tränen kommen.
Zuerst mal kann ich selbstverständlich bei André telefonieren. Auch das Angebot steht, die MZ auf seinem
Hof unter zu stellen. Mich würde er sofort zu meinen Kumpels nach Ferrette fahre, oder ich kann mit
seinem LKW, meine ETZ nach Hause fahren. Wo gibt es sowas??? Der Mensch kennt mich nicht, wir haben
noch keine 5 Minuten miteinander gesprochen und er bietet mir uneigennützig jede mögliche Hilfe an.
Sowas hab ich noch nie erlebt ( höchstens unter Freunden).
Nach langem Überlegen entscheiden wir uns wie folgt: Andre und ich verladen die ETZ auf seinen LKW und
er fährt uns die 45 Km nach Ferrette in Frankreich.
Dort treffe ich meine Kumpels wieder und nach dem Abladen, gehn wir in den Gemeinschaftsraum, wo
auch die Siegerehrung stattfinden wird. André fährt gleich wieder nach Hause.
Also ich bin heute noch beeindruckt, auch nach 6 Jahren.
Gruß
Georg
georgd.
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Re: Nette Motorradfahrer-Begegnungen

Beitragvon Dominik » Fr 15 Jan, 2016 18:46

Hallo Georg.

Na das sind doch gleich mehrere schöne Siege, ;-) die es zu feiern galt.

Da hast Du aber Glück gehabt, dass dir bei diesem Crash nicht mehr passiert ist. :-)
Und dass dir gleich so viele hilfsbereite Menschen begegnet sind, die zur richtigen Zeit an richtiger Stelle...

Ich kann mich an diese Story erinnern.

Viele Grüße,

Dominik
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