Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Christoph » Fr 23 Sep, 2016 19:39

High,
nachde, ich ein bischen Schaltpläne studiert hab und viel probiert, gabe ich etzt ne Variante, die schon mal funktioniert:
Bild
Das ist Schaltungstechnisch sicherlich noch verbesserungsfähig aber ich habe schon mal eine anständige Verstärkung und die Zacken an der Sinusschwingung sind dank dem Tiefpassfilter am Ende der Schaltung, weg. Was noch da ist, ist eine Schwebung, die durch die Mittelung (avarege-Funktion) auf erträgliches Maß gedrückt wird. Die Verstärkung ist umso notwendiger, da ich mir einen Klopfsensor von einem Bmw 528i besorgt habe. Der Vorteil ist: der besteht aus 2 gleichen Sensoren. Der Nachteil: deutlich niedrigeres Ausgangssignal als der vom Combo von Josepha. Mal sehen, ob ich das noch ein bischen besser hinkrieg.
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon hiha » Fr 23 Sep, 2016 20:50

Ganz anderer, sehr einfacher Ansatz aus der Gründerzeit:
Kurbelwelle auf der Antriebsseite fest in einem Schwenklager lagern, andere Seite in Federn aufhängen, stirnseitig eine schlagfrei plane runde Scheibe mit einem Blatt Papier befestigen, und das Ganze in rotation versetzen. Ein Bleistift schwärzt die leichtere Seite. Auf Umschlag dann die andere Seite.
Nach dem Prinzip funktionierten früher auch dynamische Reifenwuchtapparate.
Gruß
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Christoph » Fr 23 Sep, 2016 21:46

High,
na so einfach ist das aber auch nicht. Weil von da an muß man genauso rechnen. Der Rotor dreht sich dabei um seinen Massenschwerpunkt. Aus der Abweichung vom Geometrischen Mittelpunk und der Masse des Rotors kann man dann auf den Betrag der Unwucht schließen. Ohne die Masse des Rotors braucht man dazu für jede Seite einen Referenzlauf und 2 Läufe mit Testmassen.
Wie hoch die erzielbare Genauigkeit dabei ist müßte man mal überschlagen. Die Anforderungen an Kfz-Räder sind nach iso um den Fakto10 niedriger als mein erstes Wuchtergebnis.
Ähnlich funktioniert ja auch das Patent aus Deinem Link von Schenker, allerdings gleich für beide Seiten.
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Maybach » Fr 23 Sep, 2016 22:51

Nach dem Prinzip funktionierten früher auch


Wenn ich mich recht entsinne, funtionierten so um 1900 auch die Zielrechner für die Schiffsartillerie - so von wegen Seegang.

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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Bernhard S. » Sa 24 Sep, 2016 06:46

Maybach hat geschrieben:Wenn ich mich recht entsinne, funtionierten so um 1900 auch die Zielrechner für die Schiffsartillerie - so von wegen Seegang.

Maybach

Und ein Schuss der Schiffsartillerie auf die Kurbelwelle würde das Problem gegen Null reduzieren, also lösen... :weg:
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon mike58 » Sa 24 Sep, 2016 06:58

Bernhard

Bau mir gerade einen neuen Richtbock für Kurbelwellen, wenn er fertig ist rühr ich mich, dann hol ma den Hammer raus den Kupfernen, den leg ma dann in deine Maurerpratzen und i sag dir dann wo du draufhaun mußt, des wird dann ähnlich guad laufen , wia im Leistungsprüfstand, weil ah Gfui hast ja und zuhörn kannst ah, so sparst da vielleicht 550 Euronen.

Bis dann

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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Bernhard S. » Sa 24 Sep, 2016 07:02

mike58 hat geschrieben:...dann hol ma den Hammer raus den Kupfernen, den leg ma dann in deine Maurerpratzen und i sag dir dann wo du draufhaun mußt...

Also Kleinkaliber... :omg:
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon mike58 » Sa 24 Sep, 2016 07:25

Mir,
fangen langsam mit an O-spritz oh, locker aus dem Handgelenk, dann kummt die große Kelle, je nach dem, denk eher an Kanonen wohl dosiert, des griagn ma scho, grins Erst mal schaugn wia weit das fehlt, idenk mal Bätentöter könnt schon reichen, grins.

Mike
Zuletzt geändert von mike58 am Sa 24 Sep, 2016 07:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon mike58 » Sa 24 Sep, 2016 07:31

I,
Kumm aus dem lachen nimmer raus, fallen mir doch spontan Szenen, aus Bugs Bunny ein, mit dem Roadrunner und dem Coyoten, da wurde auch zeitweise mit schweren Geschütz aufgefahren, meap meap.Grins

Bin albern

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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Christoph » So 25 Sep, 2016 07:20

hiha hat geschrieben:Ganz anderer, sehr einfacher Ansatz aus der Gründerzeit:
Kurbelwelle auf der Antriebsseite fest in einem Schwenklager lagern, andere Seite in Federn aufhängen, stirnseitig eine schlagfrei plane runde Scheibe mit einem Blatt Papier befestigen, und das Ganze in rotation versetzen. Ein Bleistift schwärzt die leichtere Seite. Auf Umschlag dann die andere Seite.
Nach dem Prinzip funktionierten früher auch dynamische Reifenwuchtapparate.
Gruß
Hans

High,
zur möglichen Genauigkeit:
Es gibt 3 Messgrößen, die uns hier interessieren. Wenn man die Drehzahl kennt, kann man sie beliebig hin und herrechnen:
Schwingweg: Auslenkung des Messpunktes aus der Ruhelage (zB: mm)
Schwinggeschwindigkeit: Geschwindigkeit mit der sich der Messpunkt um seine Ruhelage bewegt (zB: mm/s).
Schwingbeschleunigung: Beschleunigung, die der Messpunkt erfährt (mm/s²; 1g=9,81mm/s²)
Ich hatte nach meinem ersten Auswuchtversuch die Restschwingung mit einem Schwingungsmessgerät gemessen das zeigte mir eine Schwinggeschwindigkeit von ca 4mm/s bei einer Drehzahl von knapp 3000U/min=50/s entspricht also einem Schwingweg von
4mm/s : 50/s=0,08mm
ich denk mal, da stößt die Bleistiftmethode an ihre Grenzen....
Ehrlicher weise muß ich sagen, daß mein erster Versuch in 2 Ebenen auch noch eine etwa 3mal so große Unwucht übriggelassen hat. Deshalb bin ich ja dabei das Signal zu verstärken und die höheren Frequenzen rauszufiltern um die Ablesbarkeit zu verbessern.
Auf eine einzylinder Kurbelwelle bezogen: wenn man beim Ausrichten einen Rundlauf von 2/100 als unteren Grenzwert annimmt kämen allein dadurch im ungünstigsten Fall 0,04mm Schwingweg zustande- besser auszuwuchten macht dann auch keinen Sinn mehr.

Derzeitiger Stand:
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Warum das ohne den Spannungsteiler (sogar besser) funktioniert ist mir nicht so ganz klar. So wie ich das verstanden hab bräuchte es unbedingt einer Anhebung des Einganges zwischen + und - um eine Wechselspannung mit einem Operationsverstärker verstärken zu können.

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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon mike58 » Mo 26 Sep, 2016 09:04

Super christoph

Bei einer Einzylinderwelle z. B. die der SR/xt sind die tOLERANZEN die vom Werk zugelassen noch wesentlich größer, meine besten Ergebnisse waren immer maximal 2/100stel, wobei ich rausgefunden hab das eine Kurbelwangeseite von Haus einen Versatz gegenüber der anderen Seite hat und das bei allen. , Was das ausrichten nicht gerade begünstigt, zumal das Ganze ja zweimal passiert einmal zum Wuchten mit Meistergewicht, dann noch mal zur Endmontage, dann gibt's noch Wellen die gebaut sind ( also mehrteilig mit wenig Überlappung, Fleisch im Presssitz oder schmal), die sich bei derben Gebrauch verdrehen können, was dazu führte das manche Wellen zuwischen Wange und Hubzapfen einen oder mehree Schweißpunkte gesetzt bekommen zur Sicherheit, was manchmal bei Unvorsicht auch zu Verzug führt und die Welle X oder O- beinig da stehen läßt und bei neuerlichen Reperatur ein mühsames Unterfangen bietet. Somit ist dein Ergebnis aller erste Güte. Der Rest ist Glück wenns uns auch nicht gefällt. Kompliment, Spitzen Arbeit.

Gruß

Mike
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon K-Mehl-Treiber » Mi 28 Sep, 2016 09:44

@Christoph: so wie dein Tiefpass da na der Minusseite des OPV gegen Masse Gleichstrommäßig entkoppelt ist, kann es sein, dass sich der OPV selber auf ca. halbes Potential zieht durch seine interne Verschaltung.
Des kann funktionieren, oder auch nicht.
Aber es scheint zu gehen, warum also an Kopf machen wegen der Masse?
Wenn des mit der halben Betriebsspannung durchziehen wolltest, dann müsstest du die "Masse" vom Tiefpass auch auf die halbe Betriebsspannung legen und nicht auf Minus Versorgung.
Des fällt mir da spontan ein zur Schaltung von dem Beitrag...

SG
Markus
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon Rei97 » Mi 28 Sep, 2016 14:28

mike58 hat geschrieben:Bei einer Einzylinderwelle z. B. die der SR/xt sind die tOLERANZEN die vom Werk zugelassen noch wesentlich größer, meine besten Ergebnisse waren immer maximal 2/100stel, wobei ich rausgefunden hab das eine Kurbelwangeseite von Haus einen Versatz gegenüber der anderen Seite hat und das bei allen.

Also:
Habe inzwischen mindestens 30 SR/XT Kurbelwellen renoviert.
Die meisten hatten vorher ca 3/100 Schlag. In einem Fall ist es mir gelungen den Schlag nahe 0 zu bringen.
Der Eigner war ob der fast nicht mehr vorhandenen Vibration begeistert.
Gerichtet wird übrigens auf dem Buchenklotz mit Eigengewicht. Das verringert das Fingereinklemmrisiko von Hämmern.
Die Lantenhammer- Methode ist zwar sehr rustikal , nutzt aber auch den Impuls der Welle.
Messen tu ich die Wellen auf Schlag in der Drehe.
Zuerst wird die Primärtriebseite mit der Messuhr auf 0 zentriert. An der Limaseite kann dann recht genau der Schlag gemessen werden.
Dann gibt es einen Punkt mit dem Marker und da wird auf dem Holzklotz draufgedroschen.
Eine Vorrichtung zur Vorausrichtung der SR KW habe ich mir mal gezeichnet, Leider ist das Teil nie Realität geworden, weil ca. 2kg aus einem Rundmaterial rausgedreht werden müssen.
Regards
Rei97
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon schnupfhuhn » Mi 28 Sep, 2016 16:11

s dazu führte das manche Wellen zuwischen Wange und Hubzapfen einen oder mehree Schweißpunkte gesetzt bekommen zur Sicherheit


Kenn ich von Banshee und RD Wellen. Elektrisch einen Punkt und gut, Hauptsache die kommt nicht mehr über die Reibung drüber wenn oben was zwickt das sie sich nciht verdrehen kann. Machen die Amis bei Hochleistungsmotoren für Quads so, alte Hasen die auf RDs Rennen gefahren sind auch. Zum Glück kenn ich da einen...

Zum Opamp:

der gehört Eingangsseitig mit einem Inverter entkoppelt. Goorgle: Buffer amplifier
symetrische Versorgung, +-9V wäre gut wenn es kein single rail Typ ist.
symetrieren des Signals passiert dann automatisch, jetzt kann er ja nach plus und minus schwingen.
Opamps sind billig, nicht mit einem Werkeln, nie unter 4 anfangen, die anderen 3 braucht man ganz schnell als Reserve. Ach so, mit dem Puffer sinds ja nur noch zwo ;)

Wenn Du das Signal anheben willst damit ein AD Wandler das lesen kann dann den Spannungsteiler "Niedrigohmig" ausführen, mit 2x10k oder so. Megohms und Gigohms sind in dem Opamp selber drin, da gibt es wieder komische Wechselwirkungen.

Gruß,
Andreas
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Russenboxer: Kurbelwellenwuchtung

Beitragvon mike58 » Mi 28 Sep, 2016 16:13

Glückwunsch, rei

Bist, ja doch der Beste.

Gruß

Mike

bevor i mi aufreg is ma liaba wurscht,
jeder wiar er koa.
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