Anratung Stromerzeuger

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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon Christoph » Mi 14 Dez, 2016 21:49

High,
die meisten Elektomotoren für eine Phase gehen nur bis 2,2KW ansonsten gibts bei üblichen Lichtstromsicherungen Schwierigkeiten mit dem Anlaufstrom. Bei allmählich nachlassendem Kondensator fliegt auch bei 2,2KW die Sicherung. Es gibt auch Einphasenmotoren mit spezieller Anlaufwicklung, die über einen Fliehkraftregler umschalted (teuer und haben wahrscheinlich nicht das Anlaufmoment). Interessant wäre das Typenschild von dem Motor, es kann ja sein, daß der eine 230V Wicklung hat die an 400V im Stern geschalted ist.
Bild
der Motor wird bei 220V Drewhstrom im Dreieck und bei 380V Drehstrom im Stern geschalted
Dann würde der Frequenzumrichter funktionieren (da die in Ihrem Zwischenkreis Energie speichern, können die auch Kurzzeitig Anlaufströme liefern, die die Sicherung normalerweise nicht hält).
15 Ampere bei Deinem Schweißgerät entsprechen ca 10KVA, die träge Sicherung bedeuted, daß kurzzeitig wesentlich höhere Ströme fließen...
Ich denk mal ein Generatorhersteller würd Dir über 20KVA empfehlen. Obs das wirklich braucht hängt natürlich auch davon ab ob Du die 250A wirklich benutzen willst und von der Bauart Deines Schweißgerätes. Mein Schweißgerät hat zum Beispiel extra einen Kondensator, der den Spitzenstrom beim Zünden etwas abfängt. Dazu kommt dann noch die Bauart des Generators, hinsichtlich der Überlastfähigkeit: Asynchrongeneratoren können bei Überlast komplett zusammenbrechen, Synchrongeneratoren können das prinzipiell besser ab, allerdings gibts da unter Umständen probleme mit dem Regler: Da kanns passieren, das der Hops geht, oder als Schutz gleich abschalted. Viele Generatoren zapfen die Erregerspannung von einer Phase ab, wenn dann die Phasenspannung unter die Erregerspannung einbricht klappt der auch völlig zusammen. Unser Generator hat eine eigene Erregerwicklung und kann von daher Überlast ganz gut ab, bei modernen (bezahlbaren) Generatoren ist das eher selten. Letztlich kann mans nur probieren ...
Dazu kommt, daß Du genaugenommen entweder einen FI Schutz mit geeigneter Erdung (geprüft) , oder eine Isolationsüberwachung (nicht ganz billig) brauchst, oder immer nur einen Verbraucher eingestöpselt hast.
Am End ists wahrscheinlich günstiger sich ein Schutzgasgerät zu kaufen, das Lichtstrom kann und halt für Auto und Motorrad ausreichen ist.
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon xs.rüdiger » Mi 14 Dez, 2016 23:11

ich bin mal mit meinem Handy zwischen die Abdeckung gegangen und habe das Typenschild vom Hebebühnen Motor fotografiert. Ich hoffe, man kan darauf was
vernünftiges erkennen.
k-IMG_1199.JPG
k-IMG_1199.JPG (60.99 KiB) 2900-mal betrachtet


Am wichtigsten ist für mich, dass ich die Hebebühne betreiben kann. Wenn ich eine Bühne finde, die auf 230 Volt läuft, muss ich auch so etwa 1000€ bis 1500€ ausgeben. (das sind dann aber meißtens Hydraulische und nicht mit Spindel)
Schweißarbeiten werden in der Halle nur für Blecharbeiten am Auto oder Motorrad durchgeführt.

Wenn ich für etwa diesen Betrag einen Generator finde, mit dem ich Bühne und Schweißgerät betreiben könnte, wäre das alles, was ich brauche.
Grüße, Rüdiger aus MH
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon schnupfhuhn » Do 15 Dez, 2016 00:45

Es gibt die Steinmetzschaltung, damit laufen Drehstrommotoren an 220V und einer Phase. Also halt bis sie wegen fehlendem Drehmoment stehen bleiben (oder nicht anlaufen) und elendiglich durchbrennen. Ist Mist... :omg:
:-) Putzt die Rahmen und stellt sie bereit! :-)
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon hiha » Do 15 Dez, 2016 07:02

Die Hebebühne sollte mit einem Frequenzumrichter laufen. Die Dinger sind mittlerweile auch für 2,5kW nicht mehr teuer.

Gruß
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon Christoph » Do 15 Dez, 2016 10:30

High,
bei dem Typenschild trau ich mir nicht zu das zu beurteilen, glaube aber eher nicht- müßt man mal in den Anschlußkasten vom Motor kucken ob die Wicklungen im Stern (dann gehts) oder im Dreieck geklemmt sind (dann gehts nicht).
Bild
Denn so wie der Hans schrieb:
hiha hat geschrieben: Der macht aber auch nur 220V-Drehstrom draus. Auf 400V hochtransformieren kann die Elektronik nicht, da brauchst schon einen Umformer.

Habe ich das auch in Erinnerung.
Falls es mit dem Motor nicht geht:
Ich persönlich hätte da nicht die Bedenken da einen 2,2KW Motor dran zu bauen, die es häufig für 230V tauglich gibt, sei es mit Kondensator oder besser mit Frequenzumrichter, zumal Du die Hebebühne wahrscheinlich nicht mit ihrer angegebenen Maximallast betreibst, und selbst da wohl durchaus einiges an Sicherheit eingeplant ist.
Und Bitte: ich bin kein Elektriker- ich hab mich da notgedrungen immer mal wieder mit befasst- was ich hier schreib, ist lediglich die Summe meines gebündelten Halbwissens. Die Hebebühne mit 230V in Betrieb zu nehmen wirst Du nicht umhinkommen Dich entweder selber mit der Schaltung zu befassen (von wegen der Drehrichtungsumkehr insbesondere mit Kondensator) oder einen Elektriker hinzuzuziehen, zumal Du noch nicht einmal den Stecker anklemmen darfst.
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon hiha » Do 15 Dez, 2016 11:32

Christoph hat geschrieben:Falls es mit dem Motor nicht geht:
Ich persönlich hätte da nicht die Bedenken da einen 2,2KW Motor dran zu bauen, die es häufig für 230V tauglich gibt, sei es mit Kondensator oder besser mit Frequenzumrichter,


Obacht: Ein Kondensatormotor für einphasige Wechselspannung ist meist nicht so ohne Weiteres in der Drehrichtung umkehrbar. Wenn die Hebebühne mechanisch ist, so mit vorwärts/rückwärts, dann wird das damit schwierig.

Gruß
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon Christoph » Do 15 Dez, 2016 14:57

High,
mal ein bischen zusammengefasst:
Um die Hebebühne auf 230V umzurüsten brauchts einen Motor, der eine 230V Wicklung hat: eventuell der vorhandene oder ein anderer.
Einen Drehstrommotor kann man
- mit entsprechendem Frequenzumrichter an einer Phase 230V betreiben. Drehrichtungsumkehr läßt sich elegant über den Frequenzumrichter steuern, die derzeitige Schaltung müßte entsprechend geändert werden, Frequenzumrichter muß zum Motor passend parametriert werden, da muß man sich entweder mit befassen, oder kennt jemanden.
-mit Kondensator in der Steinmetzschaltung betreiben.Drehrichtungsumkehr ist problemlos möglich. Um ausreichendes Anlaufmoment zu haben brauchts warscheinlich einen extra Anlaufkondensator. Wenn dazu der Fliehkraftschalter nicht vorhanden ist müßte man klären obs auch ein Zeitrelais tut.
Alternativ gibts noch einen Kondensatormotor, der hat nur 2 Wicklungen. Sind häufig nicht drehrichtungsumkehrbar (ungleiche Wicklungen), wenn doch bleibt das Problem mit dem Anlaufkondensator wie bei der Steinmetzschaltung.
Bei Frequenzumrichtern muß geklärt werden, ob der Ausgewählte sich mit dem vermutlich vorhandenem FI-Schutz verträgt (und mit der Sicherung klarkommt 2,2KW funktionieren zwar für gewöhnlich an normalen Lichtstromautomaten, allzuviel Reserve hats da aber nicht, das gilt umso mehr bei den Kondensatorlösungen).
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Re: Anratung Stromerzeuger

Beitragvon xs.rüdiger » Do 15 Dez, 2016 15:54

herzlichen Dankl für die ausführlichen Antworten, die mir aber gezeigt haben, dass ich alleine da nicht klar komme.
Deshalb habe ich aus der XS Szene einen Elektroingineur gebeten, mir dabei zu helfen. Wenn ich die Halle beziehen kann, dann schaut er sich die Gegebenheiten an.
Er favorisiert zum schweißen mit meinem Gerät einen 400 Volt Anschluss. Für die Bühne ginge ein 230 Volt 2,2 KW Motor mit Anlaufkondensator. Nötigenfalls könnte ich noch die Untersetzung zwischen Motor und Spindel (Keilriemenräder) verändern, damit der Motor es leichter hat.

Das deckt sich also mit Euren Aussagen. Herzlichen Dank dafür!
Jetzt bin ich gespannt, was draus wird. Ich werde berichten.
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