Autopilot - schöne neue Welt

[Aynchel]

https://www.elektropraktiker.de/nachricht/sicher-in-die-leitplanke-mit-autopilot/

[motorang]

Kommt auf die Doku an

Gryße!
Andreas, der motorang

[kohai]

Hm. An sich fände ich es ja super, wenn es einen Autopilot gibt. In dem Fall, der wohl symptomatisch ist, zeigt sich, daß da noch viel Arbeit drin steckt. Ich finde der Fahrer hat reichlich naiv (nicht) gehandelt.

Gruß kohai

[Wauschi]

Wirklich interessantes Video.
Man erkennt genau wie exakt der Autopilot arbeitet und genau der Straßenmarkierung folgt.
Souverän, wie auf Schienen gegen die Mauer.
Rechtlich hoch interessant.

[LeMansII]

Eigentlich rechtlich klar, denn:

Der Autopilot der ersten Generation stellt kein vollautonomes System dar. ... Das vollautonome Fahren mit AP1 ohne Eingreifen des Fahrers wird von Tesla ausdrücklich untersagt.

Aber was will man auch von einem Volk erwarten, das Kinder in die Waschmaschine oder Hunde in die Mikrowelle zum Trocknen steckt...
Ich sehe die Teslafahrer schon als heisse Kandidaten fuer den Stella-Award...

[fleisspelz]

Rechtlich, aber auch ethisch ist die ganze Autonomfahrerei eh ein spannendes Gebiet.

Stell Dir folgende Situation vor:
Du fährst mit eingeschaltetem Autopilot auf einer Landstraße außerorts. Plötzlich kommt aus einem Feldweg eine 80-jährige Oma mit einem Fahrrad rausgefahren, die Dich nicht wahrgenommen hat. Entgegen kommt ein alter Kleinwagen, besetzt mit vier Teenagern auf dem Weg zu einer Party.

Entscheidet jetzt der Autopilot, die Oma zu töten, oder nimmt er den Tod von vier jungen Leuten billigend in Kauf? Und wer ist schuld an den Konsequenzen dieser Entscheidung? Du? Der Hersteller Deines Automobils? Der Programmierer beim Softwarehersteller? Der liebe Gott?

[LeMansII]

Justus, ist doch ganz einfach: um dem moralischen Dilemma aus dem Weg zu gehen, einfach das autonome Gelump vor der Kollision in die Luft sprengen. So vermeidet man die beiden anderen Opfer!

Im Ernst, das wird spannend werden. Ich glaube eh dass das autonome Fahren nur dann richtig sicher funktionieren kann wenn alle autonom (und damit berechenbar) fahren, denn es wird sonst immer irgendwann genau den Fall geben den die Programmierer eben nicht vorher gesehen haben. Wer sich zum jetzigen Zeitpunkt auf so eine Kiste blind verlaesst dem ist eh nicht mehr zu helfen...

[bastardo]

Das ist ja genau der Punkt:
Du kannst diesen Systemen keine Glaskugel einbauen, die alles im vorraus sieht...
Verantwortung ist nichts technisches und sollte immer von einem selbst ausgehen. Ich meine damit, Verantwortung für sich und vor allem auch für andere, die nicht so helle sind und aufpassen.

[Aynchel]

die Sensorik ist schon recht weit fortgeschritten
ich wäre da wohl noch nicht auf der Bremse gewesen

http://teslamag.de/news/video-teslas-au ... ogie-11428

trotzdem ist mir das alles nicht geheuer
bezahlen kann ich es eh nicht

mehr dazu

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/tesl ... 00803.html

[Uwe Steinbrecher]

Im Ernst, das wird spannend werden. Ich glaube eh dass das autonome Fahren nur dann richtig sicher funktionieren kann wenn alle autonom (und damit berechenbar) fahren, denn es wird sonst immer irgendwann genau den Fall geben den die Programmierer eben nicht vorher gesehen haben. Wer sich zum jetzigen Zeitpunkt auf so eine Kiste blind verlaesst dem ist eh nicht mehr zu helfen...

So wird es vermutlich auch werden.
Der Individualverkehr macht zwar Spaß und ist ja auch die Grundlage unseres Hobbys, Er ist aber sowohl ökonomisch als auch ökonomisch und natürlich auch rein aus risikotechnischen Gesichtspunkten eigentlich nicht zeitgemäß
Mittelfristig rechne ich mit großen Streckenbereichen, die ausschließlich von autonomen Einheiten, die vernetzt miteinander komunizieren, befahren werden dürfen. Eben wegen dem Gefahrenmoment eines jeden einzeln, agierenden.
Langfristig wird der Individuelle Personenfehrkehr als selber Fahrer wohl unmöglich werden. Oder nur in Ausnahmefällen z.b. in Gott verlassenen Gegenden zugelassen sein.
Solche Visionen gibt es ja auch schon lange. Bis hin zu genormten Fahrzeugen die gemeinsam Verbände bilden und sowas ähnliches wie Züge bilden können um auf langen Strecken Energie und Raum zu sparen.
Das funktioniert ja sicher auch alles klasse. Wie übrigens auch die Teslas wirklich wunderbar funktionieren.
In anbetracht der Menge an Fahrzeugen die inzwischen unterwegs sind, Ich bin überzeugt, dass die meisten davon wirklich fast ausschließlich per Autopilot betrieben werden, Hat es bisher überraschend wenige Unfälle gegeben. Tesla ist ja jetzt auch nicht so groß um negative Propaganda zu verhindern und Konkurenten die ihnen nicht unbedingt wohl gesonnen sind, dürften sie ja auch zur genüge haben
Doch zurück zum Thema.
Rechtlich wird das sicher spannend. Ich bin aber sicher das die großen Fahrzeughersteller keine Mühe haben über Lobbyarbeit und unter Eiinsatz von ausreichenden Geldmitteln auch international alle gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, die dazu nötig sind.
Die nötigen Statistiken, die belegen das durch die Systeme die gesamt Unfallstatistik dramatisch gesunken sind und das die wenigen Großunglücke aufgrund nicht zu erwartender Fremdeinwirkung, immer noch eine Verbesserung zum momentanen Status sind, werden sich dann auch noch einfinden.
So denke ich halt.
In der Hoffnung mit allem unrecht zu haben und nützt die Zeit die uns noch bleibt zum unnötig Benzin verbrennen!
Uwe

[Rei97]

Also:
In einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung (Nachrichten heute) ändert sich beim autonomen Fahren die Haftungssachlage nicht zur heutigen.
Wenn das dann so ins Gesetz käme, kann der Hersteller des Wagens oder auch der Staat als Halter der Strassen, nicht haftbar gemacht werden.
Unter solchen Voraussetzungen würde ich nicht auf die Idee kommen, das Lenkrad loszulassen, denn wenns mal schief geht, ist man dann der Molly.
Regards
Rei97

[Richy]

Entscheidet jetzt der Autopilot, die Oma zu töten, oder nimmt er den Tod von vier jungen Leuten billigend in Kauf? Und wer ist schuld an den Konsequenzen dieser Entscheidung? Du? Der Hersteller Deines Automobils? Der Programmierer beim Softwarehersteller? Der liebe Gott?

Was der justus hier aufführt, ist das sogenannte "Trolley-Problem".

Generell gilt derzeit bei allen Varianten von Auto-Autos (so müsste man sie doch eigentlich nennen, oder? ), dass der Fahrer haftbar ist für alles. Da stimme ich auch dem Rei zu: Solange das so ist (und das wird noch eine Weile so bleiben, bis das Sicherheitslevel der Steuerung einen entsprechenden Stand erreicht hat), gilt einfach für den Fahrer: 100% Aufmerksamkeit, alles andere ist äußerst dumm. Wie bei dem Fall mit dem Typen, der die Fähigkeiten seines Autos feierte und auf youtube hochlud, bis das Auto mal einen Anhänger mit einem Verkehrsschild verwechselte. Zack war es aus mit ihm.
In der Realität erwarte ich dennoch viele Unfälle wie den obigen oder den im Eingangsposting, da Menschen nunmal stinkend faul sind.

Sollte sich die Haftungsfrage eines Tages mal umkehren, werden die Steuerungen ziemlich schnell ein ähnliches Level an Sicherheit erreichen wie in der Luftfahrt. Man wird aus jedem Unfall lernen, genau wie man in der Luftfahrt aus jedem Absturz eines Flugzeugs gelernt hat. Während beim Flugzeug mit einem Absturz viele hundert Menschen gefährdet sind, sind es beim AUto die schieren Stückzahlen, die entscheidend sind. Immerhin kann so ein System beim Auto im Notfall anhalten, was es dann wieder einfacher und billiger macht.

Wie bei der Luftfahrt auch, erwarte ich für uns "Selbstfahrer" nicht viele Änderungen, vielleicht ein paar mehr Regelungen, an die man sich halten muss, aber ganz verbieten wird man es nicht, ohne Autopilot unterwegs zu sein, genauso wie die Cessna oder die ASH-30 immernoch fröhlich unelektronisch kreisen dürfen...

[fleisspelz]

Das klärt die Haftungsfrage.
Das ethische Dilemma bleibt.
Wenn ich ohne Autopilot fahre habe ich die Option, sowohl der Oma, als auch dem Teenager-Befüllten Automobil auszuweichen, indem ich in die Wiese reite, und damit mein eigenes Leben gefährde, statt dem der anderen. Habe ich dagegen den Autopiloten in Betrieb, dann wird die Reaktionszeit so krass verlängert, dass mir diese Option nicht mehr bleibt. Dem kann ich nur begegnen, indem ich den Autopiloten nicht nutze. Aber wofür ist er dann gut, wenn ich ihn aus ethischen Erwägungen eh nicht nutzen kann?

[Richy]

Dieser Fall wird ja in dem wikipedia-Artikel auch erwähnt. Nur halt noch eindeutiger mit Mauern links und rechts.
Das Dilemma bleibt aber, egal wer fährt. Die meinsten Leute würden stumpf auf der Bremse bleiben und damit die Oma über den Haufen fahren. Einfach weil ihnen die Möglichkeit fehlt, überhaupt noch zu agieren.
Die Software könnte jedoch versuchen, im Zickzack um beide Hindernisse drumrum zu navigieren und wird es sicherlich in den meisten Fällen auch schaffen. Dem Computer stehen im Rahmen seiner Programmierung und der physikalischen Möglichkeiten erst einmal alle Handlungswege offen. Und wenn es in einem von 1000 Fällen nicht klappt, bleibt immernoch die Option, das Maximum aus der Bremse rauszuholen. Und im Gegensatz zum Menschen lässt sich ein Computer nicht ablenken und registriert die Oma lange, bevor sie den Feldweg verlässt.

In dem Video mit der Leitplanke finde ich interessant, wie sauber sich der Wagen nach dem Crash austariert, er verlässt noch nichtmal ansatzweise seine Spur. Ein menschlicher Fahrer wäre quer über die Fahrbahn gesegelt und hätte noch massive Folgeunfälle verursacht...

[Färt]

Autopilot ich mag ja noch nicht einmal Automatik

Gryße
Gerhard