motorang hat geschrieben:
Beim Elektrozeugl versteh ich den GPS Fahrradcomputer und das Bildschirmtelefon, nicht aber den MP3-Player mit Hörbüchern, EBook, eine kleine Kamera, ein halbierter Reiseführer. Das kann doch alles das Telefon auch, und ohne ein Gramm mehr?
Jo, könnte man. Aber ich lese ungern Bücher auf dem Bildschirmtelefon. Und die Trennung von MP3 und Telefon ist mein persönlicher Luxus Ich mag nicht dauernd mit dem Speicherplatz am Telefon kämpfen und lade Einmaldateien wie Hörbücher lieber auf den MP3. Leider gibt's den einen von mir bevorzugten Reiseführer nicht als EBook. Also habe ich den allgemeine Teil abgesägt und die 100 Seiten Ortsbeschreibungen mitgenommen. War im Kaffeehaus immer eine nette Planungsunterhaltung. Könnte man aber wirklich alles noch leichter machen; im Zweifel den Reiseführer abfotografieren.
Bei Deiner respektablen Wassermenge kam mir in den Sinn, dass der Amerikaner beim Wandern auch da gern spart und dafür einen ultraleichten Sawyer Mini Wasserfilter mit sich rumschleppt, um aus allerlei Bächlein und Tümpeln sein Wasser zu filtern wenn er es braucht.
Das hatte ich auch mal überlegt, aber verworfen. Zum einen filtert so ein Filter nicht alles raus und beim Radln werfe ich ganz gerne mal doch größere Wassermengen und das recht regelmäßig ein. Da mag ich nicht nach einem halbwegs sauberen Wasserlauf suchen müssen.
Die Stirnlämplein, die aktuellen, gibt es schon in SEHR leicht (Lithiumakku) und per USB aufladbar. Vor ein paar Jahren noch exotisch ist die Technologie jetzt Massenware. Kein Ersatzakku.
Ich hab die da, spart das Licht am Radl, 80 Gramm komplett: https://www.amazon.de/Wiederaufladbar-S ... nlampe+usb
Die PETZL Tikkina hat vergleichbare Daten (Gewicht, Leuchtstärke), da kann man einen extra zu erwerbenden aufladbaren Lithium-Akku einlegen. Kostet halt in Summe das Doppelte und hat dann immer noch kein augenschonendes Rotlicht ...
Mein Lämplein war schon recht einfach. 40g plus eine (!) 1,5er Ersatz-AA. Das war vertretbar und war noch im Fundus. Außerdem war ich mir mit der Powerbank ob deren ausreichender Größe nicht sicher. Das Licht wollte ich daher von einer USW-Ladung trennen. Wäre aber nicht notwendig gewesen.
Als zusätzliche Zeltleuchte und Ersatz war noch so was dabei:
https://www.trekking-lite-store.com/nitecore-tube-schwarz.html Bis auf die nicht vorhandene Hirnbirnmöglichkeit würde das Ding schon reichen.
Bin weiter sehr gespannt, vor allem auf die Zeltgeschichte. Ein Freund sucht gerade ein Einpersonenzelt, soll preiswert sein, und in der näheren Auswahl ist das Vango, anscheinend ein Knockoff von Deinem Zelt:
https://www.campz.at/vango-zenith-100-t ... 07630.html
600 Gramm schwerer, 400 Euro leichter ...
Mein (Mist-)Zelt ist das Vaude Lizard Gul 1P; geht auch für unter 400 € her, ist aber auch den Preis nicht wert. Von der Idee her ein tolles Minizelt, aber auch nur von der Idee her. Das Ding hat übrigens keinen vollen Bogen, sondern nur einen Halbbogen. Und da liegt das Problem. Komme später drauf zurück.
Allgemein könnte man gerade bei der Übernachtung -von Hotels mal abgesehen- erheblich Gewicht sparen. Nur ein Biwaksack oder Tarp und statt einem Schlafsack nur so ein Halbdinges. Das mit dem Halbschlafsack erfordert aber, falls es doch mal kühler wird, die Mitnahme einer (Daunen-)Jacke. Macht also nur Sinn, wenn man eh eine dünne Daunenjacke dabei hat. Für Korsika im Sommer ...
Biwaksack und Tarp scheitern an meiner persönlichen Befindlichkeit. Ich kann mit Insekten nicht so besonders gut und wenn dann noch Spinnen dazu kommen
Immerhin gibt es auf Korsika diese beiden "Freunde":
https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Schwarze_Witwe
http://tierdoku.de/index.php?title=Schwarzb%C3%A4uchige_Tarantel
Da meine Spinnenphobie noch die meiner "mit-dem-Moped-durch-einen-Tunnel-Phobie" übersteigt, muss ich das höhere Gewicht eines Zeltes ertragen.
Was aber bei der anstehenden Neuanschaffung eines Zeltchens zwingend sein wird, ist die Möglichkeit der alleinigen Aufstellung des Innenzeltes. Mit Überzelt war mein Zeltchen schlicht und einfach viel zu warm.
PS: den Trick mit der Wäsche-Schnelltrocknung mittels Handtuch kennst Du?
Kenne ich und wurde auch 2x angewandt (dazu später). Im Grundsatz scheiterte die Anwendung des Tricks aber daran, dass mein "Handtuch" nur ein 30x30cm großer Wasserabstreiflappen war. Das reicht als Handtuchersatz, aber nicht zur Klamottentrocknung. Aber feuchte Radlamotten über zu werfen, ist wirklich kein Übel.
Man kann den Gewichts-/Gepäckwahn auch wirklich weit treiben. Ich habe gestern ein Foto vom Sieger des Trans Am Bike Race gesehen: Ein 5 bis 6L-Tascherl am Sattel, 0,5L-Tascherl auf dem Oberrohr. Das wars... Für über 4000 Meilen nicht ganz 18 Tage und der Evan Deutsch hat sicherlich nicht (nur) Hoteliert. Ich schätze mal, dass der unter 4kg dabei hatte. Der ist wahrscheinlich wirklich bis zum Umfallen geradelt und hat dann 10 Minuten gepennte und weiter gings. Da brauchts dann kein Campinggepäck