Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon KNEPTA » Mi 21 Jun, 2017 19:39

:omg: Nach 10-11 Stunden in der Firma, ohne Hin-und Rückfahrt, staut es sich gewaltig. Und den Garten will man ja auch genießen... :roll: Derzeit fahr ich mehr als ich schraub...
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon heiligekuh79 » Mi 21 Jun, 2017 20:15

Je älter ich werde, desto knapper wird mir die Zeit.
Alters- und unfallbedingt nehmen die ganz alltäglichen Dinge zunehmend mehr Zeit in Anspruch. Mal nebenbei einen Korb Wäsche wegbügeln oder beim Kochen mit der Freundin quatschen geht mit meiner lädierten Hand nicht mehr. Ich muss mich ständig voll konzentrieren, weil meine rechte Hand nicht mehr weiß, was die linke tut. Wenn mich beim Zwiebeln schneiden Jemand anspricht, fließt Blut. Wenn ich beim Bügeln nicht voll konzentriert hinschaue, bügel ich mir selbst über die Pfote. Und das geht ja den ganzen Tag im Beruf auch so. Ich habe große Mühe, einen Satz fehlerfrei zu tippen. Ich habe mal mitgezählt und bis zum letzten Punkt 11 Mal korrigieren müssen- und ich arbeite den ganzen Tag an der Tastatur!
Das stresst enorm und ich krieche abends auf dem Zahnfleisch nach Hause. Dazu kommt, dass ich kaum Kraft in der Hand habe und sehr wenig Gefühl.
In Kobarid ist mir die Niete vom Riemen aus dem Tankrucksack gerissen. Früher hätte ich das mit Auspacken des Tankrucksacks und Werkzeug aus- und einpacken in einer Viertelstunde erledigt. Ich habe über eine Stunde rumgemurkst und bekam die blöde Niete nicht raus. Ich habe versucht, sie mit dem Messer durchzusäbeln, mit dem Schraubenzieher durchzumeißel und habe mir dabei feste mit dem Schraubenschlüssel auf die Hand gehauen. Tut jetzt noch weh. Als ein tschechischer Motorradfahrer vorbeikam und freundlich grüsste, habe ich ihm den Riemen und meine Kneifzange in die Hand gedrückt und er hat die Niete in einer Sekunde durchgekniffen.
Und genau da liegt für mich die Lösung: Lernen, Dinge abzugeben :!:
Vielleicht könnte ich den XT-Vergaser selbst renovieren, aber es würde mich mangels Kenntnissen und Handgeschick Wochen kosten. Vielleicht würde ich etwas kaputtreparieren, was dann auch noch richtig Geld kostet. Helmut kann das und ich bin froh, dass er es für mich macht. DANKE.
Früher wäre ich lieber gestorben, als mir helfen zu lassen. Alles musste ich selbst machen und auch noch möglichst perfekt. Wenn heute mein Unfall-Fuß schmerzt, tritt halt Stefan die XT an. Früher wäre ich vor Scham im Boden versunken. Heute sage ich mir: Ich trete die Zicke seit 20 Jahren an und weis, dass ich es kann. Ich muss es Niemandem mehr beweisen.
Dieser Lernprozess tut, zumindest mir, weh.
Jeder hat im Alltag eine Menge Pflichten, denen er sich nicht entziehen kann oder will- und die Zeit kosten. Da muß man Prioritäten setzen :!: .
Am schönsten ist es natürlich, wenn die Menschen, die wichtig sind, die Begeisterung fürs Motorradfahren und Schrauben teilen. Am Sölk habe ich da ein paar sehr hoffnungsvolle Nachwuchs-Talente gesehen :smt049 :smt049 :smt049 .
Viele Zeitfresser lassen sich durch Organisation und Ordnung bezwingen :!: .
Kreppband, Plastiktüten und Edding sind meine Freunde. Ich versuche, mir anzugewöhnen, jedes Teil zu beschriften und Werkzeug an seinen Platz zu räumen. Das ist eine Frage der Disziplin :!: . Warum habe ich Depp damals die blöden Kabel für den Router nicht gleich beschriftet? Es hätte mir nervige Telefonate mit der Telekom erspart. Die Minute Zeit habe ich mir damals nicht genommen und jetzt hat es mich Stunden gekostet :omg:
Stefan wirft Nichts weg. Ewig haben wir den Kupferwurm im Rücklicht der Schwalbe gesucht, bis wir gemerkt haben, dass in dem Kästchen mit den Glühbirnen auch ein paar kaputte waren :gnack: :smt013 :smt013
Wenn wir beide ordentlicher und disziplinierter wären, hätten wir viel weniger Stress und viel mehr Zeit.
Entweder bezwingen wir das Chaos, oder es bezwingt uns.
Wenn wir die Zeit, die wir schon mit Suchen vertrödelt haben, auf einen Schlag zurück bekämen, könnten wir damit ein paar Monate mit den Motorrädern auf Reisen gehen, oder endlich Stefans GS reparieren, oder die zweite kleine SR 250 zusammenbauen :gruebel:
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon mike58 » Mi 21 Jun, 2017 20:33

Ich hab,
mich das nie gefragt, ich tue es einfach, früher ein muß das alles läuft, heut als Berufung zum medativen Ausgleich und Seelenheil, aber das hab ich immer schon gemacht, hab mich das auch nie gefragt, eher Leidenschaft und Wissensdurst, mein blödes Hirn radelt immer sucht Lösungen möchte Ergründen, viel lesen, auch wie die Alten sungen, alles aufsaugen wie ein Schwamm, überprüfen, ausprobieren, verwerfen. Man ist beschäftigt und kaklt geistig nicht ein. Und wie schön ist es wenn ein Plan funktioniert, solang man lernen kann, das Leben ist kurz genug. Und ich schraub für mein Leben gern. Punkt um.

LG
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon ABr » Mi 21 Jun, 2017 20:36

heiligekuh79 hat geschrieben:...
Wenn wir beide ordentlicher und disziplinierter wären, hätten wir viel weniger Stress und viel mehr Zeit.
Entweder bezwingen wir das Chaos, oder es bezwingt uns.
Wenn wir die Zeit, die wir schon mit Suchen vertrödelt haben, auf einen Schlag zurück bekämen, könnten wir damit ein paar Monate mit den Motorrädern auf Reisen gehen, oder ... :gruebel:


Das hast Du schön gesagt!

Hinzu kommt das Grübeln... Früher hat man Sachen einfach gemacht, und meist hat es auf Anhieb geklappt. Heute überlegt man Wochen vorher schon wie`s wohl gehen könnte und alles ist ein Problem.

Habe gerade den Lenkkopflager- und Reifenwechsel an der BMW abgeschlossen. Das hat gut 10 Tage gedauert (davon 6 auf Ersatzteile gewartet). Einen Abend habe ich verdaddelt, weil ich nicht mehr wusste wie der Bremsschlauch verlegt gehörte :roll: )

Bei mir ist es gerade so, dass mir jeder Handgriff schwerfällt. Egal ob Haus Arbeit Garten oder Moped.

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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon hiha » Mi 21 Jun, 2017 21:02

Wenn ich die Sachen da finde, wo ich sie eigentlich hingelegt hab, gehts schnell von der Hand. Aber wenn ich mich nicht mehr erinnern kann, brauch ich halt drei Tage länger dafür, so wie heut. Naja.
Bei mir ists in erster Linie die Motivation zum Schrauben. Manchmal brauch ich ein paar Tage lang nix nach Feierabend, ausser Haxn ausstrecken und vielleicht noch ein-zwei Stunden rumwandern oder Radlfahrn. Wenns aber so ist wie vergangene Woche, dann schraub ich gern und viel, es macht Spaß und es geht was vorwärts. Auch wenns im Aussenlager schwülwarme 50° hat. Ich komm aber halt auch mit vier-fünf Stunden Schlaf gut hin, und hab eine Ruhestunde in der S-Bahn beim Heimfahrn. Ich geh um 4:40 aus dem Haus, und bin meist so um 16:00 wieder daheim (mit insges. zwei Stunden Fahrzeit). Da geht dann schon was, auch wenn man mal recht planlos ist.
Allerdings muss ich schon sagen, dass mir mein Pezl den Rücken gehörig freihält. Der komplette Haushalt und die Gartenpflege gehen mich praktisch nix an, da muss ich sogar meine Finger weitgehend davon lassen. Wenn ich das nebenbei noch machen müsste, wär die Schrauberei nicht mehr so entspannt möglich. Oder es sähe aus wie bei Burt Munroe unterm Sofa :smt005 Und die Pezi ist -im Gegensatz zu mir- enorm gut organsiert. Die hat einen straffen Plan, sonst käm sie nicht rum.
Und, nicht zu vergessen: Die Kinder sind schon lang aus dem Haus. Eine Sorge weniger... :floet:

Hans
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Mister B » Do 22 Jun, 2017 06:25

Mei, richtige Biker schrauben halt im Winter, damit sie im Sommer aufdrehen können. :-D :-D :-D

Ich könnt alledings noch am Gespann... :grin:

Grüße
MB
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Arne » Do 22 Jun, 2017 06:51

Lindi hat geschrieben:Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, wieviel Zeit Ihr für's Schrauben aufbringt. So neben allen anderen Dingen und dem Fahren natürlich.
Habe immer mal wieder den Eindruck (wieso Eindruck?), dass ich so gar nicht rum komme mit Allem. Job ist ja auch noch, sowie Haus, Hof, Hund, Partner, Reisen usw.

Wie schafft Ihr das?


was für Zeit und wer schraubt ?
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Wauschi » Do 22 Jun, 2017 06:52

Die Frage wurde mir schon öfter gestellt.
Die Antwort ist einfach. Durchschnittlich verbringen die Leute fast 4 Stunden PRO TAG vor dem blöden Fernseher. Das mache ich nicht, und frage mich umgekehrt, warum den Leuten das Leben nicht zu wertvoll ist um es im großen Stil vor der Götze zu verschwenden.
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Matthieu » Do 22 Jun, 2017 07:04

Theoretisch hab ich fast jeden Abend Zeit zum Schrauben.
Wenn meine Frau um ca 21.30 Uhr schlafen geht, dann kann ich mich für 2-3 Stunden in meine Scheune verziehen.
Dies nehme ich aber meist nur im Winter in Anspruch, im Sommer ist immer irgendwas im Garten zu tun. Und nein, meine Scheune ist im Winter nicht beheizt.
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Cruso » Do 22 Jun, 2017 08:29

Eigentlich gehört das in dem Jammer Fred

Fakt is:
Kleinigkeiten meist vor Fahrtantritt: Kette -Spiegel -Blinker

Richtig Schrauben geht nur mit Druck: Treffen - Urlaub -Pickerl
Zeit minimal, viele Unterbrechungen- da geht nix weiter

Projekte sind lang geplant brauche oft 1-2 Jahre zur Durchführung .

Ich hatte mal eine Halle mit Auto und 2 Motorrad Bühnen+schlafplatz - die haben sie mir ausgeräumt, besenrein . Material wert 50.000 Euro. Dort hab ich 3 Abende in der Woche verbracht zeitweise auch ganze wochenden.
Das hab ich (10jahre) immer noch nicht verwunden.
Seit her ist das Zeug auf verschieden Standorte meine Familie verteilt 130 km vom Wohnort.
Wenn schrauben dann nur geblockt alles andere muss warten.

Unser Alltag als Patchworkfamilie wird von den drei Kindern bestimmt. Wir arbeiten beide mit Haus und Garten ist das Familienleben komplett.
Im Keller ist eine "Werkstatt" mehr Werkzeug Lagerraum.
Schrauben, Trocken mit Licht im warmen wie früher geht nicht mehr.
Dafür immer öfter am Straßenrand.
Ich hab mir vorgenommen Ordnung zu machen und abzugeben was geht.
Das ist mehr eine emotionelle Hürde.
Mir geht es wie Mike. Es ist führ mich ein seelischer Ausgleich Meditation .
Meine Frau unterstützt mich sehr wo sie kann ohne sie wär ich oft am Arsch.
Was auf Gegenseitigkeit beruht. Gott sei es gedankt.
In der aktuellen Lebensphase sind wir oft fremd bestimmt.
Ich will in Zukunft wieder das Zepter in der Hand haben.

Stefan
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Maybach » Do 22 Jun, 2017 08:42

@Lindi

Was bitte ist ein "WSR"? Winter-Schraub-Raum?

Ich hab nur eine unbeheizte Garage ...

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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Matthieu » Do 22 Jun, 2017 09:00

Maybach hat geschrieben:@Lindi

Was bitte ist ein "WSR"? Winter-Schraub-Raum?

Warm-Schraub-Raum
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Lindi » Do 22 Jun, 2017 09:01

der Begriff WSR kam von Thöny + Achim (glaub ich) WSR = Warmschraubraum :grin:
Viele Grüße

Dirk
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Myke » Do 22 Jun, 2017 09:04

hi hi

neues, internes neckwort: nicht warmduscher, sondern warmschrauber. :smt005
let there be rock !
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Re: Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

Beitragvon Cruso » Do 22 Jun, 2017 09:46

Lieber kalt duschen als kalt schrauben
Wo bei am tt....? Nein lassen wir das.
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