Wo nehmt Ihr eigentlich die Zeit her zum Schrauben?

[Lederclaus]

Schwierig. Da ich täglich ca 12 Stunden unter Kundenmotorrädern herumrutsche, bleibt mir nur, die Wartungsintervalle meiner zwei hauptsächlich bewegten Motorräder sklavisch einzuhalten und zu hoffen, daß dazwischen nix schief läuft (klappt erstaunlich gut die letzten Jahre). Das mach ich dann nachts irgendwann, öfter auf zwei Abende aufgeteilt.

[fleisspelz]

Ich habe einen Warmschraubraum im Haus. Das ist schon Luxus ... ... auch wenn da Gespanne nicht reinpassen. Die Zeit regle ich über eine Prioritätenliste. Je besser meine Motorräder gewartet sind, desto weniger gesellschaftspolitisch aktiv bin ich, und desto weniger Bilder male ich ...

[Rollpi]

Hab auch einen WSR da werden im Winter meine Rollerumbauten gemacht
Hab aber auch einen KSR wo im Hochsommer geschraubt wird.
Ja hab auch schon gemerkt ,eigentlich schraub ich ja nur
Vielleicht sollte ich auch mal damit fahren oder nee doch nicht sonnst muß ich ja noch mehr schrauben
Ach so ja die Zeit zum schrauben.
Hauptsächlich Im Urlaub,Freitags Mittags ,Samstags u.Sonntags ,hab ich was vergessen ?Natürlich jeden Feiertag.

[fleisspelz]

...
Ach so ja die Zeit zum schrauben.
Hauptsächlich Im Urlaub,Freitags Mittags ,Samstags u.Sonntags ,hab ich was vergessen ?Natürlich jeden Feiertag.

... und alle Feierabende sowie zuweilen Nachts

[tomcat]

Um auf die Ursprungsfrage vom Lindi zurückzukommen, wie viel Zeit ich zum Schrauben aufbringe:

1. Abhängig von Phasen durch die ich gehe, habe ich mal mehr Lust, mal weniger. (wir sprechen hier von "Projekten" ohne Notwendigkeit)
2. Abhängig von meiner Fähigkeit, das Losbrechmoment zu überwinden, wenn ich nach der Arbeit etwas esse und mich ein bißchen entspanne, bovor ich "noch was mache". Dieses Losbrechmoment wird in letzter Zeit immer größer, altersbedingt, aber ich sollte auch mal medizinische Gründe erforschen kommt mir vor.
3. Ergonomie des Arbeitsplatzes und Organisation: Wie schon die Regina schrieb, kann schrauben frustrierend sein, wenn 80% der investierten Zeit in Werkzeug- und Fundussuche aufgehen. Und wenn mir der Rücken weh tut, stehe ich plötzlich nur mehr rum und schraube nur mehr in Gedanken - drum auch die Arbeitsbühne.

In Zahlen ausgedrückt:
* wenn (1. und 2.) gut sind, verbringe ich 2 - 3 Mal pro Woche 2 bis 3 Stunden in der Karasch.
* wenn 1. und / oder 2 Schlecht sind, tue ich auch mal 2 - 3 Wochen nix.
* Wenn 3 schlecht ist, wird von der aufgewendeten Zeit nur 20% effizient geschraubt, der Rest ist Planen, Streicheln oder dumm aus der Wäsche schauen, manchmal vermischt mit ein bisschen Aufräumen.
* Wenn 3 gut ist, werden bis zu 80% (90?) der aufgewendeten Zeit effektiv geschraubt.

Notwendigkeitsschrauben: Sehr effektiv, so lange wie nötig.
Randbedingungen: Junggesellenleben nur Job, sonst keine Verpflichtungen, unbeheizte Garage in 15 Minuten von zu Hause mit KFZ erreichbar.

[Werner]

Gruß Werner

[schnupfhuhn]

Was bei mir hilft falls was ansteht: Nicht das Projekt planen sondern einfach Zeit reservieren. Also 3 Tage die Abende einfach freischaufeln, ab in die Werkstatt und machen was zu tun ist. Auch wichtig zum slebstmotivieren: So ein Küchenwhiteboard vom Sperrmüll, da kommt alles drauf was zu tun ist und wird dann auch rigoros wieder weggestrichen. Stehen 10 Sachen drauf und ich reiss 3 davon dann geh ich viel leichter am nächsten Tag schrauben, "gestern in ner Stunde drei Sachen gerissen, Super Sache!"

[Uwe Steinbrecher]

Wie schafft Ihr das?

Ehrlich gesagt ist das nur Mut zur Lücke.
Ich würde gerne
- Meistens gar nix tun
- Meistens schrauben
- Immer Reisen
- Noch mehr Zeit in der Arbeit verbringen
- Mehr Zeit mit meiner Tochter verbringen
- Mein Haus in Schuss halten
- Meinen Haushalt so meistern wie die beste aller Hausfrauen
Einige Punkte habe ich sicher vergessen, ist aber Egal.
Da ich eh nicht alles schaffen kann, mach ich einfach immer das was mir gerade am dringlichsten erscheint. Irgendwie kommt am Ende, dann doch immer noch gerade rechtzeitig, ein fahrbares Motorrad oder Gespann heraus, ohne dass der ganze Rest so richtig den Bach runter geht.
Fragt aber nicht wie genau das geht. Ich habe keine Ahnung!

[nattes]

Da ich ja nur die halbe Woche arbeite, hätte ich eigentlich Zeit genug.
Weil ich mich aber nie mehr von andern, geschweige denn von mir selber unter Druck setzen lassen möchte, tue ich ganz oft, einfach nix. Das klappt natürlich nicht wirklich, aber zumindest strebe ich diesen Zustand an.

Kannschrauben passiert oft und spontan. wenn ich irgend etwas umbauen, oder verschönern kann, vergesse ich sogar schon mal das Abendessen, oder es ist plötzlich 4 Uhr in der Nacht.

Mussschrauben ist komplizierter. Das schiebe ich gerne mal auf. Ich muß einfach warten bis ich gut drauf bin. Die Garage ist eigentlich groß genug und im Winter auch beheizbar, aber meist muß ich mich da wirklich zwingen. Tauchen unerwartete Probleme auf, brauche ich erst mal ein paar Tage Abstand.

Bis letztes Jahr habe ich noch regelmäßig W 650 Hausschlachtungen durchgeführt, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Da sich die W-Scene aber sehr verändert hat, mag ich nun nicht mehr.
Grundsätzlich fahre ich viel mehr und lieber als das ich schraube.

Das ich kein funktionierendes Fahrzeug habe, passiert aber eigentlich nie.

Gruß Norbert

[Thomas Heyl]

Hallo zusammen!

Netter Fred! Wir haben weder "Karasch" noch "WSR" (Warmschraubraum), sondern nur die Straße im fahlen Licht der Laterne (die's auch nicht immer tut, aber immerhin isses direkt vor dem Hoftor, Strom und auch Wasser also kein Problem).

Zuhause geht es sehr chaotisch und unordentlich zu. Das gilt aber nicht für benötigte oder gewünschte Arbeiten an unserer einzigen Mopete. Da gibt's diverse Backlogs (Listen anstehender Aufgaben). Das behandle ich wie bei einem Ticket-System, wie Jira. Die Aufgaben darin werden von hinten nach vorne geplant (wann muss es fertig sein?) und priorisiert (Blocker? Kritisch? Wichtig? Nice to have?).

Das muss ich dann noch mit der Wettervorhersage, Uhrzeit (zuviel Sonne ist eher blöd wegen Kreislauf, Regen wegen allgemein doof, Kälte bei Lack- und Karosseriearbeiten), und Zuarbeitern abstimmen sowie mit den Erfordernissen auf der Arbeit und zuweilen ein Auto buchen. Da erleichtert etwas, dass ich aktuell 25 Tage Überstunden habe. Das heißt nicht, dass ich irgendwann zuhause bleiben kann, sondern nur, dass ich kann, wenn's passt.

Das hat bisher jedoch gut geklappt, vor allem, weil ich die Sachen eben plane, also auch, was ich wann in der Bude machen kann oder muss. Da sind teils sehr langfristige Abenteuer dabei, bei denen es am Ende Spitz auf Knopf ausgeht - hat jedoch bisher fast immer geklappt. Aktuell ist es wieder sowas wie Ocean's Eleven - every minute counts.

Cheers, Langer

[kohai]

Tja, mein klagen. Kurz, ich schaff es auch nicht. Habe einfach andere Prioritäten. Familie, Arbeit, Haus, Garten, Segeln, radeln, Baden, Urlaub.... Und das trotz WSR.

Konnte mich allerdings in letzter Zeit steigern von ca 0-3 Stunden/Jahr auf 0-3 h/Monat

Gruß kohai

[Herbert aus Hamburg]

Den Wartungsstau niedrig halten und anfallende größere Arbeiten planen und vorbereiten.
Standzeit auf ein bis zwei Tage halten.
Da Motorräder für mich kein Nebenbeihobby sind sondern ernsthafte Fahrzeuge muß das immer zügig über die Bühne gehn.

[koarrl]

Kein Fratzebuch.
Fernsehzeiten minimieren.
PC-Herumsitzerei daheim minimieren.
Nur bei Bedarf schrauben (dann aber heftig)
30 Wochenstunden Lohnsklavereibeschränkung

Nützt aber alles nix

@ Thomas Heyl: von Ticketsystemen (Werkzeug zum Lohnsklaventreiben) hab ich die Schnauze sowas von voll.
Auch einfache private Todo-Listen wachsen ins Unermessliche.
Gelegentlich justament ein gutes Buch lesen und eingebildete Pflichtaufgaben abliegen lassen hylft, etwas, gegen den Wahnsinn.

Neuester Buchtipp: Kurt Palm, Strandbad Revolution

Und wieder mal fordere ich die Einrichtung eines AIA-Kulturtipp- und Kleinkunstforums!

[lut63]

Und wieder mal fordere ich die Einrichtung eines AIA-Kulturtipp- und Kleinkunstforums!

+1

[Myke]

der wauschi und ich, wir haben beschlossen, immer dienstags nen schrauberabend abzuhalten. 1. tolle gespräche, 2. geht was weiter, 3. volle motivation.
immer gehts eh net, aber es is klass !!!