Soderle, noch mal genauer für Richard:
Also, wenn du auch ohne vertieftes Interesse an dem Hobby mal etwas Hubschrauber fliegen willst, dann gibt es 2 grob unterschiedliche Systeme. Einmal die "normalen" Hubschrauber mit einer Rotorebene. Diese werden mit dem Heckrotor links/rechts gesteuert, über Blattverstellung quer links/rechts; über Heckrotor und Hauptrotor vorne runter oder hoch und die Höhe entweder auch über Blattverstellung des Hauptrotors wie die echten oder über Drehzahl des Hauptrotors (einfacherer RC-Hubschrauber). Diese Hubschrauber sind diejenigen, die den Spaß am Hubschrauberfliegen langfristig ausmachen. Wie alle Dinge, die länger Spaß machen, ist das alles nicht so furchtbar einfach. Ohne Training am Simulator wird das ein sehr, sehr teurer Einstieg in das Hobby, da auf ca. 30 Sekunden Flug immer so 1 Tag Reparatur mit Kosten zwischen 50 und 300 € kommen…
Das Fliegen dieser Hubschrauber kann man damit vergleichen, dass man eine Glaskugel auf eine Glasplatte legt und versucht, mit der Glasplatte auf der Hand, die Glaskugel auf der Platte zu lassen
. Das System ist also nie richtig stabil, sondern es muss in alle 4 Ebenen (!) dauernd gesteuert werden. Eine Ausnahme gilt in gewissen Grenzen für den Heckrotor, da diesen ein Giro-Element stabilisiert.
Der einzig sinnvolle Anfängerhunschrauber wäre der Neue von Mulitplex "Funcopter"
http://www.e-hubis.de/ausderszene/helinews2009/multiplex/index.html
Ich habe mit der Ursprungsversion davon, dem LMH 110 Modellhubschrauberfliegen gelernt. Das ist NACH der Anschaffung keine so teure Sache mehr, da eigentlich nur ab und an das Heckrohr zerdellt wird und das kostet unter 10 €.
Mit Fernsteuerung, Modell, Motor, Regler, Akkus und Lader geht da aber unter 500-600 € Anfangsinvestition garnix, 1.000 € wären besser…
Ach ja: Bei dieser Art Hubschrauber ist seit einiger Zeit bei Rotordurchmesser unter 1,5 m kein Verbrennungsmotor mehr angesagt. Die Elektromotoren sind in dem Bereich so stark und haltbar, dass mit Lipo-Akkus Flugzeiten zwischen 5 und 15 Minuten realisiert werden können und zwar JEDER Kunstflug inkl. Rasenmähen im Rückenflug.
So, jetzt die 2. Art von Modellhubschraubern (nebem dem Spielzeug):
Anmerkung: Die billige Spielzeugdinger (Aldi) fliegen meist mehr oder weniger eigenstabil und lassen sich kaum und wenn, dann nur sehr unexakt steuern. Das mag Spaß machen (mir nicht), aber es hat mit Hleicopterfliegen absolut nix zu tun. Ist wie Trike versus Krad.
Die Koaxial-Helicopter. Diese haben 2 Rotorebenen und keinen Heckrotor (bzw. nur einen optischen). Diese fliegen BEI WINDSTILLE!!! recht eigenstabil. Man kann zwar nie die Hände von der Steuerung nehmen, aber man hat eigentlich immer genug Zeit, die Steuerbefehle zu überdenken. Da diese Modelle recht leicht sind, geht bei einem Absturz auch nur wenig bis garnix kaputt und die Ersatzteile sind billig.
Hier würde ich als Anfänger/Interessierter einsteigen.
Neben viel Müll (Aldi) gibt es in meinen Augen 2 interessante Modelle. Einmal der hier von mir vorgestellte Blade MCX mit rd. 20cm Rotordurchmesser. Das Ding wiegt inkl. Akku 28g und kann eigentlich überhaupt nicht kaputt gehen. Wenn doch, gibt es jedes Ersatzteil in kurzer Zeit von diversen Läden. Ich gehe davon aus, dass nach ca. 40 bis 50 Flügen mit je so 8-9 Minuten die Kohlen der beiden Motoren fertig sind. Ein Motor kostet aber nur so 7 €.
Das Modell gibt es in 2 Varianten (plus 2 optische Varianten). Einmal inklusive Sender für rd. 130 €. Der Sender reicht für dieses Modell, aber auch nur für dieses. Spielzeugsender…
Oder für rd. 80 € ohne Sender. Dann braucht man noch einen 2,4 Ghz-Sender den es für ab 100 € gibt. Allerdings nur im Set mit noch einem Empfänger, der alleine schon 50 € wert ist. Aber nur, wenn man ihn für ein anderes Modell auch brauchen kann.
Bei beiden Varianten sind Akku (110 mA Lipo), Lader, Batterien, Empfänger usw. dabei. Zum Bauen gibt es nichts. Noch ein Nachteil: Der Lader geht nur mit Batterien (4x AA). Akkus haben nicht genug Spannung. Ein Batteriesatz hält ungefähr 25 Ladungen. Eine Ladung dauert so 25 Minuten. Es gibt für 17 € auch zusätzlich einen Netzlader aus dem Zubehörhandel
Ein 2 Akku für den Flieger kostet 10 €. Man sollte aber nach einem Flug die Motoren so 5 bis 10 Minuten abkühlen lassen, den Akku vor dem Neuladen auch. Aber nach 8 Minuten Flug braucht man selbst mal eine Pause
Dieser Helicopter ist AUSSCHLIESSLICH zum Indoorfliegen geeignet. Da reicht jedes Zimmer. Draußen geht nicht. So windstill kann es gar nicht sein.
Der zweite in meinen Augen interessaten Koaxialheli ist von Graupner. Den gibt es in vielen Varianten:
http://www.hobbydirekt.de/Helikopter/Graupner/Micro-Jet-Ranger-Graupner-4492-47g::89124.html immer so für um die 135 €.
Der Rotor hat einen Durchmesser von rd. 34 cm; Akku, Lader usw,. ist alles dabei und eine ECHTE Fernsteuerung, die man über ein Kabel auch an einen Simulator anstecken kann.
Ich flieg diesen Heli auch abends bei WINDSTILLE draußen. Im Wohnzimmer ist es für den fast zu eng. Auf jeden Fall sollte man Fliegen können, wenn man den innen benutzen will. In einer leeren Garage (gibt es so was?
) geht es auch.
Flugzeit um 8 Minuten, Ladezeit deutlich über 1Stunde. Ein zweiter Akku kostet so zwischen 15 und 25 €. Auch hier gilt, nach einem Flug erst mal die Motore abkühlen lassen. Sind auch Kohlemotoren, also wohl nach 40 Flügen hinnig. Stück kostet unter 10 €. Aller Ersatzteile sind gut lieferbar.
Für den Heli sollte man schon etwas Geduld für 2 oder 3 Akkus mitbringen, bis man ihn ansatzweise fliegen kann und anfangs ist unbedingt ein Trainingsgestell aus Karbonstäben und Tischtennisbällen angeraten, da das Landen nicht ganz einfach ist (hoher Schwerpunkt) und das Ding dann gerne umkippt. Das verhindert das Trainingsgestell.
Es gilt, dahin zu kommen, dass man die Steuerbefahle unbewußt setzen kann. Das dauert bei den zu steuerenden 4 Ebenen halt seine Zeit mit dem Hirn und der Festplatte aus Teflon
So: 2 ganz wichtige Grundsätze zum Einstieg in das Modell
helifliegen: Vorher am Simulator mit einer angeschlossenen Fernsteuerung (nicht mit Joystick oder Maus) üben (braucht es nicht beim Blade MCX) und erstaut sein, wie schwierig das wird, wenn das Modell mit der Nase auf einem zufliegt (fast alle Steuerfunktionen dann umgekehrt
). Und es gibt nix Schwereres als einen Heli unter 50cm Höhe über dem Boden sauber zu steuern, da die Rotoren gegen den Boden die Luft verwirbeln. Hier hilft nur Mut und hoch mit dem Ding.
Ich hab die Helifliegerei vor Jahren deutlich zurückgeschraubt, weil beim richtigen Kunstflugrumheizen einfach zu viel kaputt geht und das neben dem Geldebeutel einfach zu viel Zeit für die Reparaturschrauberei frißt.
Und wer allgemein Interesse an der Modelfliegerei hat, sollte nicht unbedingt zum Helifliegen einsteigen, sondern z. B. mal übers Schmeißgeiern nachdenken. Kostet weniger, macht weniger kaputt, man kann schön mit Holz basteln und es ist noch sportlich:
http://74.54.104.136/index.php?option=com_seyret&task=videodirectlink&id=4&Itemid=64
Ich nagel gerade wieder so ein Balsapuzzle mit Sekundenklber zusammen. Einfach zusammenstecken, Sekkleber drüber, Schleifen, Bespannung aufbügeln, fertig. Mit etwas Übung an 3 Abenden gebaut. Zum Reparieren reicht meist Sekkundenkleber und Klebeband. Als Flugplatz reicht eine Wiese in der Größe der Hälfte eines Fussballplatzes oder das PmP-Feld
Fragen?
OllY