ich war gestern wieder mal beim Zahnarzt.
Glücklicherweise ist der seit 15 Jahren ein guter Freund von mir und einer dem die Zähne seiner Kunden am Herzen liegen und der stets auf dem aktuellen Stand ist. In seiner täglichen Praxis sieht er viel, auch von Kollegen verzapften Unsinn oder Geschichten aus der Fernsehwerbung, die der Zahnärzteschaft weiterhin beste Umsätze garantieren.
Ich denke mir ich geb die Tips mal weiter ...
- NICHT beim Zähne putzen fest andrücken. Der Zahnschmelz hält es aus, aber das (speziell an den Zahnhälsen) durch Beläge schon angelöste weichere Zahnmaterial wird weggeschrubbt - klassischer Putzdefekt. Das richtige Maß ist am besten durch Färbetabletten erlernbar die man in der Apotheke bekommt. Man merkt schnell dass die Beläge auch mit wenig Druck weggehen.
- Zahnseide verwenden 1x täglich. Sehr viele Zahndefekte entstehen durch Zanhfleischentzündungen bzw. Essensreste zwischen den Zähnen. Daher müssen die Reste raus, und idealerweise dort angesiedelte Zahnbeläge auch gleich. Egal mit was - Zahnseide, Zahnband, Interdentalbürste, gewachst oder ungewachst - aber mindestens 1x täglich und idealerweise abends (weils in der Nacht mangels Speichelfluss am meisten gammelt).
- Schräg zur Wurzel hin putzen so dass die Borsten noch zwischen Zahn und Zahnfleisch ein wenig hineinputzen können. Wenn man nur rechtwinkelig zum Zahn putzt dann wird dieser Bereich nicht sauber und dort gammelt es dann ... am besten mit elektrischer Zanhbürste machbar. Die gibts auch unterwegstauglich mit 2x AA Akku oder Batterie, eine Batterieladung reicht locker einen Urlaub lang, von Braun um 10 Euros im Drogeriemarkt.
- Bei Zahnweh nicht Schnaps zur Desinfektion oder Schmerzstillung verwenden (außer für Erste Hilfe wenn nix anderes verfügbar ist - dann aber flott zum Zahnarzt). Der Alkohol wandert in den Zahn ein und mildert dort den Schmerz kurzfristig - wird aber schnell zu Zucker umgebaut und füttert die Bakterien genau dort wo man sie nicht haben will. Aus selbigem Grund ist auch der vielfach angewandte "Schnaps statt Zähneputzen" Trick auf Wintertreffen eher ein Rohrkrepierer, langfristig.
- Wurzelbehandelte Zähne werden nicht mehr versorgt und brechen nach einiger Zeit. Eine rechtzeitige Überkronung kann gröbere Folgeschäden verhindern (und damit teure Implantate).
Das wars so in etwa. Einige Dinge kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen (alle außer 4.).
Wenn man ein paar Punkte beachtet ist die Putzerei auch nicht lästiger oder zeitraubender als früher, aber mit wesentlich besseren Ergebnissen.
Ich habe in der Bekanntschaft einige Fälle von falscher Putzerei, dadurch beispielsweise praktisch entfernten Zahnschmelz durch 3x täglich mit viel Druck und lange geputzte Zähne mit falscher Zahnpasta (solche für extra weiße Zähne, die haben extra viel Schleifkörper drin) ...
Ach ja, fluoridierte Zahnpasta ist auch kein Fehler.
Strahlende Grüße
Andreas, der motorang.
