Ich könnte vor Wut platzen!
Die Straße ist gesperrt und aufgebaggert. Zufahrt geht nur noch über den Behelfsweg durch den Wald. Selbst zu Fuß kann man nicht mehr ins Dorf laufen. Es gibt zwar noch einen Wiesenpfad. Der ist aber durch den Materialcontainer blockiert. Auf der einen Seite ist eine Mauer mit einem Zaun drauf und auf der anderen Seite ein tiefer Graben. Dahinter ein eingezäuntes Biotop. Dort kommt Niemand mehr durch.
Vorhin kam ein völlig verzweifelter junger DHL-Bote. Er hat sein Auto im Dorf stehen lassen und wollte eine Sendung zu Fuß ausliefern. Durch die Baggergrube kam er nicht durch. Also ist er über den Graben gesprungen, abgerutscht und stand bis zu den Knien im Wasser. Auf der anderen Seite ist er über den Zaun ins Biotop geklettert. Die Hecke, die das Biotop umgibt, hat böse Dornen. Der arme Kerl, ein Ausländer Anfang 20, war total zerkratzt und völlig durchnässt. Er fragte dann bei mir nach den Nachbarn. Klar, sein Navi war im Auto und das stand im Dorf. Ich habe ihm den Weg beschrieben, aber er kam nach einer Weile wieder. Keiner zu Hause. Dem armen Kerl hat es gereicht, aber beschweren wird er sich bestimmt nicht, aus Angst um seinen Job.
Zwei andere Nachbarn haben die Annahme des Päckchens kategorisch verweigert, obwohl hier normalerweise JEDER Pakete für die Nachbarn entgegennimmt. Das zeigt schon, wie angefressen die Anwohner sind.
Ich habe das nicht übers Herz gebracht. Der arme Kerl braucht seinen Job und wenn es Beschwerden gibt (und die gibt es hier bestimmt!), dann hat er schlechte Karten.
Für mich heißt das, daß ich nicht mit dem Motorrad fahren kann. Der Behelfsweg ist einfach zu schlecht.
Sehr wellig und stellenweise mit grobem Schotter aufgefüllt. Teilweise sehr steil, so daß auch dem Auto die Räder durchdrehen. Ich bin bisher bei trockenem Wetter ein Mal mit dem Auto rauf gefahren. Das ging nur mit viel Schwung. Wenn man Pech hat, reißt es aber die Ölwanne auf, weil dicke Steine auf dem Weg liegen. Wenn die Baufirma nicht ein Wellblech mit dem Radlader erzeugt hätten und den Schotter weg gelassen hätten, dann wäre es wesentlich besser gegangen.
Woher ich das weis? Natürlich bin ich dort schon illegal rauf gefahren. Und illegal ist es immer noch, weil es immer noch nur für Landwirtschaft erlaubt ist. Man hat den Weg verunstaltet, uns als Behelfsstraße ausgewiesen, aber das Sperrschild vergessen zu entfernen
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Am Samstag bin ich mit der kleinen XL 200 rauf gefahren. Stefan fuhr mit der DR hinterher. Good fun, aber 2 Mal habe ich mich fast hingelegt und das kleine Räppelchen ist ein tapferer Gelände-Hüpfer! Stefan hatte, trotz seiner längeren Beine, auch zu kämpfen, obwohl er seit 1991 DR fährt und als Landwirt, der mit dem Motorrad regelmäßig ins Feld fährt, reichlich Gelände-Erfahrung hat.
Die R90s steht abfahrbereit zur Henneburg in der Garage, aber mit der schweren Kuh und Gepäck alleine rauf zu fahren, geht definitiv nicht.
Mein Ellenbogen tut zwar noch weh, aber es geht einigermaßen, so daß ich fahren würde.
Stefan hat am Freitag frei und will direkt zur Henneburg kommen. Bei mir vorbei zu kommen, wäre ein Umweg von fast 500 km.
Und ich sitze hier fest
Ich könnte kotzen, kotzen,kotzen!!!
Sorry, aber der Frust muss raus. Ich hatte mich sooooo auf die Henneburg gefreut.
Frustrierte Grüße
Regina