Umbau des Teetrinkerkettenölers; Kettenölerselberbau

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Umbau des Teetrinkerkettenölers; Kettenölerselberbau

Beitragvon Blechroller » Mo 19 Feb, 2007 15:02

Moin,

so einfach und billige der Teetrinkerkettenöler auch ist, er nervt mich an zwei Punkten: Die Kabelbinderspitzen an der Spritzeinheit zerhauts ab und an und das Ding tropft beonders bei Tmperaturschwankungen z. T. nicht wenig nach. Mein Stellplatz beim Arbeitgeber ist schon ordentlich markiert und zu Hause in der Garage... min Fruh... :shock:

Anläßlich eines Besuches beim örtlichen Polo-Händlers ist mir deren neuer Kettenöler zu Gesicht gekommen.
Bild gibts nur im aktuellen Werbeflyer; kostet um 140 € :shock:

Das Ding ist nicht ungenial: Behälter fyrs Öl, eine federunterstützte Pumpvorrichtung drin und eine Leitung mit "Tropfspitze" bzw. eigentlich nur Blechdurchführung.
Leider -oder bessergesagt zum Glyck- hat in der Vorführpackung der Verlustgott zugeschlagen: Leitung, 2 Muttern und 2 Befestigungsclips haben gefehlt. Nach einigem Hin und Her habe ich die "Mangelpackung" für 55 € bekommen. Soll an die Benzinfield ran.

Jetzt der Witz:
Die Zuführung des Öls funktioniert nicht über eine wie auch immer gebaute Maschinerie seitlich aufs Kettenblatt, sondern von oben direkt auf die Kette. Einfach ein Loch von oben in den Kettenschutz direkt vor oder über dem Kettenblatt, Durchführhalterung (kleine Hohlschraube) dran und evtl. mit einem Stück Schlauch bis kurz über die Kette verlängert.
In Schrittgeschwindigkeit so alle 100 bis 300 km die Pumpe aufziehen, Öl fließt so ca. 20 Sek. von oben auf die Kette, fertig. Also keine Dauerzugabe von Öl, sondern ungefähr so wie alle 100 km mit dem Ölpinsel 1x über die Kette.

Jetzt hab ich erst mal den Teetrinkerkettenöler am Diesel umgebaut: Die Spitze vom Polo-Öler durch die Kettenstrebe und den Rest vom Teetrinkerkettenöler, also nur die Plastikflasche mit Halter, aber ohne Vorhaltereservoir weiter verwendet und über eine selbstgestrickte Verjüngung den sehr dünnen Schlauch vom Poloöler dran. Im Schritttempo (nicht im Stillstand) kurz (20 Sek.) mit mäßigem Druck auf die Flasche gedrückt und Kette ist geölt. Es tropft nach der Fahrt nix mehr nach und die Kette ist ausreichend, aber nicht zu viel geölt.
Also weg mit der Spitze am Teetrinkerkettenöler und Ölung von oben über den Kettenschutz.

Roberts System läßt sich so sicher auch umbauen. Nur muss der Querschnitt der Leitung recht dünn sein und die Ölflasche muss luftdicht sein, weil es sonst nachsaut.

Jetzt werd ich mal nach einer weiteren kleinen Hohlschraube suchen und den Polo-Öler an die Benzinfield nageln. Der Vorratsbehälter mit Federpumpe ist recht hybsch gemacht. Das war der Kaufgrund. Technisch brauchts das aber nicht. Es reicht eine kleine Plastikflasche mit Schlauchanschlussstopfen wie beim Teetrinkeröler, evtl. eine selbergestricke Leitungsverjüngung und eine Durchführung durch den Kettenschutz. Problematsich wird es sein, eine dünne Leitung (Innendurchmesser eher 1 als 2 mm) zu finden.

Fragen?

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Re: Umbau des Teetrinkerkettenölers; Kettenölerselberbau

Beitragvon Riege » Mo 19 Feb, 2007 15:24

Blechroller hat geschrieben:Fragen?

Ja ich bitte!

Und zwar: wenn das Öl von oben auf die Kette tropft, kommt es dann jemals nach innen durch oder wird es gleich wieder abgeschleudert, ohne durch zukommen (selbst bei ganz langsamer Fahrt dreht sich das Ganze ja schon mit beeindruckenden Geschwindigkeiten...)

Ich hab momentan noch keinen Verschleiß am Inselöler festgestellt, aber der ist auch erst seit ca. 3000 km dran. Das Patent gefällt mir deshalb weil das Öl dann sicher durch die Kette durch muß (die Fliehkraft...)

Macht es nicht mehr Sinn, die Tröpfchen innen auf die Kette tropfen zu lassen statt außen, bzw. diese direkt da drauf hin zu führen?

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Beitragvon Robert » Mo 19 Feb, 2007 15:26

Fotos?

PS: Der Saniöler hat sich so gut bewährt dass ich ihn jetzt für alle unsere Radln baue. Funktioniert auch bei -10°, im Schneesturm oder bei Regen (einfach mehr öffnen) und lässt sich komplett abdrehen, also nix Gesaue.
Das Schläuchl ist so dünn und weich dass es an der Kette kaum verschleisst, auch nich bei harte Gatschpartien wie der Dreikönigstreffenausfahrt. Eigentlich hat es sich nur auf die Kette schräg eingeschliffen und bleibt seitdem so. Kette ist immer schön ölfeucht und vor allem sauber, Dreck bleibt nicht picken wie beim Spray. Gefahren bin ich mit dem Öler bis jetzt ca. 4.000 km. Verbrauch je nach Wetter ca. 150mL Öl auf 800km. Bewährt hat es sich, die Aussenlaschen der Kette von Zeit zu Zeit mit WD 40 abzuwischen und mit S100 Korrosionsschutzspray einzunebeln.
Ach ja, und am Tauern hat er sich als sturzresistent erwiesen, keinerlei Ölaustritt bei unüblicher Lage des Eisens :-D
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Beitragvon Blechroller » Mo 19 Feb, 2007 15:34

Meister Riege,

hab ich auch erst gedacht, aber grau ist alle Theorie...
Das beiligende Öl ist recht dünnflüssig. M. E. wird auch dünnflüssiges Kettensägenöl gehen. Mit meinem 10W40 Öl im Teetrinkeröler gings wegen dem engen Leitungsquerschnitt nicht gescheit.
Das Zeug kommt außen auf die Kette und nach 2 km (da hab ich nachgeschaut) war die ganze Kette ölig, aber es hat kaum was abgeschleudert. Die gestrigen 500km haben die Karre auch nicht mehr als mit den üblichen wenigen Ölpunkten versaut. Auf der Strecke habe ich 2x geölt.

Wenn man bei reichlich Tempo den Öler bedient wirds das Öl sicher wegsauen, wenn man aber 50 oder 100m im Schrittempo fährt, hauts da nix weg und das Öl wickelt sich hübsch um die Kette.

Ich nehm an, dass es irgendein Haftöl sein sollte und normales Motor- oder Getriebeöl von der Viskosität mal abgesehen, nicht lange genug hält, um die Kettenrollen zu umhyllen.

Es funktioniert halt und zwar nicht schlechter, als die Spitzen der anderen Öler, die ich kenne. Mir war wesentlich, dass nix nachtropft. Und genau das geht mit dem dünneren Schlauch.

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Beitragvon Riege » Mo 19 Feb, 2007 15:42

Meister OllY,

hattu Bilder?

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Beitragvon Robert » Mo 19 Feb, 2007 15:47

Blechroller hat geschrieben:M. E. wird auch dünnflüssiges Kettensägenöl gehen. Mit meinem 10W40 Öl im Teetrinkeröler gings wegen dem engen Leitungsquerschnitt nicht gescheit.

OllY


"Klebriges" Öl hat halt den selben Nachteil wie Kettenspray. Der Dreck bleibt an der Kette picken.
Mit der Haftung an der Kette selber hat das nix zu tun, im Gegentum glaub ich. Je weniger es klebt, desto besser kriechts in die Kette, dort wo es hin soll. Was zu viel ist wird abgeschleudert (und damit erwünschterweise auch der Dreck).
Trotzdem ist meine Kette mit dem Sanöler schön ölfeucht obwohl ichs direkt von oben auf die Innenseite der Kette tropfen lasse. Die Fliehkraft ziehts auch an die Aussenseite der Rollen, die sind aussen schön feucht, lediglich die Laschen bleiben aussen naturgemäß tocken und fangen zu rosten an.

Auch dass Motoröl nicht durch den dünnen Schlauch durchgeht glaub ich nicht. Beim Sanöler dauert es nach dem Aufdrehen und je nachdem wie weit er offen ist bis zu 5 Minuten bevor der ersten Tropfen kommt. Ich stell ihn in der Regel meist so ein, dass alle 15min 1 Tröpfchen kommt, das scheint völlig für eine feuchte Kette zu reichen.

Ach ja: Reifen und Felge sind seitdem sauberer als beim Spray.
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Beitragvon Riege » Mo 19 Feb, 2007 15:53

robert hat geschrieben:"Klebriges" Öl hat halt den selben Nachteil wie Kettenspray. Der Dreck bleibt an der Kette picken...
...Reifen und Felge sind seitdem sauberer als beim Spray.

Den Effekt hab ich mit 10W40 aus dem Teetrinker-Öler auch erzielt. Dauert halt ein bisserl bis die Suppe unten 'rausrinnt.

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Beitragvon Blechroller » Mo 19 Feb, 2007 15:56

Moin Robert,

der Unterschied zum Saniöler ist technisch. Dein Öler gibt dauernd Öl ab, der Poloöler bzw. der modifizierte Teetrinkeröler haut einmal fett das Zeug drauf. Der original Teetrinkeröler ist ein Zwischending. Das Öl wird so auf 50km verteilt und dann kommt da nix mehr.
Das Motoröl ist zu dick, um es bei der dünnen Leitung einmal drauf spitzen zu lassen. Nimmt man eine dickere Leitung, süfts wahrscheinlich nach, weils Luft zieht.

Ich fahr auf der Transalp seit so ungefähr 60 Tkm mit Pro-oiler Kettensägenhaftöl. Die erste Kette war nach 40 Mm fertig, weil ich das vordere Ritzel nicht getauscht hatte. Die 2. Kette ist jetzt auch 40 Mm drauf bei 1x getauschtem Ritzel. Da fehlt nix. Die Kiste ist schon sehr oft bei heftigem Dreck unterwegs gewesen, besonders eingebaazt war die Kette nie.
Kettensägenhaftöl (blos nicht das biologisch abbaubare nehmen :!: ) bindet Dreck lange nicht so, wie Kettenspay.
Geputzt habe ich eine Kette noch nie.

Foddos gelegentlich.

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Beitragvon Robert » Mo 19 Feb, 2007 16:03

Blechroller hat geschrieben:Moin Robert,

der Unterschied zum Saniöler ist technisch. Dein Öler gibt dauernd Öl ab, der Poloöler bzw. der modifizierte Teetrinkeröler haut einmal fett das Zeug drauf.

OllY


Das meinte ich ja.

Beim einmal fett, wird wahrscheinlich auch mehr abgeschleudert.

Bei mir kommt sehr wenig (dadurch auch wenig Sauerei) aber dafür kontinuierlich.
Übrigens hat mein SanÖler auch eine Computersteuerung :-D , die ihn regelt bzw. abdreht. Allerdings dürfte mein neuronaler Steuercomputer unter Windows und nicht unter Unix laufen. Wenns am Vortag mal wieder länger gedauert hat, stürzt er gerne ab und dreht entweder gar nicht auf oder gar nicht ab... :oops:
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Beitragvon Robert » Mo 19 Feb, 2007 23:11

Blechroller hat geschrieben:Moin Robert,


Das Motoröl ist zu dick, um es bei der dünnen Leitung einmal drauf spitzen zu lassen. Nimmt man eine dickere Leitung, süfts wahrscheinlich nach, weils Luft zieht.

OllY


Ah so, jetzt versteh ich erst wie Du das meinst.

Aber dann wärs doch mit Motoröl überhaupt eleganter als mit was dünnflüssigem: einmal fördern reicht als Reservoir über etliche Kilometer und du hast weniger "Streuverlust"

??

Zeig doch mal Fotos, wie Dein Öler funktioniert...
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