Lackieren mit dem Airbrush

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Lackieren mit dem Airbrush

Beitragvon motorang » Mi 13 Jan, 2016 08:01

Hallo zusammen,
aufgrund der Herrichterei meines Wintermoppeds ein kleiner Exkurs, vielleicht als Anregung.
Es gibt viel zu lackieren, auszubessern - und nicht überall ist der Einsatz einer Spraydose sinnvoll (falscher Inhalt), und auch eine kleine HVLP-Farbspritzpistole ist gern zu unhandlich, um da hinzukommen wo man will, und nur DORT zu lackieren. Ohne alles auseinanderzubauen oder abzukleben.

Ich hab vor langer Zeit mal einen Paasche H Single Action Luftpinsel gekauft, vor allem zum Bumerangs dekorieren mit Farbverläufen und so. Es ist sinnvoll sich den Link in einem anderen Browserfenster zu öffnen:

http://www.scaleplasticandrail.com/kabo ... om-paasche

Der Luftpinsel geht aber nicht nur fürs Designen, sondern auch halbwegs zum lackieren. Man mische den 2K Autolack mit Härter und der maximal empfohlenen Menge Verdünner, dann eine möglichst große Düse (ich hab eine H5, siehe obiger Link) und die Luft an der oberen Grenze einstellen, also 3-4 Bar hat gut funktioniert.

Der WItz ist, dass der Lack fast schon trocken auf dem Untergrund ankommt, weil diese Pistolen so fein zerstäuben. Entsprechend schnell härtet der Lack auch aus, und man kann recht gezielt arbeiten, ohne dass die ganze Werkstatt im Sprühnebel versinkt. Bei dem Luftpinsel arbeite ich mit dem Siphon, das ist ein Glas mit einem Schnorchel drin. Man kann schon im Glas per Auge gut die Mischverhältnisse abschätzen, da es zylindrisch ist (Verhältnis 2 Teile Lack, 1 Teil Härter, und nochmal 15% Verdünner dazu). Andere Systeme haben kegelförmige Gläser, da muss man sich entsprechende Markierungen machen oder mit einer Feinwaage arbeiten.

Man kriegt natürlich keine einheitliche Oberfläche hin, weil man sehr punktuell arbeitet und das ganze wegen dem geringen Farbauftrag auch eher matt wird. Um einen Kratzer, Rostfleck, oder Kantenrost auszubessern, ist das aber ideal. Oder zum Lackieren von Kleinteilen wie Schalthebel, Motorhalteblechen, Hutmuttern ...

Ich kann da etwa eine halbe Stunde lang lackieren bevor der Lack in der Pistole zäh wird. Zerlegen und auswaschen geht schnell und braucht nur wenig Verdünner.

Für größere Teile ist das Verfahren allerdings ungeeignet, bei einer Werkzeugbox mit 30 x 30 x 15 cm, innen und außen lackiert, füllt man da 3-4x Lack nach. Der Farbauftrag ist ja maximal daumenbreit.
Zum "ausfleckerln" und für Kleinteile ist es aber meine Methode der Wahl.

Bild

Airbrush-Sets gibt es schon ab 30 Euro, allerdings fängt vernünftige Qualität gut beim Doppelten an. Wichtig ist dass es große Düsen gibt, und dass die Pistole lösungsmittelresistent ist. Die preiswerten Anfänger-Künstlerpistolen gehen manchmal nur für spezielle Airbrushfarben und wasserbasierte Lacke.
Luftpinsel aus dem Modellbaubereich könnten da besser geeignet sein.

Meine Paasche wasch ich entweder mit 2K-Verdünner oder mit Aceton aus, bis jetzt ohne Probleme.

Gryße!
Andreas, der motorang
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