Also:
Reibwert ist das Stichwort, wenn es um die Wirkung der Bremsanlage geht.
Ein extrem niedriger Reibwert Reifen/Straße setzt die Wirkung herab und steigert die Gefahr des Abrisses ausserhalb des Kammschen Kreises. Aus Haftreibung mit Schlupf wird reiner Schlupf. Passiert das vorne beim Zweirad ist der Sturz nach 1/10 sec vorprogrammiert. Dabei spielt dann die dynamische Achslastverteilung kaum eine Rolle.
Nässe und Eis noch mehr und ein ungeeigneter Straßenbelag (Marmor im Asphalt) und die Reifenqualität sind da die Stichworte. Hinten ist das Ganze etwas anders, weil ein Hinterrad im Schlupf nur bei Ungeschick zum Sturz führt (Fahrtrainig hilft!!). Im Extremfall kann ein durch einen Getriebeschaden oder abgerissenes Pleuel blockiertes hinteres Ritzel, gepaart mit 2 ltr Ölaustritt vor dem Hinterrad mit Geschick selbst aus 140km/h ausgeritten werden. Woher ich das weiß?
Der Auslegungsfall, nämlich guter Reibwert Reifen Straße, verzeiht meist Panikbremsungen führt aber im Grenzfall zu leichtem Abheben der Hinterhand, was mit nahezu 0 Bremswirkung einher geht. Ich sagte meist. Eine Renn-SR mit 2 4Kolben Festsätteln und 2 320er Scheiben einer FZR1000 ist leichter als die Serien Einscheibe, aber gewaltig in der Wirkung. Bei griffigem Asphalt und einem warmen BT45 kann es vom Stoppie zum Überschlag ein kurzer Weg sein. Der Klassiker in der Tube:
https://www.youtube.com/watch?v=lP1FMwYzilo Bei Pkw wird übrigens oft auch hinten eine Trommel verwendet, weil die Kombi zur Feststellbremse güstig herstellbar ist und solange die Bremsleistung reicht und eine Scheibe hinten gern zum Gammeln neigt, weil sie unterausgelastet ist.
Regards
Rei97