die TT für's TT

Hier geht es um AiA-taugliche Motoren, Maschinen, Fahrzeuge. Wyrdiges Zeug kwasi :D

Re: die TT für's TT

Beitragvon Aynchel » Do 07 Sep, 2017 16:10

Grippzangen fliegen einem wenigstens nicht ständig um die Ohren

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Re: die TT für's TT

Beitragvon gatsch.hupfa » Fr 06 Okt, 2017 23:19

:dance:
Das Tauerntreffen naht (in der Vorfreude schrumpft somanche Länge).

Nachdem die Motò nach der Henneburg so gar nichts an Nachbehandlung bedarf schmeiss ich mich wieder Richtung TT.

Da war doch die rutschende Kupplung samt dem wandernden Kupplunsgspiel am Hebel:

Laut Hasn und Mike wären da die Reibscheiben zu reinigen und die Stahlscheiben zu rauhen, bzw kleine Drainagekanäle in die Stahlscheiben zu flexen.

Schwupps gemacht, die spiegelnden Reibscheiben mit der Bohrmaschinendrahtbürste behandelt bis die Oberfläche matt war, und die Stahlscheiben mit einer 40er (!) Fächerscheibe auf der Flex mit zu- und abnehmendem Anpressdruck geschliffen, von innen nach aussen.

WAS SOLL ICH SAGEN, ES FUNZT! :smt023

Die Probefahrt war ein Genuss, derweil zumindest haftets grandios. Wennst die Kupplung aus einer Kurve kommen lässt fährt das Drehmoment ein wie die Sau. Mit dem neuen Stoppler hätte es mich fast aufgehaut, war ordentlich weit draussen das Heck schon :shock: , mit der "alten" Kupplung wäre das deutlich sanfter gewesen.

UND, OH WUNDER: Das Kupplungsspiel wandert mit der Temperatur des Motors kaum mehr. :gruebel:
Gut so!



Bei allem darauffolgenden Übermut hab ich mich (die mahnenden Worte vom Maybach sind mir Befehl) auf die Krümmermuttern und deren Gängigmachung eingelassen, auch um den Krümmer ein bisserl von der Korrosion zu befreien und zu Lacken. Die Tauerntreffsalzdusche kommt bestimmt!

Der Krümmer ist garnicht so schlecht beinand, gerade mal die ersten paar Zentimeter vom Kopf weg sind heftig verrostet.
Nachdem ich die Korrosionsschuppen entfernt hatte ergab sich folgendes Bild:

Bild2017-10-06 21.52.46 by http://www.advrider.com/forums/showthread.php?t=1000799, auf Flickr

Leider hat der Rost auch die Verdickung Richtung Zylinderkopf, an der sich die Schelle abstütz, unterwandert :(

Habts ihr Ideen, wie man das dauerhaft sanieren kann? Gerade unter der Schelle im Schlitz hält sich das Salz sicher ganz besonders gut.

Hah, und noch eine Fraage: verwendet man bei der Paarung Stahlstehbolzen bzw. -Muttern und Alukopf eher Kupferspray oder Alu-Anti-Size Spray ( http://www.loctite.de/produktsuche-2972 ... 2629058561 )?
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Re: die TT für's TT

Beitragvon motorang » Sa 07 Okt, 2017 06:13

Servus,
das ist exakt die Stelle, an der die Krümmer sterben - genau da brechen sie ab, dann sind die Verdickungen samt Halter noch am Kopf und der Rest herunten.
Richtig dauerhaft sanieren? Da fiele mir nur zuschweißen und nachfeilen ein. Oder das letzte Stück als Drehteil neu fertigen und gegen das rostige austauschen.
Quick and dirty: sandstrahlen, Rostumwandler reinlaufen lassen, mit Zinkstaubfarbe hinterher.

Zum Auspuffstehbolzen: ein relativ sicherer Tipp wäre Keramikpaste.

Gryße!
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Re: die TT für's TT

Beitragvon Bernhard S. » Sa 07 Okt, 2017 06:56

Servus, nach dem Sanieren empfehle ich, für den Winter eine andere Montageposition des vorderen Schutzblechs zu suchen, als unter der Gabelbrücke.
Ich hab es beim Taxi über dem Vorderrad angebaut und seit dem keinen Salzmatsch mehr in diesem Bereich und vor allem auch nicht mehr im Bereich der Zündkerze!

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Grüße Bernhard
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Re: die TT für's TT

Beitragvon hiha » Sa 07 Okt, 2017 09:17

motorang hat geschrieben:... Oder das letzte Stück als Drehteil neu fertigen und gegen das rostige austauschen...

Mit ausreichend Lötspalt fertigen, und hart auflöten. Dabei gleich noch das Rohr ein Stück weit mit Neusilber beschichten...
VA-Krümmer besorgen wär auch noch eine Lösung.

Gruß
Hans
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Re: die TT für's TT

Beitragvon gatsch.hupfa » Sa 07 Okt, 2017 13:54

@ Andreas: Quick and dirty passt super zur TT! :-D
Ich kenn nur die Rostumwandler, die eine dichte Schicht erzeugen, Brunox usw.. Die löst sich bei Hitze wahrscheinlich auf.
Wenn ich mich richtig erinnere gabs da mal, oder gibts da noch einen Rostumwandler, der ein weißes Pulver hinterlässt, das dann einfach abgebürstet und aus dem Spalt rausgeblasen werden könnte. Googlen hat aber nichts gefunden.
Kenn jemand so was?
Mit Zinkstaubfarbe meinst du diese Zinksprays zum Kaltverzinken, z.B. von Schweissnähten bei verzinkten Geländern? Ist das hitzefest?

@ Bernhard: gute Idee, niederen Koderer werd ich basteln!

@ Hans: hab gerade nachgeschaut, der TT600 Krümmer hat die gleiche Teilenummer wie die frühen XT600er, da gibts wohl Gebrauchtes, oder der XT600 Edelstahlkrümmer vom Kedo wird wohl auch passen.
Die Situation ist da deutlich entspannter als bei den 550er XTs.
Da lohnt der Aufwand glaub ich nicht.
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Re: die TT für's TT

Beitragvon Myke » Sa 07 Okt, 2017 14:34

brunox hält so + - 1 jahr.
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Re: die TT für's TT

Beitragvon Lederclaus » Sa 07 Okt, 2017 15:00

Wenn Du jemanden findest, der aluminieren kann (Aluminium Flammspritzen), wäre das was für den Krümmer. Hält so 5 bis 6 Jahre alles aus. Und hat eine brutale Oberfläche (ähnlich wie meine Gespannlackierung, nur noch gröber)Nix für Schöngeister, aber recht haltbar.
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Re: die TT für's TT

Beitragvon motorang » So 08 Okt, 2017 09:52

Eigentlich hat das Problem zwei Ebenen:
1) Entfernung des Rostet möglichst vollständig ohne das dünne Blech zu schwächen.
2) Rostschutz des gereinigten Materials.

Die Dicke der Schicht hängt von der Stärke des Rostes und vom System ab - normalerweise macht man das ja so gut wie möglich blank, der Rostumwandler erledigt dann nur noch die Resterl, und wird dann wieder so gut wie möglich weggeschliffen/gebürstet/gewaschen. Ich verwende Tannox. Von Loctite gibt es sowas auch. Oder einfach Phosphorsäure (vorsicht!) die den Rost in Eisenphosphat umwandelt. Eventuell geht Rostentfernung mit Zitronensäure, damit hab ich mich noch nicht beschäftigt.
Das schichtbildende Brunoxzeug ist eher für Unterboden und Co geeignet, ist zum Verbleib und Überlackierung gedacht, hält aber die Temperatur nicht aus.

Das Problem ist wahrscheinlich, den Rost aus dem Spalt rauszukriegen.
Mit Sandstrahlen käme man da wahrscheinlich ganz gut hinein. Mit der Drahtbürste wahrscheinlich auch.

Zinkstaubfarbe ist das Gegenteil von Zinkspray. Das Zeug ist megaschwer und damit nicht sprühbar. Das sind diese Lackdosen mit 99% Zinkstaub und einem Resterl Trägerflüssigkeit, wird vor allem im Bautenschutz und Bootsbau (Salzwasser!!) verwendet. Damit könnte man versuchen den Spalt zuzuschmieren.
Das Sprühzeug ist mehr Lack und weniger Zink, aber genau der Lack macht die Temperatur nicht mit. Der Zink schon.

Gebrauchte Edelstahlkrümmer gibt es auf Ebay um unter 100 Euro. Bei einigen Anzeigen steht dabei "Original, Edelstahl" ... (TTR, Baujahr 1998) eventuell passt der ja?

Oder Motoritz fragen der kennt sich aus und handelt mit Gebrauchtteilen. Oder den BikeRecyk bei Köflach:
http://www.motorang.com/motorrad/teilehaendler.htm

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Re: die TT für's TT

Beitragvon Aynchel » So 08 Okt, 2017 10:52

motorang hat geschrieben:.....Oder einfach Phosphorsäure (vorsicht!) die den Rost in Eisenphosphat umwandelt. Eventuell geht Rostentfernung mit Zitronensäure, damit hab ich mich noch nicht beschäftigt......


funktioniert gut, wenn man den groben Rost vorher mit Stahlbürste auf der Flex abgemacht hat
Salzsäure geht auch
die Säure kann man im gutem Baustoffhandel kaufen
Schutzausrüstung ist wichtig und der Umgang mit Säure und Wasser ist ein heikles Ding
"erst das Wasser dann die Säure sonst geschieht das ungeheure.."
den verschmutzten Rest im PVC Eimer mit dicht schliessendem Decke bei der Schadstoff Sammelstelle abgeben
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Re: die TT für's TT

Beitragvon lallemang » So 08 Okt, 2017 13:53

Was das Rostentfernen angeht ja, aber Salzsäure passiviert nicht. Danach Spülen/Neutralisieren
und zügig vor Rost schützen. Gibt halt blankes Metall in oft doch noch saurer Umgebung...

Phosphorsäure bildet eine Phosphatschicht, die rosthemmend wirkt. Daher auch die Zweischrittmethode.
Erst billige Salzsäure zum Entrosten, spülen und dann mit im Vergleich wenig Phosphorsäure passiviern.
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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Re: die TT für's TT

Beitragvon gatsch.hupfa » Mo 09 Okt, 2017 09:37

Vielen Dank für die vielen Tipps,

ich besorg jetzt erst mal Zinkstaubfarbe und chemischen Rostentferner, es wird Deox C Entrosterbad werden.
Dieses Mittel ist recht günstig, hinterlässt keinen Film und basiert nicht auf Säure, scheint also im Umgang weniger gefährlich zu sein.

Eine sehr schöne Zusammenstellung über die verschiedenen Mittel (Rostumwandler, Roststopper, Rostentferner) ohne Anspruch auf Vollständigkeit stehen in diesem PDF: http://www.korrosionsschutz-depot.de/me ... topper.pdf
und hier auf der rechten Seite: http://www.korrosionsschutz-depot.de/ro ... ststopper/
Auf obiger Seite kann man auch die Produkteinschätzungen des Vertreibers nach klicken auf das jeweilige Produkt erfahren.

werde berichten.
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Re: die TT für's TT

Beitragvon Zimmi » Mo 09 Okt, 2017 13:50

Ich wyrde auch raten zur
lallemang hat geschrieben:Zweischrittmethode.
Erst billige Salzsäure zum Entrosten, spülen und dann mit im Vergleich wenig Phosphorsäure passiviern.

Ein chemischer Rostentferner ohne Säure klingt für mich irgendwie ein wenig nach jungfräulicher Empfängnis, wenn dieser etwas ketzerische Vergleich gestattet ist. :floet: Obacht geben im Umgang mit solchen Sachen versteht sich IMHO von selber. :smt023
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Re: die TT für's TT

Beitragvon Aynchel » Mo 09 Okt, 2017 15:37

wobei ich jetzt mal den nicht so ganz AiA konformen Einwurf bringen muss warum an diesem verwesten Teil noch Geld und Zeit versenken sondern gleich Nägel mit Köpfen machen :weg:

https://www.zimo-motorrad.de/ABP-Racing ... -/-TTR-600

http://www.ebay.de/itm/Krummer-Auspuffk ... Sw0GZZfFr8
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Re: die TT für's TT

Beitragvon lallemang » Mo 09 Okt, 2017 16:06

Den vorhandenen aufhybschen und nicht unnötig schnell weggammeln lassen find ich OK.
Den Aufwand bestimmt jeder selbst.
Gebrauchte gibt's ständig ab 30€ :D

Klar ist VA die Dauerlösung. Gibt's seltener gebraucht, aber mit Geduld schon :fiessgrinz:
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