Enfield Kupplung trennt nicht :-(

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Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon Wauschi » So 20 Aug, 2017 18:24

Eigentlich was für den FF (FreuFred).
Ich habe meine Enfield endlich fertig, richtig Fertig, (Pleuel und Kurbelwelle ausgebogen, neue Ventile und sie läuft super.) fertig für die technische Überprüfung, nur....

Blöderweise trennt die Kupplung nicht richtig.
Das Einlegen der Gänge geht schwer und ist nur mit angezogener Bremse ratsam, beim Stehenbleiben würge ich sie meist ab, Neutral finden geht nicht.
Seillänge usw. habe ich natürlich eingestellt, ich merke richtig, dass es nicht mehr weiter zu ziehen geht, weil ich mechanisch innen wo schon anstehe.
Als Öl habe ich 10W40 genommen, weil gerade verfügbar. War aber vor dem Einfüllen es Öls genau das gleiche Verhalten.

Was könnte ich machen um das Problem zu lösen?
Muss damit im September zu einem wichtigen Treffen!

Grüße Wauschi

Zwei Bilder:
https://drive.google.com/file/d/0B4bj0r ... sp=sharing
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon kahlgryndiger » So 20 Aug, 2017 18:52

Wie hast Du die Kupplung eingestellt? Am Versteller des Seilzuges oder am Hebel des Getriebes?
Zugang zum Werkstatthandbuch des Enfield-Forums hast Du?
Beim Öl könnte man es mal mit ATF probieren, muss aber eigentlich nicht.
Wie viele Scheiben hat Deine Kupplung?
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon kahlgryndiger » So 20 Aug, 2017 18:57

So steht es dort geschrieben:

Kupplung einstellen, 4-Gang

Motorrad auf den Hauptständer stellen, ggf. Brettchen unterlegen, Hinterrad muss sich frei drehen können
:!: Der Motor muss später bei eingelegtem Gang laufen, vor unbeabsichtigtem herrunterrutschen vom Ständer sichern!

Bild

In der Mitte des Zuges ist ein Seilspanner (Im Bild hinten), jener dient zur Grobjustierung, so weit reindrehen, bis der Kupplungshebel gerade so spielfrei an der Amatur anliegt

Bild

Feinjustierung geschieht unter dem unteren Servicedeckel

- Kontermutter lösen

Motor starten, ersten Gang einlegen

- mit einem Schraubenzieher durch herein- oder herausdrehen die Feinjustierung vornehmen.
Kupplung ziehen (ich binde den Kupplungshebel dabei mit einem Gepäckspanner an den Griff), Rad dabei versuchen von Hand festzuhalten und so weit an der Kupplungsschraube drehen bis gerade so Freigängigkeit erreicht ist.
- Kontermutter wieder festziehen
:!: Dabei verstellt sich die Kupplung gerne wieder, man teste also nach dem Kontern nochmals!

Jetzt Kupplungshebel wieder freigeben.
Nun kann man am Seilspanner wieder einen Hauch Spiel für den Hebel geben. Nicht zu viel, sonst trennt die Kupplung beim Ziehen nicht sauber. Man braucht fast den gesamten Weg des Hebels.
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon Wauschi » So 20 Aug, 2017 21:07

Bin dort nicht registriert, daher danke für die Anleitung!
Werde ich gleich am Vormittag genau so probieren.

Grüße Wauschi.
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon Puki » So 20 Aug, 2017 23:07

Grüss euch,

was macht den der kleine Hebel hinter dem Kickstarter?

Gruss Simon
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon kahlgryndiger » Mo 21 Aug, 2017 04:34

Das ist der Neutralfinder. Der schaltet aus jedem Gang, ausser dem Ersten, in den Leerlauf. Bei rechts geschalteten wie bei meiner, kann man im ersten Gang mit der Verse auf dem Hebelchen stehend und gleichzeitig mit der Fußspitze den Ganggebel nach unten drückend ganz "bequem" den Leerlauf einlegen.
Manchmal birgt das System jedoch Überraschungen wenn man aus dem vierten Gang unerwartet im ersten landet und die Kupplung schnalzend kommen lässt ... :shock:
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon andi » Mo 21 Aug, 2017 06:26

Um den maximalen Weg der Druckstange zu erreichen, mach ich das ein wenig anders ;-)
Seilzug etwas lockern.
Dann die Schraube wie im Bild reindrehen, bis am Hebel unterm Getriebedeckel minimales Spiel gegeben ist.
Dann den Seilzug wieder Spannen bis minimales Spiel am Kupplungshebel.
Damit geht es sich aus, das du auch mit den originalen Amaturen komplett auskuppelst.
Die Kugel zwischen den Druckstangen ist vorhanden ?
Wenn das noch nicht geht, dann sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Kupplungsscheiben eingelaufen, und bleiben hängen beim Kuppeln.
Oder sie sind nicht plan u.s.w. .........
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon kahlgryndiger » Mo 21 Aug, 2017 06:43

Da ich noch nie Probleme mit der Kupplung hatte, habe ich da auch noch nie etwas eingestellt. Doch. Einmal als ich das ganze Glump erneuerte und nun eine Scheibe mehr habe. Oder weniger? Ich weiß es nicht mehr ... :omg: Fakt ist ich brauche jetzt das ATF nicht mehr nehmen sondern normales Motoröl 10W40 oder so. Bei 20W50 könnte es eng werden mit der Trennung meint der Flo.
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon andi » Mo 21 Aug, 2017 07:42

kahlgryndiger hat geschrieben:Da ich noch nie Probleme mit der Kupplung hatte, habe ich da auch noch nie etwas eingestellt. Doch. Einmal als ich das ganze Glump erneuerte und nun eine Scheibe mehr habe. Oder weniger? Ich weiß es nicht mehr ... :omg: Fakt ist ich brauche jetzt das ATF nicht mehr nehmen sondern normales Motoröl 10W40 oder so. Bei 20W50 könnte es eng werden mit der Trennung meint der Flo.


:omg: Ich hab da mehr Glück :smt005 , hab alles schon durchlebt, und was ich bei der 350er ausgelassen habe, erlebe ich jetzt bei der 500er :omg:
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon Wauschi » Mo 21 Aug, 2017 13:18

Habe gerade eine Probefahrt gemacht, die Kupplung funktioniert einwandfrei!

Danke für die Mithilfe!

Schon morgen habe ich Termin für die technische Überprüfung.

Jetzt muss ich aber noch die Bremse machen, die geht vorne überhaupt nicht.
Hoffentlich bringe ich das mit reinigen und einstellen hin, sonst gibt es keinen Eintrag im Freu-Fred).

P.S.: Teil ist ein richtig inkontinentes Monster, sowas habe ich überhaupt noch nie gehabt....

Grüße,
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Re: Enfield Kupplung trennt nicht :-(

Beitragvon kahlgryndiger » Mo 21 Aug, 2017 13:22

Bremse einstellen nach Ölbrenner:

Folgende Grundvoraussetztungen für eine einwandfreie Einstellung der Vorderradbremse müssen gegeben sein:
- Weder Fett noch Öl auf den Bremsbelägen oder der Trommel
- Freigängigkeit der Bremsnocken in ihrem Sitz und auf den Gleitflächen der Bremsbacken


- Vorderrad entlasten, Rad muss sich frei drehen können


Bild

Bremsnocken und -backen erst mal in die Ausgangsstellung bringen, wie auf dem Bild ersichtlich, Gleitflächen der Bremsbacken liegen plan an den Bremsnocken an
:!: Die Bremsbacken können nicht einzeln eingestellt werden, jede Veränderung der Einstellung wirkt sich immer gleichmässig auf beide Bremsbacken aus!

Im eingebauten Zustand geht das so:
- Bremsseilspanner am Gabelholm nach unten drehen
- Bremsseil aushaken
- am Gestänge der oberen Bremsnocke die 8er Kontermutter lösen, dann die 10er Mutter herausdrehen bis kein Wiederstand durch die Bremse mehr spürbar ist, Gestänge sollte ganz leicht "locker" sein
:!: Nach leichtem und mehrmaligen Betätigen der Bremse am Bremsgestänge kann nun herausgefunden werden ob die Bremse noch freigängig ist oder ob eine Demontage und Schmierung der relevanten Bauteile nötig ist. Ist das Gestänge nach dem Test immer noch leicht locker ist es gut, d.h. die Bremsbacken bewegen sich gleichmässig, ist wieder Spannung auf dem Bremsgestänge hakt eine der Bremsbacken und hat sich erst durch das Rütteln gelöst, dann ist entweder die Lauffläche deiner Bremsbacke trocken oder eine Nocke gleitet nicht mehr in ihrem Sitz, dann müssen die Nocken erst mal wieder neu geschmiert werden, sonst sind alle nachfolgenden Schritte umsonst!

- die obere 10er Mutter des Bremsgestänges wieder bis zu einer ganz leichten Spannung der Bremse anziehen
- Kontermutter nachrücken
- die untere 10er Kontermutter des Gestänges lösen
:!: :!: Achtung! Die untere Seite der Bremsstange hat ein Linksgewinde!

- mit einem 6er Schraubenschlüssel die Bremsstange anziehen, dabei das Rad leicht drehen, ist ein erstes Bremsschleifen zu hören wieder zwei bis drei Drehungen zurück
:!: Das Drehen der Bremsstange gilt der Grobjustierung, die Feineinstellung geschieht mit der oberen 10er Mutter, der spätere Hebelweg des Bremsgriffes wird durch den Bremsseilspanner am Gabelholm vorgenommen!

- untere 10er Kontermutter des Gestänges festziehen (Linksgewinde!)
- Bremsseil einhaken und Bremsseilspanner etwas hochdrehen bis eine Bremsung per Bremshebel möglich ist
- obere 10er Mutter der Bremsstange anziehen, Rad dabei drehen, auf feinste Schleifgeräusche der Bremse achten
:!: immer wieder nach jeder Drehung der Feinjustierungsmutter den Handbremshebel betätigen!

- 8er Kontermutter nachrücken
- Bremshebelweg am Bremsseilspanner (Gabelholm) einstellen und festkontern

:!: Sollte so keine ausreichende Bremsleistung erzielt werden liegt es oftmals an einer nicht passenden Materialpaarung von Bremsbelag und Trommel. Hier hilft nur ein Ausprobieren mehrerer verschiedener Beläge.
Auch ist es möglich, dass sich das Bremskabel zu sehr dehnt oder die Tülle des Bremskabels einfedert, Bremshebel lässt sich dann schwammig, obwohl kaum "Leerweg" da ist, bis an den Griff ziehen. Dann einen anderen Zug ausprobieren.

:!: :!: Die Bremse darf nicht schleifen, auch nicht leicht!


Bremse einstellen nach Blechroller:

Weil ich mal wieder das Hirn woanders hatte, hab ich Mist eingestellt und dann mal hier im Forum gesucht und wirklich reichlich Mist (und Geschwätz) gefunden.
Also mal zum Einstellen der Duplex OHNE MODIFIZIERUNG DES GESTÄNGES (dafür hat der Ölbrenner eine gute Anleitung geschrieben, aber ich halte von der Modifikation nix):

Voraussetzung:
Zug geht leicht, Nocken sind gesäubert und (dünn) gefettet, Bremsstaub ist entfernt, Beläge sind aufliegend eingefahren oder eingeschliffen, Rad ist raus und Nabe gespalten.

Los gehts:
Beläge mit Federn rein und so sollten beide Nocken schon mal gleich stehen. Hebel sind noch nicht auf den Nocken. Nabe zusammenstecken und zwar so, dass die Führung (Bremswiderlager) zum linken Holm passt und der Tachoantrieb rechter Holm auch passen würde, die Achsmutter festzurren, dann das Rad mal so neben die Gabel stellen, wie es einigermaßen im eingebauen Zustand stehen würde (Nabenführung, Tachonantrieb zu den Holmen. Das ist wichtig, den die Hebelei an den Nocken sollte halbwegs einen vernünftigen Winkel haben. Ideal ist ein rechter Winkel des Zuges zum Hebel für den Moment, in dem die Bremse greift (!), nicht im gelösten Zustand.

Jetzt das Gestänge mit den Hebel zur Hand nehmen und mal so einstellen, dass die Gewinde an der Stange bei beiden Hebel etwa in der Mitte sind. Die Kontermuttern mal weg, die kommen erst zum Schluss drauf.
Jetzt kommt die Spielerei: Den oberen kurzen Hebel so aufstecken, dass er etwa auf 11 Uhr zeigt. Dann drückt man den kurzen oberen Hebel mal runter. Der von dem oberen Hebel angesteuerte Bremsbelag sollte anliegen, wenn der Hebel einen rechten Winkel zum virtuellen Verlauf des Bremszuges hat. Wenn das noch nicht passt, halt so lange umstecken, bis es passt. Geschickterweise markiert man diese Position schon mal mit einem Stift auf Hebel und Nocke.
Jetzt den unteren Hebel so aufstecken, dass er BEI ANLIEGNDEM BELAG parallel zum oberen Hebel steht. Zur Not halt über die Stange den Abstand zwischen den Hebeln verändern. Keine Doktorarbeit draus machen, aber ein Guttenberg sollte es auch nicht werden. Halbwegs parallel bei den Hebeln und halbwegs im rechten Winkel zum Bremszug bei anliegenden (!) Belägen passt.

Jetzt die Muttern auf die Nocken und festzurren. Das Schlimmste ist geschafft, denn jetzt sollten die Hebel halbwegs parallel laufen und die Beläge halbwegs dann anliegen, wenn die Hebel einen rechen Winkel zum Bremszug haben.
Rad einbauen, Bremszug einhängen und jetzt die 2. Stufe der Einstellerei: Die Beläge sollen gleichzeitig an die Bremstrommel kommen.

Wichtig: Sollte der Zug auch bei ganz reingedrehtem Zugspanner (das Ding, das an dem Teil, das an der linken Gabel hängt) nicht einzuhängen sein, sind die Hebel ein oder zwei Zacken zu weit nach unten gehängt, also umhängen. Umgekehrt sollte der Einsteller auch nicht auf der letzten Gewindeumdrehung sitzen, wenn der Bremszug gespannt ist. Beides kommt aber nur vor, wenn der Zug zu lang oder zu kurz ist oder man vorher völlig daneben lag.

Jetzt geht es erst mal darum, den Belag, der von dem unteren, langen Hebel geführt wird, an die Trommel zu bringen. Es muss unbedingt der vom unteren Hebel geführte Belag ran und nicht der, der von dem oberen Hebel geführt wird. Dazu wird der obere Hebel mittels Drehen der Stange nach rechts weitestmöglich nach oben gedreht, ohne dass die Stange gleich aus dem Gewinde der Hebel fällt. Merke: Die Stange zerrt den obere Hebel zum unteren Hebel, der untere Hebel bleibt (virtuell) unverändert.
Jetzt spannt man den Zug und zwar so lange und fest, bis man ein leichtes (!) Schleifen des Belages merkt. Das sollte jetzt der Belag sein, der durch den unteren Hebel geführt wird. Jetzt markiert man auf der Felge/Reifen die Position, an der man das leichte Schleifgeräusch hört. Fixpunkt der Markierung halt irgendwas, Gabel, Schutzblechstrebe... Super, wenn jetzt der untere Hebel halbwegs einen rechten Winkel zum Bremszug hat. Ist die Sache grob außerhalb eines rechten Winkels, hat man weiter oben Mist gemacht oder die Beläge sind stark unterschiedlich dick oder der indische Hund steckt in den Nocken. Dann muss man kompromissbereit sein, welcher Hebel nun einen halbwegs rechten Winkel zum Zug haben soll...

Jetzt dreht man die Stange nach links und zerrt damit den oberen Hebel bei. Das macht man so lange, bis man ein zweites leichtes Schleichgeräusch hört. Das Geräusch sollte an einer anderen Stelle als der vorher markiert sein. Wenn nicht, halt man ziemlich sicher den oberen Hebel beim Anzerren des unteren Hebels nicht weit genug weggestellt.

Hat man zwei Schleifpunkte, stehen die Hebel jetzt so zueinander, dass beide Beläge gleichzeitig anliegen = Idealzustand.

Die beiden Bremshebel sollten jetzt wieder eingermaßen parallel zueinander stehen. Tun sie das nicht, erst mal fertig zusammenbauen und testen, ob die Bremskraft reicht. Wenn nicht, wieder von vorne anfangen und beim Aufstecken der Hebel mehr Sorgfalt!

Jetzt die Kontermuttern unter Beachtung der Gewinderichtung aufdrehen und dabei mit Schraubensicherung sichern. Die lockerts gerne und dann sind sie geschwind weg.

Vorletzter Schritt: Bremszug leicht so entspannen, dass die Beläge nicht schleifen, der Bremslichtschalter bei leicht (!) gezogener Bremse auslöst und man den Bremshebel nicht bis zum Lenker ziehen kann.
Letzter Schritt: Probefahrt. Die Bremse sollte jetzt einen für Duplexbremsen eingermaßen spürbaren Druckpunkt haben und das Rad (fast) blockieren können.
Passt bis hierher alles, aber die Bremse ist immer noch mies, liegen die Beläge nicht voll an oder es ist Öl auf den Belägen :mrgreen:
Abhilfe für Ersters in Kurzform: Tragbild mit (nichtölhaltiger!) Kreide auf dem Belag feststellen und ggfalls. Bremstrommel mit Schleifleinen auskleben und kurz (!) mit schleifender Bremse fahren.


Noch was: Blockiert die Bremse bei Feuchtigkeit schon nach kurzer Fahrstrecke und leichem Ziehen des Hebels, ist das gefählich. Weniger bei der Notbremsung, sondern beim normalen Bremsen auf feuchgter Fahrbahn. Dann ist (zuviel) Bremsstaub in der Trommel -> Auskehren.

Olli
Blechroller

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