Allg. Fragen zur Teleskopgabel

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Allg. Fragen zur Teleskopgabel

Beitragvon Nutzkrad Treiber » Mo 01 Dez, 2008 19:14

Hallöchen,
ich habe ein paar fragen zur teleskopgabel im allgemeinen, zu denen ich noch keine antworten gefunden habe.
ich hab das auch schon vor einiger zeit im bmw forum erfagt, aber außer drei dummer antworten kam da nix... :roll:

1.) wie erkenne optisch ich eine progressive gabelfeder aus dem zubehör z.b wirth, wenn ich nicht weiß wie eine originalgabelfeder aussieht und

2.) welches gabelöl macht die gabel härter als original? hab nur noch org.BMW gabelöl ohne viskositätsbezeichnung.

hintergrund:
meine G/S (gespannbau) hat, nach einem unfall, vom vor vorbesitzer eine neue gabel verbaut bekommen.
ich vermute das auch härtere federn verbaut wurden weil
a) die gabel härter ist als bei meiner GS
b) hinten ein WP federbein verbaut ist.( wer würde nur eine feder wechseln???)

nun will ich prüfen ob schon eine progressive feder drinn ist, bevor ich mir eine bestelle.
evtl. mach ich auch eine vorspannhülse rein.

chris
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Beitragvon Nanno » Mo 01 Dez, 2008 19:28

Zur progressiven Feder:

die Abstände zwischen den einzelnen Wicklungen verändern sich, d.h. auf einer Seite ist zwischen zwei Lagen 2cm auf der andern zB nur noch 1cm Abstand.

Öl ohne Viskositätsbezeichnung... kann ich mir fast ned vorstellen... Original bist du meistens ca. bei einem 10er Öl. Das Gewicht des Öls machts aber nicht härter, sondern nur träger. Die Luftkammer (also wieviel du einfüllst) sorgt ganz wesentlich dafür, wie sich die Gabel verhält.

Nur eine Feder zu wechseln ist wesentlich billiger, als ein ganzes Federbein und kann durchaus Sinn machen, wenn der Dämpfer mal prinzipiell funktioniert bzw. gut ist, aber man zB immer mit 50kg Gepäck durch die Gegend rödelt (auch wieder nur ein Beispiel).

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Beitragvon kahlgryndiger » Mo 01 Dez, 2008 19:32

Moin Chris,
eine progressiv gewickelte Feder erkennst Du am Abstand der Windungen. Anfangs sind sie enger gewickelt. Nach eine bestimmten Länge der Feder werden die Wicklungen weiter. Bei einer linearen Feder haben die Windungen über die gesamte Länge den gleichen Abstand.

Gabeöl: Die Viskosität entscheidet über die Härte. Je niedriger die Zahl desto härter das Öl ... oder gar umgekehrt ??? Nee ich glaube so ist es richtig. Als Ausgangsbasis wäre es natürlich gut zu wissen welche Viskosität das "BMW-Öl" hat.

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Beitragvon Nanno » Mo 01 Dez, 2008 19:38

Je höher die Zahl, desto dicker, sprich härter das Öl.

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Beitragvon kahlgryndiger » Mo 01 Dez, 2008 19:48

Stimmt Greg ... wo war ich nur mit meinen Gedanken.
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Gabel

Beitragvon Maybach » Mo 01 Dez, 2008 20:10

Servus Chris,

das mit der Progressivität wurde ja schon beschrieben. Ich fahre in meinen XSsen 15er Öl, mische aber eine Messerspitze MolykoteA dazu, was den Slipstick-Effekt (Losbrechmoment) deutlich reduziert.

Und wenn Du schon dabei bis: ich habe schon Gabeln zerlegt wo das Öl schon mindestens 30 Jahre dri war. Du wirst Dich wundern, wie eine alte Gabel wieder arbeitet, wenn sie revidiert wurde.

Gruß vom

Maybach
Zuletzt geändert von Maybach am Sa 06 Dez, 2008 12:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Nutzkrad Treiber » Mo 01 Dez, 2008 20:17

alles klar.
also werde ich mal ein W15er gabelöl kaufen.

zu dem BMW gabelöl: da steht tatsächlich nur Teleskopgabelöl für BMW motorräder drauf.
dafür wars aber billig 1liter für zwanzig deutsche mark damals :lol:

oben hab ich mich etwas unklar ausgedrückt.
ich meinte, das vermutlich der vorbesitzer auch die original gabelfedern getauscht hat, da er auch bei der hinterradfederung ein WP federbein verbaut hat. es würde ja keinen sinn machen die "schwammige G/S nur hinten besser auszustatten. außerdem ist ja, wie geschrieben eine komplett neue teleskopgabel drinn, sogar mit zweiter aufnahme für eine scheibenbremse. diese gabel ist selten und teuer.
außerdem ist das fahrwerk meiner G/S "besser " als das meiner GS, obwohl die GS das nachfolgemodell war und man ihr bessere fahrwerkseigenschaften nachsagt. auch ein entscheidungsgrung für mich die G/S zum gespann umzubauen.

wie auch immer, ich werde die feder mal ausbauen und mir anschauen, dann seh ichs ja.

noch ne frage:
verändert sich eigentlich die ölmenge wenn ich eine andere feder einbaue?
ich meine, wenn die windungen enger werden, ist ja auch mehr material da, welches wiederum mehr luft verdrängt.


zur verdeutlichung:
also das ist wie wenn z.b. die gabel eine badewanne wäre und das öl das wasser.
dann wäre, wenn z.b. der richard in der wanne liegt der wasserstand niedriger als beim justus wenn der in der wanne liegen würde.

der richard wäre dann die normale feder und der justus die progressive.

wenn ich aber den gleichen wasser (öl) stand haben will muß ja beim justus (progressiv) weniger wasser(öl) eingefüllt werden. wiel die verdrengung aufgrund der "materialstärke" höher ist.
theoretisch, also weiß jeder wie ich das meine???
:? :? :?
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Beitragvon Nanno » Mo 01 Dez, 2008 20:28

@Kahlgryndiger:
Wollte ned schulmeistern, falls es so rübergekommen ist, tschuldige.

@Nutzkradtreiber:

Nimm die Gabel auseinander, Feder raus,nachschaun, ob sie progressiv ist. Leere die Gabel aus. Danach spuele sie ordentlich mit Diesel/Kerosin/Waschbenzin/wasauchimmer, bis sie WIRKLICH SAUBER IST.

Es gibt eine Betriebsanleitung, da sollte drinstehen, wie hoch die Luftkammer sein soll, so hoch wird dann das neue Öl eingefüllt, die Luftkammer wird MIT Gabelfedern gemessen. Wichtig: links und rechts sollte gleichviel rein. Je nachdem wie schwer du bist:

unter 80kg: probier ein Öl leichter als 10er
rundum 80-90kg: 10er
über 100: 15er

Bei der Luftkammer halte dich mal an die Werksvorgabe, du kannst ja später mal 2-3mm weiter auffüllen oder absaugen, auch wenn die Gabel eingebaut ist.

Grysze
Greg
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Beitragvon GrafSpee » Di 02 Dez, 2008 04:21

Noch ein Tipp am rande: Da du ja nicht einfach nur ein Solo-Fahrwerk verbessern willst, würde ich beim Federnhersteller der Wahl einfach mal anrufen und denen beschreiben, was du vor hast.
Evtl. gibts dann den einen oder anderen Tipp zu Ölviskosität und Luftpolster ect.
Auch unbedingt die höhe des Ölstandes in den Gabelrohren messen! Würde dann, falls Federn nicht gewechselt werden, erstmal dieses Luftpolster wieder einfüllen. Funktioniert ja scheinbar gut, oder?

MFG Jens
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Beitragvon kahlgryndiger » Di 02 Dez, 2008 05:58

Nanno hat geschrieben:@Kahlgryndiger:
Wollte ned schulmeistern, falls es so rübergekommen ist, tschuldige.


Nö, kam so nicht rüber. Und schließlich hast Du ja auch Recht. :wink:

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Beitragvon Falcone » Di 02 Dez, 2008 09:04

Ich hab jetzt leider kein Handbuch speziell für die GS-Telegabel zu Hand. Aber die Luftkammer wird in aller Regel OHNE Gabelfeder und eventuelle Distanzbuchsen und bei vollständig zusammengeschobener Gabel gemessen.

Wenn der Vorgang bei der K-Serie der gleiche wie bei der GS ist, so kann das Öl unten abgelassen werden, die Gabel wird gespült und wieder verschlossen, danach wird das neue Gabelöl oben wieder eingefüllt.
BMW gibt eine ganze Reihe von Ölen frei. Die Viskosität sollte je nach Hersteller SAE 5 oder SAE 10 betragen. Also eher ein dünnes Öl.
Zur Ölmenge musst du dich erkundigen. Dazu habe ich nichts gefunden.
Eine Luftpolstermesseung ist in meinen Unterlagen nicht vorgesehen, sondern die Menge des einzufüllenden Öls pro Holm wird angegeben.

Von BMW empfohlene Öle sind:
Aral 1010
Aral P3441
Bel ray SAE-5
BP Aero hydraulik
BP Olex HLP 2849
Castrol Fork Oil extra light
Castrol DB Hydraulik Fluid
Castrol Shock Absorber oil 1/-318
Castrol LHM (die Citroen-Hydraulikflüssigkeit)
Esso Univis 13
Mobil Aero HFA
Mobil DTE-11
Premiom Fork Lubricant SAE 10
Shell Aero Fluid 4
Shell 4001

Also vorwiegend dünne Hydrauliköle.
BMW schreibt noch, dass auf keinen Fall Motoröl eingefüllt werden darf (was sonst ja oft möglich ist).
Beim Gespann würde ich hingegen eher ein zäheres Öl bevorzugen, also besser ein SAE10, im Sommer vielleicht sogar ein SAE 15. Nach meinen Erfahrungen kannst du bedenkenlos ein entsprechendes Öl von Louise, Gericke etc verwenden.

Bei der einzufüllenden Ölmenge solltest du dich beim Gespann auch eher im oberen Toleranzbereich bewegen.

Grüße
falcone
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Beitragvon hiha » Di 02 Dez, 2008 09:21

Die Originalfedern dürften auch progressiv gewesen sein. Härtere Federn erkennt man nur am zum Original unterschiedlichen Drahtdurchmesser.

Gruß
Hans
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Beitragvon Richard aus den NL » Di 02 Dez, 2008 14:52

Nutzkrad Treiber hat geschrieben:dann wäre, wenn z.b. der richard in der wanne liegt der wasserstand niedriger als beim justus wenn der in der wanne liegen würde.


Eureka :shock: :-D

Richard aus den NL :grin:
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Beitragvon fleisspelz » Mi 03 Dez, 2008 18:53

Nutzkrad Treiber hat geschrieben:...wenn z.b. die gabel eine badewanne wäre und das öl das wasser.
dann wäre, wenn z.b. der richard in der wanne liegt der wasserstand niedriger als beim justus wenn der in der wanne liegen würde.

der richard wäre dann die normale feder und der justus die progressive.

wenn ich aber den gleichen wasser (öl) stand haben will muß ja beim justus (progressiv) weniger wasser(öl) eingefüllt werden. wiel die verdrengung aufgrund der "materialstärke" höher ist....

Und weil der Richard und ich uns noch nicht auf ein AIA Standardgewicht einigen konnten, wird innerhalb der AIA die erforderliche Gabelölmenge in ccm angegeben :smt005
..........................
Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …
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Beitragvon Falcone » Do 04 Dez, 2008 09:05

Und wenn man es jetzt mal ernsthaft betrachtet, liegt die Wahrheit in der Mitte :grin:

Der Hersteller schreibt in aller Regel entweder die einzufüllende Menge vor oder die Höhe des Luftpolster oberhalb des Olstandes bis zur Standrohroberkante bei zusammengedrückter Gabel und ohne eingebaute Feder.
Beide Werte sind im Serienzustand der Gabel gleichberechtigt.

Und beide Werte sind natürlich die für die Serienfeder. Der Hersteller geht ja nicht davon aus, das böse Buben mit sich mit fremden Federn schmücken, nur um die Straßenlage zu verbessern :grin:

Baut man nun eine andere Feder ein, so könnte diese mehr oder weniger Öl verdrängen.
Um nun den richtigen Wert für die Menge des Gabelöls zu ermitteln, müsste man den Ölstand in der Gabel mit der orginalen Feder messen und dann den in der Gabel mit der Zubehör-Feder. Der Ölstand wäre nun so anzupassen, dass das Luftpolster immer gleich hoch ist.

Da man aber mit eingebauter Feder kaum einen Ölstand messen kann (jedenfalls nicht mit zu vertretendem Aufwand) behilft man sich damit, den Durchmesser des Federdrahtes zu messen. Ist der etwa gleich stark, so belässt man es beim gehabten Ölstand.

Die Progression der Feder (also der enger gewickelte Bereich) kommt übrigens in der Regel immer nach oben. Auch so ist gewährleistet, dass in etwa die gleiche Verdrängung des Öls durch die Federwicklungen unten in der Gabel gegeben ist (der Feder wäre es nämlich egal, wie rum man sie einbaut).
Dass die engeren Wicklungen oben oberhalb des Ölstandes theoretisch nun aber auch mehr Luft verdrängen, kann man vernachlässigen oder ist sogar erwünscht.

Mein persönliches Fazit aus diesen Erfahrungen ist daher: Es ist egal, ob man sich an der Ölmenge oder an der Luftpolsterhöhe orientiert.
Bei ersterem muss natürlich wirklich vorher alles alte Öl vollständig aus der Gabel raus.

Grüße
falcone
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