BSA B33 Caféracer – Umbauaktion
Zur Vorgeschichte:
Es handelt sich um die 500er BSA B33 von 1953 mit rigid frame, die ich Juni 2012 auf ihren zwei Rädern aus Österreich überführte. Mein Bruder Georg und ich fuhren auf seiner Bandit 1250 dort hin.
Die Story:
Ich habe es ein Weilchen mit ihr schleifen lassen, eben durch die anderen Verpflichtungen, die der Alltag so hergibt. Aber kürzlich, im Januar 2013, habe ich Ihre Schönheit neu entdeckt und werde loslegen! Die 1943er Matchless ist ja auch noch in Arbeit. An sich war sie ja letzten Sommer schon fertig, aber kurz vorm Vollgutachten warf mich ein Motordefekt etwas zurück. Sie soll vollkommen originalgetreu bleiben, da sie von Haus aus schon schlank und sexy ist.
Aber bei der B33 habe ich mich doch entschlossen, diese konsequent abzuspecken und nur das dran zu lassen, was man an einem Moto-Rad benötigt, um von A nach B zu kommen. Das soll aber behutsam & zeitgenössisch passieren.
Den Tank (den es wohl nur 1953 so gegeben haben soll) und die BSA-typische Lampenmaske (diese hatte auch die A10 Golden Flash) sollen aber unbedingt erhalten bleiben. Einer Design-Ikone à la MZ ES 250/2 schraubt man ja auch keinen Rundscheinwerfer an, oder?
Obwohl ein Tiefersetzen des Scheinwerfers ohne Lampenmaske plus Anbau von Lenkerstummeln auch nicht blöde ausschauen würden…Grübel….
Aber so wie sie ist soll es nach vorne hin einen bulligen Auftritt geben, mit dem Tank, der Lampenmaske und dem barocken und prächtigen OHV - Motor, während es nach hinten hin wegen des Starrahmens und des Sattels schmal und zierlich auslaufen soll…
Die Vorhaben:
1 ) Schmale Alukotflügel vorne und hinten, vorne am liebsten ohne Streben und kurz.
2 ) Schmalerer Lenker ( der schicke Flachlenker einer MZ TS 250 schlägt leider in den Tank,
wenn man diesen so hindreht, dass es gut aussieht. Doch Lenkerstummel?)
3 ) Kürzerer Auspufftopf. Das Ofenrohr muss weg! Ich entschied mich gegen einen hohen
Krümmer, dieser zerschneidet das kunstvolle Bild des 500er OHVs, welcher mir schon mit
der Einführung der M-Modelle M22, M23 und M24 im Jahre 1937 gefallen hat.
4 ) Wegfall des Luftschiebers im Vergaser, des Hebels am Lenker und des Bowdenzuges
5 ) Wegfall des Werkzeugkastens hinten rechts
6 ) Leichterer Rücklichthalter (gab es da nicht ein Gummiteil von „PEV“ o.ä.? Das sah ich
mal an einer 250er Ducati Scrambler an der Landesbibliothek in Stuttgart)
7 ) Wegfall des Bremslichtschalters und der dazugehörigen Kabelage
8 ) Wegfall des Kettenschutzbleches bzw. Ersatz durch ein schmaleres Aluteil. Ist das
eigentlich Pflicht?
9 ) Wegfall der schweren Lichtmaschine und des Reglers: Hierfür muss ich ein kürzeres
Spannband für den Zündmagnet anfertigen oder einen leichten Dummy aus Alurohr o.ä.
raufschrauben und das verbleibende Loch abdichten. Alleine hier sind es 3,2 kg weniger
und ein Zahnrad weniger, das da rotiert. Ich weiß – vielleicht etwas gesponnen. Dann
muss eben eine gute Batterie rein, die ich hin und wieder fremdladen muss. Vielleicht
Solarzellen? Und sollte ich doch mal weiter mit ihr fort wollen, werde ich eben nur
tagsüber fahren und bei Einbruch der Dunkelheit das Zelt aufstellen. Oder ein
Fahrradlicht vorne und hinten anstöpseln. Mal schauen.
10 ) Das wird kniffliger werden: „all alloy“, also Aluzylinder und Alukopf der Competition-
Modelle à la B34.
11 ) Schärfere Nocken. Hab mir da schon welche ausgeguckt für BSA Gold Star
Clubman…Auch hier werde ich peu a peu experimentieren.
12 ) Höherer Kolben?
Dann kamen und kommen noch normale Reparaturarbeiten hinzu wie dass ich noch die Vorderradgabel zerlegen und abdichten muss, die Kupplung zerlegen und richten, den Benzinhahn abdichten, Zünd - und Vergasereinstellung checken, Ventilspielkontrolle, neu verkabeln muss ich sie wohl auch, neue Ölschläuche müssen rein, Ölwechsel an Motor und Getriebe und am Kickstartermechanismus stimmt auch etwas nicht und so weiter
Der Motor, der ja an sich gut läuft, soll vorerst unangetastet bleiben. Das Tuning soll sich erst einmal auf die Optik beschränken.
Das ist der Stand der Dinge. Unten habe ich ein Foto des Ausgangszustands vom 9.6.12 und eines des Momentanzustandes vom 9.1.13:
Übrigens werde ich vielleicht das erste Mal so crazy (oder blöd) sein und die ganzen Originalteile verkaufen. Einmal, um wieder etwas Kohle reinkommen zu lassen und zweitens habe ich keinen Lust mehr auf Lagerhaltung. Liegt dann nur jahrelang rum, das Zeugs. Ich weiß – später werde ich es vielleicht bereuen…
Viele Grüße und macht es gut,
Dominik