Wo sind die 2007er Stories ?

Alle Fragen rund um Österreichs zentrales Motorrad-Wintertreffen

Beitragvon Wolfgang » Mi 07 Feb, 2007 18:21

So, bevor das Tauerntreffen 2007 nun bald entgültig Geschichte ist, noch ein kurzer Abriss über meine Heimfahrt.

Geplant war, zunächst bis Innsbruck zu fahren und am folgenden Tag dann den Rest nach Haus. Die ersten paar Kilometer gingen ganz ordentlich, ich hatte noch die Schneekette bis Trieben draufgelassen. Von Hohentauern den Pass runter war noch gut Schnee und nicht ganz so einfach zu fahren. Das konnte man leicht auch z.B. an einem PKW erkennen, der bereits die Leitplanke auf der linke Spur überwunden hatte und nahe des Abhangs hing. Die beiden Insassen waren aber schon ausgestiegen und antworteten auf meine Frage, ob Hilfe notwendig sei, dass Rettung unterwegs ist. Auf der weitern Abfahrt kam mir dann auch einer diesen Riesen-Traktoren entgegen. Aber wie der den PKW über die Leitplanke bringen wollte ??? Na gut.

Auf der weitern Fahrt kam ich dann allerdings immer seltener in den 5. Gang meiner MZ. Anfangs schrieb ich das noch dem starken Gegenwind zu. Als ich dann aber auch bergabwärts nur im 4. Gang fahren konnte, machte mich das dann doch etwas stutzig. Verschiedene Versuche mit Vergaserreinigen, Wassersack vom Benzinhahn reinigen, Benzinleitung durchblasen brachten mal Besserung, dann aber auch wieder nicht.

Auf halber Strecke fing dann die Zündung zu spucken an, was auch durch Reinigen des Kerzensteckers nur unvollständig verschwand. Trotz allem erreichte ich dann am späten Nachmittag (im 4. Gang und spuckend) Innsbruck und das vorher reservierte Quartier. Was sich dann leider als Absteige herausstellte. War zwar sehr billig (15,-- Euro - nein die ganze Nacht !!!) aber doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Sehr schön war der direkt Durchgang durch das Frühstückszimmer - der nächste Raum war dann schon die angehängte Kneipe. Dass ich dann dort das schlechteste Schnitzel, das ich je gegessen hatte bekam sei nur am Rande erwähnt. Viel lustiger war das Publikum. Es bestand aus älteren Herrschaften die sich unter der Fahne "Tiroler Freunde Südtirols" zusammengefunden hatten. Jeder hatte ein Musikinstrument neben sich liegen und wahllos griff der eine oder ander zum selbigen und gab was zum besten. Das war dann auch der Grund, warum ich dann doch das eine oder ander bier noch getrunken habe.

Gegen später stand der Wirt auf, ging in das Frühstückszimmer meiner Unterkunft - war ja nur eine Tür und bereitete das Frühstück. Die Kaffemaschiene wurde gefüllt und mit einer Zeituhr auf 7.30h, meiner Wunschfrühstückszheit eingestellt. 2 Brötchen vom Vortage wurden in eine Plastiktüte eingewickelt und mir sehr nett neben den Frühstücksteller gelegt. Das ganze wurde ergänzt durch 2 solche kleinen Päckchen Marmelade. War sehr übersichtlich und ich hatte daraufhin am Morgen zum Frühstück keine Überraschung mehr zu erwarten.

8.00 h am nächsten Morgen saß ich auf der MZ. Aber deutliche Geräusche aus der Ecke Kupplung/Antrieb liesen mich dann die nächste Tankstelle nach ca. 20 m ansteuern. Der erste Check ergab dann Gottseidank kein Kupplungs- oder Getriebeproblem - den Ketten spanner hatte es zerbröselt, das Rad stand deutlich quer und die Kette sprang dauern über.

Man glaubt es nicht, aber am Donnerstag beim Startfrüh führte mich mein Weg zur Garage an meiner Werkbank vorbei, dort lag ein Kettenspanner einfach so rum, meiner Wischbewegung nahm ich den noch mit (ohne überhaupt darüber nachzudenken was ich tat). Gut - hatte ich also Ersatz. Die dazugehörige Schraube hat dann das OPEL-Autohaus auf der gegenüberliegenden Straße gesponsert. Alles abgerödelt, Rad raus, repariert wieder zusammengebaut, probefahrt, aufgerrödelt und Start.

Bei der Ausfahrt aus der Tankstelle benützte ich die Fußbremse, wieder ein Krach - ich hatte vergessen den Bremsanker festzumachen (bei der Probefahrt habe ich nur mit der Vorderbremse gebremst). Die Folge jetzt war, dass der Bremshebel von der Verzahnung gedreht wurde und zwar so, dass dieser aufgrund der defekten Verzahnung nicht mehr draufzuschieben war. Nahc 15 min. gab ich auf, stellt die Seitemwagenbremse etwas schärfer und fuhr dann los. Achja - Zündkerze hatte ich dann auch noch schnell gewechselt in der Hoffnung, dass die Zündaussetzter wegseien. Waren sie dann auch.

Ich hatte dann eine herrliche Fahrt über Telfs, den Fernpass an Reute vorbei. D.h. nicht ganz. Auf Höhe Reute haute es mir dann mit einem Mal den Auspuffkrümmer durch. Und zwar genau in der Verschraubung, die den Krümmer im Motor hält. Gut, er war ja nicht mehr neu. Ich wollte ihn ja schon wechseln, aber der Edelstahlkrümmer von Peppenmoeller war noch nicht da. Aber eigentlich hätte er ja die letzten 200 km noch halten können. Tat er aber nicht. Die erste Tanke wies mich dann auf meine Frage nach Auspuffreparaturband an den ÖADAC. Dort wurde ich auch sehr freundlich aufgenommen, obwohl ich mich gleich outete, dass ich bei der Konkurenz (ACE) heimisch bin. Der Fachmann dort meine aber, dass ein Auspuffband nix bringe, da die Stelle dort sehr kritisch sei, und ich mich doch mit dem ACE heimbringen lassen solle. Vorzugsweise sei das aber ab Deutschland einfacher. D.h. ich solle noch versuchen über die Grenze zu kommen und mich dann dort melden. Ich hab ihm dann aber doch noch ein Auspuffrepraturband abgeluchst und fein säuberlich einen Verband angelegt.
Mit dem kam ich dann problemlos bis nach Pfronten zur nächsten Tankstelle. Dort aber sah das Teil so gut aus, das ich beschlossen hab, den weiteren Heimweg über die Autobahn anzutreten. Das wurde gemacht, auf der BAB hab ich mir dann einen LKW aus Polen gesucht und mich in seinem Windschatten Richtung Ulm ziehen lassen. Ich hab mir gedacht, dass so ein polnischer LKW auch nicht viel besser bremsen kann als ich mit meiner defekten Bremse und hab ich recht dicht in den Windschatten gewagt. Die MZ hat dann nicht so feste arbeiten müssen.

Das ging gut, bis fast Ausfahrt Senden. Dann ist dem Pole der LKW verreckt und er musst rechts ran auf den Standstreifen. Aber ich hatte es ja fast geschafft. Noch gut 80 km bis heim. Leider hat der Verand am Auspuff dann nur bis kurz nach Geislingen gehalten und ist dann abgefallen. Inzwischen war es später Nachmittag und zum schrauben hatte ich keine Lust mehr zumal die MZ auch so gut gelaufen ist, halt bloß mordslaut. Leute, das war ein Krach. Viel besser als wir früher in die Moppedauspüffe Löcher gemacht hatten. Es ging aber alles gut, die Familie hat dann auch rechtzeitig meine Heimkehr bemerkt was zur Folge hatte, dass ich, zum ersten Mal übrigens, von allen an der Haustür begrüßt wurde.

Doch wirklich, schön war's. Schad dass ich jetzt die Bilder vom kaputten Auspuff und dem zerbröselten Kettenspanner nicht draufkrieg.

Bis zum nächsten Mal.

Gruß Wolfgang
Es war nicht alles schlecht.....
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Beitragvon kahlgryndiger » Mi 07 Feb, 2007 18:36

Schöner Bericht Wolfgang ...
War nett Dich kennengelernt zu haben.

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Beitragvon KNEPTA » Mi 07 Feb, 2007 19:07

Danke für den netten Bericht :-D
Russe und Salz, dann zerfallt´s !
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Beitragvon koenich » Do 08 Feb, 2007 07:42

:smt023 Hab gerade beim Kaffee deinen Bericht gelesen, Klasse!
Mit der MZ geht`s halt immer weiter! (fast immer, meistens) :pray:
Die Kunst der Lebensführung besteht bekanntlich darin, mit gerade so viel Dampf zu fahren, wie gerade da ist!
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Beitragvon motorang » Do 08 Feb, 2007 08:20

Sehr tapfer!

Gryße!
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Beitragvon dirk » Do 15 Feb, 2007 22:12

Ich glaub ich ich muss den 2007 er Berichte fred mal wieder nach oben stellen, wo jetzt alle im 2006 er posten!

Also dann auch nochmal ein Verweis nach http://einradzuviel.blogspot.com/

Dirk
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Beitragvon motorang » Do 15 Feb, 2007 22:48

Ich hab die 07er Berichte aus dem 06er Fred gelöst und ein eigenes Thema draus gemacht, hier:
http://motorang.parlaris.com/ftopic1056.html

Gryße!
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