Wo sind die 2007er Stories ?

Alle Fragen rund um Österreichs zentrales Motorrad-Wintertreffen

Wo sind die 2007er Stories ?

Beitragvon motorang » Mo 29 Jan, 2007 15:00

Was ich so aufgeschnappt habe ... wer auch was weiß oder beisteuern oder gar korrigieren kann schreibe das bitte ...

"Uwe, was suchst da im Boot?" "Noch nix, ich muss erst den Schnee rausschaufeln ..."

Das Pleiten, Pech und Pannenteam:
Der CBX-Fahrer Jürgen Thurow musste 300m vor dem Parkplatz aufgeben weil es ihm die Anfahrhilfen zerfetzt hatte und das Hinterrad beschädigt. Was macht er? Dreht um und fährt heim, nach Hilden ... Abgefahren war er zu dritt, aber ein Kollege blieb mit Motorschaden liegen, und einer hatte während einer Pause den Helm ungeschickt abgenommen und sich selbst einen Halswirbel verschoben -> halbseitige Gefühllosigkeit -> Krankenhaus ...

Unglückswurm Matthias B.: Seine zuverlässige 150er MZ wurde bei einem Unfall geschrottet, der Seitenventiler-Russe war doch zu unzuverlässig und auch zu langsam für eine Gruppenfahrt, so dass eine recht kürzlich erworbene andere MZ TS150 herhalten musste. Alle 20 km war etwas andere kaputt und wurde von Matthias blitzschnell gerichtet. Elektrik war ein Thema, aber auch ständige Abmagerei wegen Dreck im Vergaser. 3-4 Klemmer jeden Tag, weil Ursache nicht gefunden. Am dritten Tag das Aus - Loch im Kolben, in Ludwigshafen am Bodensee. Mopped geparkt und beschlossen erstmal hier eine Woche Urlaub zu machen, eventuell Teile zu bekommen oder sonstwie das Maschinchen zum Laufen, und auf eigener Achse heim ...

Die Heimkehr von der langen Ausfahrt wurde unverschuldet so lange verzögert ... auf der Rampe von Trieben den Pass hinauf war ein Audi bergab ins Rutschen gekommen (keine Ketten ...) und rechts in der Wasserrinne gelandet, wo er bei einem Wasserdurchlass einhakte und sich aufs Dach legte ... Sperre bis der Wagen aufgeladen und weggeschleppt war. Auf dem Dach übrigens, mit eingeschalteter Beleuchtung :roll:

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Re: Wo sind die 2007er Stories ?

Beitragvon Robert » Mo 29 Jan, 2007 15:44

motorang hat geschrieben:"Uwe, was suchst da im Boot?" "Noch nix, ich muss erst den Schnee rausschaufeln ..."


muß heissen: "Uwe, was suchst da im Boot?" "Die Schaufel, aber ich muss erst den Schnee rausschaufeln ..."
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Beitragvon KNEPTA » Mo 29 Jan, 2007 16:26

Nachdem sich die Gruppe der langen Ausfahrt getrennt hatte, um auf verschiedenen Routen die Spechtenseehütte anzusteuern, haben Peter und ich versucht mit Knepta und Kette die Schotterstraße zu bezwingen. Nach einigen Metern auf einer Autospur konnten wir vor uns nur mehr eine jungfräuliche weiße Schneedecke erblicken und pflügten durch diese bei starkem Wind und ergiebigen Schneefall (also kaum Sicht) langsam immer weiter dem Mittagessen entgegen. Die Knepta wurde immer leiser, da sie bis weit über beide Zylinder vom Schnee bedeckt war und die Auspufftöpfe sowieso. Vor uns schoben wir einen Schnee-Keil der langsam die Bootsoberkante erreichte und sich so das Kneptaboot stetig mit Schnee füllte. Trotzdem ging es auf Grund des relative lockeren Schnees immer weiter die Forststraße nach oben.
Im ersten Gang, denn an Schalten war nicht zu denken, der Schalthebel war vom Schneee blockiert.
Wir kamen an einigen Abzweigungen vorbei, konnten keine Wegweiser erkennen und langsam begann ich zu zweifeln ob wir wohl am richtigen Weg seien. Trotzdem fuhren wir weiter, denn wann wäre es wieder möglich eine solche Straße mit dieser Menge Schnee befahren zu können. Nach einem kurzen Stück bergab war es aber dann leider vorbei. Der Schneekeil ließ sich nicht weiter schieben.
Wir versuchten durch Weggraben des weißen Hindernisses die Fahrt fortsetzen zu können. Es ging nicht. Auch der Beiwagenschi half nicht, wir rutschten bei unseren Anfahrversuchen immer weiter Richtung Abgrund.
So beschlossen wir umzukehren. Leichter gesagt als getan. Mit vereinten Kräften gelang es uns die Knepta um 180 Grad zu drehen. In unseren eigenen Spuren fuhren wir die Strecke zurück um uns mit Olly und Albert, der versucht hatte unseren Spuren zu folgen aber einige Kehren weiter unten gescheitert war, bei der schneesturmgerüttelten Tankstelle in Stainach zu treffen.
:-D
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Beitragvon Michael » Mo 29 Jan, 2007 16:44

Hallo Andreas!
Nun, auch die am Samstag am Treffen am Berg gebliebenen haben jede Menge erlebt! Um acht Uhr aufgestanden, gemütlich gefrühstückt im schneeumstürmten Zelt und dann gegen neun Uhr mit Schneeketten und Beiwagenschi absolut problemlos zur Hütte gefahren! Danach euphorisch wieder runter zum Zelt um ein paar Sachen zum trocknen in die Hütte zu bringen! Bei der erneuten Auffahrt auf halber Strecke von ein paar Spaziergängern aufgehalten worden, weil ein "gewisser Fiat Panda" :-D auf dem Steilstück vor der Hütte steckengeblieben ist! Trotz Schneeketten!
Ich auf der Stelle das Gespann gewendet, was aufgrund der schon starken Verwehungen nicht mehr ganz einfach war! Bei dieser Wende bin ich mit dem Vorderrad ein wenig zu weit die Böschung hinaufgeraten, sodaß auch das beschneekettete Hinterrad meines Supertenere-Gespannes die Böschung angefahren hat! Bei dieser Aktion hat es mir wohl an einem unter dem Schnee versteckten Felsen ein Glied der Schneekette stark beschädigt! Bei der Abfahrt zum Zeltplatz habe ich schon leichtes Kettenschlagen gehört. Unten dann die Schneekette neu aufgezogen, aber keine Beschädigung festgestellt! Nachdem der Panda dann die Strecke wieder freigegeben hatte ein erneuter Versuch meinerseits! Nun, nach etwa zwei Dritteln der Strecke hat es mir die malade Kette vom Hinterrad gefetzt und auch gleich von der Antriebskette der Tenere ins hintere Kettenrad gerissen! Daraufhin ist der Kettenspanner der linken Seite gebrochen und es hat die Hinterachse ganz nach vorne gerissen! Der reinste "Kettensalat mit Hinterachsdressing"! Und das im schönsten Blizzard und auch noch alleine! Die anschließende Reparatur vor dem Zelt im Schneesturm war
absolut "BEGEISTERND"! Aus einem Zündkerzenschlüssel einen "Notkettenspanner" geschmiedet! Als Amboss diente der gefrorene
Schotterboden des Parkplatzes! :-D Die Auffahrt von der Mauthütte zur Hauptstrasse von Hohentauern gestern war nur dank Autowinterreifen (neu!) und meinem Beiwagenschi alleine zu bewältigen! Aber ich habs geschafft!
Hiermit meine Anmeldung für das nächste TT :!: :!: :!: :!: :grin:

Viele Grüsse, Michael (mit der russisch gestützten schwarzen Super-Tenere aus dem schönen Adelshofen!)
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Beitragvon KNEPTA » Mo 29 Jan, 2007 17:06

..........konnte sich die aufgespalteten Gruppen der Eisenarschausfahrt wieder an der Tankstelle in Stainach vereinen. Wir versuchten die im Schneesturm versínkende Tankstelle so rasch als möglich zu verlassen, doch Alberts Enfield wollte nicht. So blieben Peter und ich zurück um Albert zu helfen seine Inderin wieder zum Leben zu erwecken. Alles anschieben half nichts, die Schneeschicht an der Tankstelle war zu schmierig, das Enfieldraht rutschte nur blockierend dahin. Also Gummihaube vom orangen Drehlicht, Abschleppseil auspacken und die Enfield an die Knepta geknüpft. Nach einigen hundert Metern Anschleppen auf der Bundesstraße lief das Werkl wieder von selbst........

...........nach einem rasanten Ritt auf der verschneiten und verwehten Bundesstraße von Liezen über Rottenmann nach Trieben trafen wir Olly an der Tankstelle. Die Tankwarte gaben uns kaum Hoffnung die Nordrampe bezwingen zu können, aber wir ließen uns nicht davon abhalten.
Am Fuße der Rampe blieben wir kurz beim Ketten auflegenden Andreas stehen um dann den Versuch zu starten die Rampe ohne Kette zu bezwingen. Mit genügend Vortrieb jagten wir die Knepta den Berg nach oben. Plötzlich konnten wir ein am Rücken liegendes Auto mit eingeschaltetem Licht erkennen. Wir blieben stehen um den Fahrer zu fragen, ob er Hilfe brauchen würde, er erklärte uns, daß die Polizei schon da gewesen wäre und so versuchten wir unser Fahrt fortzusetzen. Es gelang. Mit Drehzahlen über 5000 und durchdrehendem Hinterrad kamen wir am an der Leitschiene parkenden Olly und hinter der nächsten Kurve am die Unfallstelle im beheizten Fahrzeug absichernden Exekutivbeamten vorbei. Auf einem kurzen Flachstück hielten wir an um die Kette aufzulegen und zu Olly zurückzufahren, er mußte ja noch den Berg hoch.
Bei der Abfahrt mußten wir wieder am Polizeiauto vorbei und diesmal hielt uns der Beamte auf:" Wos mocht´s ihr do. Fohrt´s ihr do immer auf und ob. Hobt´s überhaupt a Kettn?"
Ich: "Jo sicher."
Er: "Wo? "
Ich:" Jo hinten natürlich."
Er: "Ihr könnt´s do net weiterfahren."
Ich:"Wir sind aber der Bergetrupp."
Er:"Aha, dann paßt des, fahrt´s weiter."
Es könnte sein, daß er sogar salutiert hat, aber da bin ich mir nicht sicher
:-D
Wir fuhren weiter und versuchten mit vereinten Kräften Olly über das steile Stück hochzuziehen. Doch die Knepta spielte nicht richtig mit. Der linke Zylinder weigerte sich, sich an der ganzen Aktion zu beteiligen. Erst nach einem Kabel und Kerzentausch spielte er wieder mit, doch da war schon Abschlepphilfe durch die Bergrettung in Aussicht. Olly wurde hochgeschleppt und Peter und ich setzten mit der beinahe wiedererstarkten Knepta unsere Auffahrt fort. (Das Wasser hab ich erst am nächsten Tag aus der Schwimmerkammer entfernt)
An der Mautstation trafen wir den wartenden Albert und nach einigen Anschieb- und Ausgrabhilfestopps erreichten wir den Parkplatz.
Olly stieg auf die Knepta um und wir erreichten zu dritt die Hütte
um mit einigen Bieren den Adrenalinspiegel wieder zu senken.
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Beitragvon motorang » Mo 29 Jan, 2007 17:13

Was war des für a Gschicht mit der Tankstelle und der Automatiktür?

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Beitragvon KNEPTA » Mo 29 Jan, 2007 17:15

motorang hat geschrieben:Was war des für a Gschicht mit der Tankstelle und der Automatiktür?

Gryße!
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Das können nur der Albert und der Olly erzählen, bei uns war sie wieder offen. :-D
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Beitragvon Blechroller » Mo 29 Jan, 2007 19:51

KNEPTA hat geschrieben:
motorang hat geschrieben:Was war des für a Gschicht mit der Tankstelle und der Automatiktür?

Gryße!
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Das können nur der Albert und der Olly erzählen, bei uns war sie wieder offen. :-D


Natyrlich wurde die Tyre eigens fyr euer Eintreffen wieder Notinstandgesetzt :-D

Es war so, dass anläßlich meines sturmverwehten Angriffs auf die Normalroute zur Spechtseehytte -wie berichtet- noch auf dem Zustieg eine wetterbedingte Umkehr sich hat ereignen müssen. Auf dem Weg runter von der Straße, die von Bad Aussee kommt, kam mir der Albert entgegen, aber ich konnte ihn nur für Sekunden sehen, dann kam wieder so ein Sturmgebläs. Abhalten war auch nicht, da mich keiner gesehen hätte. An der Kreuzung dann gehalten und schon kam von hinten das Donnern der Enfield. Albert ist also umgedreht. Schon mal nett, nicht mehr alleine durch dieses Gewetter zu düsen. Ampel grün und ab in die Tankstelle (die virtuelle von Shell; s. u.).
Albert war von dem Gewetter genauso beeindruckt wie ich und wir waren beide froh, endlich von der Straße runter zu sein. Wir also als 100%ig Schneegetarnte in die Tankstelle und dies hat augenscheinlich der Automatiktüre schweren optischen Schaden zugefügt. Sie ging nach uns nicht mehr auf. Aber wie waren ja erst mal drin und das Angebot an Speisen und Getränken sicherte uns eine mittelfristiges Überleben dieses Notbiwaks zu :shock:
Draußen vor der Türe ereigneten sich Dramen: Leute wollen rein bzw. aus dem Strum raus. Ein Kind stand heulend vor der Türe, aber das Personal der Tanke war hochmotiviert und technisch äußerst versiert. Strom wurde ab- und angeschaltet, und nochmal und nochmal und die Lady an der Kasse gab nur immer wieder bekannt "Es blinkt". Die Türe blieb zu.
Die Herren der Tanke haben es dann nach locker nach ner halben Stunde geschafft, die Türe mechanisch zu öffnen und durften dann die Bierhalde aus dem jetzt stürmischen Eingangsbereich schaffen 8)
Pünktlich zum Eintreffen von Uwe und Peter vom Versuch der schwierigen Südwand zur Spechtseehytte war die Türe wieder offen.

Es ereigenten sich noch 2 Dinge: Uwe ruft den Motorang an. Dieser berichtet, dass die Restgruppe in einer Spechtsehyttenersatzytte gerade Speis und Trank geordert habe und es noch ne Stunde dauert, bis sie kommen. Die Nerven hätte ich auch gerne gehabt, bei dem Sturm und den Schneemengen erst mal zynftig zu speisen, wärend wir gerade dem Unbill entkommen, in einer nicht vorhandenen Shell-Tankstelle quasi virtuell Schutz fanden, denn -O-Ton Motorang zum Uwe am Telefon: "Es gibt dort keine Shell-Tankstelle, nur eine Avanti". (Anm.: Die Avanti ist auf der anderen Straßenseite).

Nun wäre noch vom Rattenfänger zu Hameln zu berichten, warum er so froh war, dass alle seine folgenden Ratten außer Uwe und Albert extra für den Tag eine Mautplakette gekauft hatten :-D

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Beitragvon kahlgryndiger » Mo 29 Jan, 2007 19:59

Ich erzähle Euch meine Geschichte wenn ich wieder zu Hause bin. Zur Zeit verweile ich in München ... der liebe Job 8)

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Beitragvon motorang » Mo 29 Jan, 2007 21:21

Blechroller hat geschrieben:Es ereigenten sich noch 2 Dinge: Uwe ruft den Motorang an. Dieser berichtet, dass die Restgruppe in einer Spechtsehyttenersatzytte gerade Speis und Trank geordert habe und es noch ne Stunde dauert, bis sie kommen. Die Nerven hätte ich auch gerne gehabt, bei dem Sturm und den Schneemengen erst mal zynftig zu speisen, wärend wir gerade dem Unbill entkommen, in einer nicht vorhandenen Shell-Tankstelle quasi virtuell Schutz fanden, denn -O-Ton Motorang zum Uwe am Telefon: "Es gibt dort keine Shell-Tankstelle, nur eine Avanti". (Anm.: Die Avanti ist auf der anderen Straßenseite).

Nun wäre noch vom Rattenfänger zu Hameln zu berichten, warum er so froh war, dass alle seine folgenden Ratten außer Uwe und Albert extra für den Tag eine Mautplakette gekauft hatten :-D
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zu 1)
wir waren schon so fertig und nassgeschwitzt von den Versuchen quasi auf blankem Eis die Hütte zu erreichen, dass der englische Drang einer sofortigen Umkehr und Heimfahrt lediglich in einem kompletten Diseaster münden hätte können. Aufwärmen von Körper und Gemüt war dringend angeraten! Die Hütte war sehr OK, mit angeschlossener Schnapsbrennerei und resoluter Wirtin, die das Wildragout mit den Worten servierte: "hab i selber gschossn!" - und wir glaubten es. Ihr Mann ist wohl Motorradnarr, denn es hingen einige entsprechende Bilder rum. Dass die Entscheidung richtig war, ist daran zu ersehen, dass ich vorher zweimal unfreiwillig die Straße verlassen hatte ... einmal rutschend bergab nach Erklimmungsversuch der Eissteigung (die Wahl lautete: englische BMW oder Schneewächte - letztere war weicher, und -knacks - ein Randstangl weniger ...
das zweite Mal wegen komplettem White-Out (Straße wegen Schneeverwehungen nicht zu erkennen) links ins Feld gefahren, weil ich mich halt an den Randstangerln orientierte - nur hatte ich die falschen beiden anvisiert, die Straße machte dort eigentlich eine Kurve. Die Truppe mir direkt hinterher und elegant wieder zurück auf die Straße zum Gasthaus. Dass nach dem Essen eine BMW nicht mehr wollte - nicht mal mehr mit Starthilfespray - und angeschoben werden wollte, ergänzt das Bild. Wir schoben lieber etwas bergauf, aber dafür mit 50 km/h Rückenwind.

Das mit den 50 km/h weiß ich genau, weil das unser Tempo hinunter zum Uwe nach Trautenfels war, und da stand der Schnee um uns bei selbiger Geschwindigkeit praktisch still. kein Wunder dass die Burschen da nicht raufgekommen sind - bergauf mit 60 km/h GEGENwind ist kein Spaß ...

ad 2)
Uwe hatte darauf bestanden dass die Tankstelle direkt bei der Kreuzung ist, und das hat mich irritiert .. sie ist ein gutes Stück die Straße runter ...
Achja, wegen Autobahnpickerl ... ich bin ja immer vorausgefahren und hab am Ende von Liezen die Auffahrt zur Bundesstraße nach Trieben schlicht nicht gefunden ... alle Schilder halb bis ganz zugeweht ... nach einer kompletten RUnde im Kreisverkehr hab ich entschieden dass die Asfinag bei diesem Wetter etwas anderes zu tun hat als Vignettensünder zu jagen, und bin halt auf die Bahn. Sehr erholsam, wenn der Gegenverkehr nicht ständig lichthupt oder komplett aufblendet um zu sehen was da daherkommt ...

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Beitragvon Robert » Di 30 Jan, 2007 12:30

So, Bilder UND mein ganz persönlicher Bericht sind online.

Schaut unter Tauerntreffen

:-D
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Beitragvon W-FL » Mi 31 Jan, 2007 22:38

Tach auch!
Also erstens: ich bin neu hier und habe mich heute erst hier angemeldet. Dachte: das ist doch Ehrensache, wenn ich nun schon zum dritten Mal auf der Einladungsliste stehen darf.

Da Andreas um Berichte bat, füge ich gleich meinen persöhnlichen Pannenbericht an.
Keine Angst: hier meldet sich weder ein Viel- noch Oftschreiber. Aber es waren wieder zwei Tage voller Abenteuer.
Tschö, woll!
und Grysze aus Wuppertal von
Frank
PS.: aus meienem Ural-Tagebuch...
25.1.07 Donnerstag
Allen beruflichen Widrigkeiten zum Trotz geht’s heute zum TauernTreff (TT). Paul und Britta sind schon am Mittwoch los, also fahre ich allein und habe Planungsfreiheit. Planungsfreiheit heißt: ich muß nicht bei Strafe des Verlustes eines Rufes als „leidlich pünktlicher“ Mensch um eine bestimmte Uhrzeit an einem bestimmten Ort sein.
Einschränkung: da Mami seit gestern abend telephonisch abgeschaltet ist, der Hörer also vermutlich daneben liegt, muß und will ich noch in Langenfeld vorbeifahren.
Nach dem schweißtreibenden Anlegen der Krystall-Rally-erprobten Zwiebelschalen (~0°C) kommt das schweißtreibende Antreten Надешдаs, die, schon ohne Zwiebelschalen bepackt, kälteschlotternd und startunfreudig hinterm Haus steht.
9:15 bin ich auf dem Weg, in Langenfeld wird der Hörer aufgelegt und Tschüß gesagt, um 10:20 bin ich auf der A 3 Richtung Süden.
Das festgestellte Leistungsloch zwischen 70 und 80 ist wohl weitestgehend weg, Gegenwind (der Orkan „Kyrril“ ist gerade durch) und Steigungen lassen Надешда aber von Marschgeschwindigkeit 105 (Fahrradtacho, Tacho 87,5 wie früher auch) auf Tacho 80 zurückfallen. Wird natürlich, trotz verbrauchsvermutendem schlechten Gewissen durch Dreh am Gasgriff auszugleichen versucht. Der grauen Himmel lockert sich auf und am Siebengebirge kommt Sonne durch die Wolken.
Heute habe ich Muße, die deutschen Mittelgebirge zu sortieren. Sieg -Siebengebirge-Westerwald-Lahn-Taunus-Main-Spessart und so weiter. Kurz vor Diez sagt mir Надешдаs Stottern: dreh den Benzinhahn auf Reserve und such Dir schleunigst eine Tankstelle. Ich fahre also Diez ab und suche, verhalten nur noch Gas gebend, eine Tankstelle. Nix. Bis Stadtanfang Limburg. Steine poltern vom Herzen, das es auch noch Aral -das beste Benzin überhaupt- ist und Payback zum Einsatz kommen darf lockt mich von der rechtsliegenden Shell noch 100 m weiter.
Limburg wieder auf die A 3 und fest das Ziel im Auge, nach je 100 bis max. 120 km auf dem Tacho, entsprechend 118 – 141 km Strecke wieder zu tanken. Klappt dann auch den ganzen Tag und der Reservehahn hat Ruh.
Irgendwann fällt mir der erste (holländische) Motorradtrupp auf der Überholspur auf. Als ich sie dann in genau meinen Tankintervallen wieder und wieder an Tankstellen sehe fällt mir dann weiter auf:
die sitzen immer im warmen (ich bleibe lieber draußen und trinke meinen Tee aus der Thermosflasche, wärme die Finger mit Bewegung)
die kommen früher als ich an und fahren später als ich ab
das sind eigentlich zwei Trupps: die 650 Geländehondas mit Touratech-Vollausstattung und die BMW-und Tourertruppe
Nach dem zweiten Mal fällt mir dann ein, daß ja das „alte Elephantentreffen“ in meiner Richtung im bayerischen Wald ist.
Eigentlich ist recht schönes Reisewetter: sonnig aber mit Wolken, nicht lausig kalt und auch nicht feucht, was -letzteres- sich aber mit dem Dunkelwerden leider ändern wird.
Im Spessart denke ich bei Rothenbuch: hier geht’s rechts ab zu Jo, ab Würzburg etwa liegt auch Schnee in der Landschaft. Irgendwo bei Geiselwind gibt eine ordentliche lange Steigung: heidi geht’s mit 80 (Tacho) an den LKWs vorbei den Berg hoch.
Bei Nürnberg etwa dunkelt es und strichweise ist Schnee in der Luft. Feuchtigkeit zieht in den Anzug und von dort in die Knochen. Zum Ausgleich stehen dann schon Regensburg und dann Passau auf den Entfernungsangaben.
Grad steht noch was mit Regensburg 17 und Passau 127 km drann und ich denke: Noch einmal Tanken und dann geht’s in den Endspurt zum Haslacher Hof: vielleicht ein bißchen Benzin quatschen, gut essen, ein, zwei Bier und früh ins Bett. Die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus: bei BAB-A3-km 487 höre ich ein kleines „Kling“ und sehe vor allem eine hell leuchtende Ladekontrolleuchte und merke: keine Zündung mehr. Das „Kling“ hätte ich wahrscheinlich überhört und/oder einem Steinchen, vielleicht an den Motorblock prallend, zugeordnet. Ohne weiteres Theater und ohne Lebenszeichen rollt Надешда noch ewig lang aus, bis ich etwa 100 m vor einer Notrufsäule stehen bleibe. Ein unmutiger Antrittversuch zeigt natürlich keine Wirkung.
Aus dem Kofferraum hole ich das eigens für Österreich gekaufte Warndreieck, lege die Ostbock-Warnweste an, setzte die blinkende Stirnlampe auf und „sichere das Fahrzeug ab“. Kaum zurück vom darauffolgenden Gang zur Notrufsäule sehe ich im Scheinwerferlicht der vorbeirauschenden Autos, das das Warndreieck sich schon zerlegt hat: Kälte und der Windstoß eines LKWs waren schon zuviel für die 6,5 €-Erwerbung.
An der Notrufrufsäule war das Gespräch kurz: wo, was für ein Fahrzeug, Kennzeichen, Name und Adresse, Clubmitglied. Das Hilfefahrzeug kommt gleich. Das erste was kommt und mich meint ist natürlich der fahrende Blaulichtträger der trachtentragenden Rennleitung. „Sie stehen aber ungünstig hier“ herrscht er mich der ausgestiege Kopilot erstmal zur Begrüßung an. Klar, andere Parkplätze sind schöner aber bei Kälte, Schnee und Wind trinke ich meinen Tee immer neben unbeleuchtetem Mopped hinter der Leitplanke an 20 m tiefer Steilböschung. Das erzähle ich ihm natürlich nicht (sonst denkt er noch ich hätte einen Tick). Er macht in Ungeduld und versucht den sowieso schon mobilisierten Schandwagen per Funk und Diensthandy zu beschleunigen. Er hätte uns allen ja die Wartezeit verkürzen können indem er nach Papieren, fragt und Interesse für Moppeds und allfällige Umbauten zeigt. Tut er aber nicht sondern bietet mir Freundlichkeit heuchelnd einen Platz im warmem Auto an. Der Warmluftschwall aus dem geöffneten Beifahrerfenster läßt mich allerdings ahnen, daß mir das in meiner Zwiebelschalenverpackung schnell zu warm werde. Außerdem fürchte ich, daß wenn der Beifahrer schon nach Bier riecht, der Fahrer sicher eine Knoblauchfahne hat. Der Balkan ist hier nicht mehr weit! Die wunderbaren Blaulichter – wiederliche LED-Blitzer oder schlimmeres- machen mich ganz kolone und die Rennleitung will sie trotz meiner diesbezüglichen Beschwerde nicht ausmachen. Gut zu sehen sind sie ja aber für die Augen die Hölle. Nett die leis herniedersinkenden Schneeflöckchen im Blaulicht zu beobachten.
Schon bald nähert sich mit traulich gelbem Rundumlicht der Gelbe Wagen, diesmal in rot. Eine junger (?) Mann (hinfort: Max)springt aus der Beifahrerseite und stellt sachkundig fest, daß da eine Ural malade ist. Das Fachwissen entschuldigt er damit, daß er eigentlich Kasache (oder Kirgise?) sei und bis vor 7 Jahren noch selber mit sowas die Steppe unsicher gemacht habe. 14 Jahre lang habe er die Ural seines Opas gefahren. Später in der Kabine packt er noch die russischen Tuningtricks aus: Schigulli-Zentralvergaser und ähnliches mehr. Im kann ich begreiflich machen, daß zumindest Lichtmaschine und Zündung der Dienst quittierten, die Reparatur mit beigeführten Ersatzteilen hier am Autobahnrand aber nicht vergnügungssteuerpflichtig sei und deshalb lieber in einer Halle erfolgen solle; wenn sich dort nicht noch weiteres herausstelle. Innerlich tippe ich ja eher „auf was im Steuerräderkasten“: warum sollen sonst die beiden Elektros gleichzeitig ausfallen? Soviel Zuphall wäre einfach zuphiel.
Aufladen -SchrägkipprutschundziehhochLadefläche- und kurz drauf Abladen auf einem finsteren Werkstatthof irgendwo in einem Regensburger Industriegebiet geht wieder wie eine „1“. Irgendwie sind Schandwagentreiber immer froh, wenn sich havarierte Motorräder als Gespanne herausstellen. Das Festbinden ist einfach einphacher.
Max's erster Blick in der Werkstatt: Zündfunke? Keiner. Ich greife rstmal zum Handy und führe die allfälligen Gespräche: Haslacher Hof abmelden, Paul benachrichtigen mit der Bitte mich abzumelden und w.g. Technischer Probleme zu entschuldigen, bei Martina für den nächsten Tag anmelden.
Wenn kein Zündfunke, dann erstmal Zündungsdeckel runter. Fluchen. Warum will sich mein bewährter 5er-Inbus-Knebel nicht im Werkzeugpackel finden lassen? (Liegt anderntags bei Ausräumen lose im Kofferraum). Zündungsgeber fest auf der Welle aber Nockenwelle dreht nicht mit!! Damit wird das Problem größer und bedarf irgendwelcher Spezialteile von Passfeder bis Rädersatz, zumindest einer Gehäusedichtung. Die nächsten Fachhändler sind in München (lt. ACE) und Louis Löw in Kirchham.
Kurze Diskussion mit Werkstattbesitzer Freundl und Max ergibt: das beste ist für den heutigen Abend ein Hotel und den morgigen Tag ein Lieferwagen in Einwegmiete, in den Надешда hineinpasst. Bis zu meiner Abfahrt am nächsten Vormittag glaubt Freundl mir nicht, daß der Sprinter ein bewährtes Format aufweist, das lediglich die Demontage des Lenkers erfordert. Den ACE von dieser Lösung zu überzeugen dauert länger und mehrere Hin- und Heranrufe: Hotel oK, Einweglieferwagen nur gegen Vorkasse und nur bis 261 €, welches die Rate für den Sammel-Rücktransport ist.
Taxi, Hotel. Um 22:15 endlich habe ich nur noch Lust auf ein Bier in der Bar des Star Inn (Bahnhofshotel) und sinke ins Bett. Paul soll Anteil an nicht mitdrehender Nockenwelle per SMS haben und antwortet etwas, das mit Sch... anfängt.
26.1.2007, Freitag
Unwillig stehe ich auf, frühstücke nicht übermäßig von harten Eiern erfreut reichlich und bin kurz nach 9:00 bei Hundai-Freundl. Letzterer sitzt schon vor einer langen Liste aller Vermieter und aller Probleme: entweder keinen Sprinter oder keine Einwegmiete. Das vielversprechendste ist noch Europcar, die statt eines Sprinters einen 7,5 t-er geben wollen, wobei der Tarif noch bei 480 € steht. Noch ein bißchen Hin und Her des bayerischen Verhandlungsfuchses und der 7,5t-er wird’s für 140 + 0,68 für jeden km über 500. Das werden dann so 250. O.K. Freundl bringt mich hin, per Vorabzug von 300 € vom Konto ist auch die fehlende Kreditkarte keine Hürde. Das Verladen per Ladebordwand ist eine FREUDE (folgt gescanntes Dia wenns soweit ist). Auf dem Platz für 6-8 Gespanne wird sich Надешда auf der Fahrt wohl ein wenig einsam fühlen.
Danksagung an alle Beteiligten und ab geht’s mit auf 90 km/h begrenzter mächtiger Leistung. Lieferwagen ist auch nicht vergnügungssteuerpflichtig, nein, es ist langweilig. Paul SMSte, Надешда stehe Montag bei seiner Rückkehr doch am besten schon zum Insten in Essen. Damit ist das Ziel klar. Auf der Gegenfahrbahn Horden von Elephantentreffenanreisenden; die auffällig vielen mit Einspuranhänger sicher Holländer. Für unsere Bürokratie sind praktische Dinge ja erstmal nicht machbar. Da sollte man die europäischen Zulassungsvarianzen noch besser ausspielen.
Nachmittags ruft Martina an, ich solle in Langenfeld nach Mami gucken, was ich dann auch tue, aber da fängt dann eine andere (Zwischen-)Geschichte an. Irgendwo im Westerwald fängts an zu schneien und in meinem Kopf reift ganz langsam ein Plan, wie ich Надешда heil in die Dodelle kriege.
Vom Sonnborner Kreuz geht’s dann gleich nach Essen. 5 cm Schnee und Glätte. Auf der Ecke Dodelle – Fischlaaker Straße rutsche ich rückwärts fast in den Graben, lade dann aber alles gut aus und um und lasse Надешда fröhlich getriebepfeifend zu Paul rollen.
Ganz kurz vor zu Hause drücke ich einem arg nahe an der Ecke stehenden Auto noch mit der Aufbaukante den Blinker ein, suche den Besitzer im richtigen Haus aber der falschen Etage, mache einen Zettel unter Schnee und Scheibenwischer fest und lade endlich aus. Parkplatz nur zwei Ecken weiter „wo sonst immer die LKW stehen“.
Das war ein / mein/unser kurzes TT-Reiseerlebnis.
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Der erste Anreisetag Netto Strecke: 12 kmBrutto: 44 km

Beitragvon dirk » Mi 31 Jan, 2007 22:57

Die ersten 800 km liefen super! Hamburg Altona - München Ost, Autobahn macht bei Geschwindigkeiten von 85 bis 95 keinen Spaß, deshalb: Eisenbahn! Der Autoreisezug schenkt einem, auf dem Weg in den Süden ein bis zwei Urlaubstage. Deshalb rechne ich auch gar nicht lange hin und her, sondern nutze für die ersten 800 km den Service der DB Autozug.
Aber dann ging es los! In München das Gespann entladen, Gepäck wieder verstaut und in den Thermoeinteiler geschlüpft.
Natürlich mit unnachahmbarer Eleganz. Wenn ihr mal Gelegenheit habt, schaut zu!
It dem Weg sollte es ja keine Probleme geben, das Navi steckt in der Halterung, die Karten sind geladen. Leider hab ich aber, bei der Kartenauswahl, München zweimal geklickt. Man geht ja lieber sicher. Aber einmal Klick heißt gewählt, das zweite mal...
Die grobe Richtung findet man mit der Basiskarte sowieso, aber Verkehrsführungen wie zum links Fahren rechts abbiegen, da die Strasse nach rechts, die Strasse nach links überbrückt, die gehen schief. Aber dadurch entstanden noch keine wesentlichen Verzögerungen.
Für die sorgte dann die Fahrzeugeelektrik, das Kabel zur Erregung der Lima war nämlich gebrochen. Leider an einer unsichtbaren Stelle. Auf jeden Fall wurde die Batterie nicht geladen. Was Fahren ohne Licht bedeutete. Oder später stehen mit glimmenden Licht.
Durch Zufall hab ich den gebrochenen Kabelstecker dann doch noch entdeckt, mein Daumen bleib nämlich am Kabel hängen und zog es aus der Isolierung.
Die Reparatur ist ja kein Problem, neuer Stecker aus dem Werkzeugkasten gesucht, verkrimpt und weiter. Zündung an, klasse Ladekontrolle leuchtet also Reparatur geglückt. Kickstarter, Motor läuft, Ladekontrolle bleibt an. Na gut, etwas höher drehen, wird schon werden. Wurd aber nicht!
Bei aller der Fehlersucherei, zwischenzeitlichem Batterie laden war es inzwischen dunkel geworden. Der Tacho zeigte 44 zurückgelegte Kilometer und ich stand 500 m hinter dem Ortsausgang von Erding. Beim Verlassen des Ortes hatte ich eine Pension gesehen. Also das Gespann auf den Radweg gewuchtet und zurück. Entgegen der Fahrtrichtung und natürlich unbeleuchtet.
In der Pension wurde ich begrüßt mit den Worten: Mein Schwiegersohn ist auch so einer, der war mit dem Motorrad bis Peking. Ein Guter Ort die Nacht zu verbringen!

Dirk

PS.: Da versuch ich mal ein "weniger las Vierradreisen" Logbuch zu beschreiben:
http://einradzuviel.blogspot.com/
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Der erste Anreisetag Netto und Brutto: der Rest halt

Beitragvon dirk » Mi 31 Jan, 2007 23:02

Aufstehen, Frühstücken und Lichtmaschine besorgen! Ca 40 km zum Russenboxerhändler des geringsten Misstrauens, Motoflot, Lichtmaschine abholen, ein anruf am Vortag hatte positive Resonanz gezeigt, auf die Frage ob noch ein Viertelpfund Lichtmaschine vorrätig wäre.
Bei Motoflot gab es gleich auch neue Ansaugrohre. Damit konnte dann das provisorische K&N Kopiefilterchen weichen. Es stellte sich eine lang vermisste Laufkultur ein, mit sauberer Gassannahme auch im nidrigen Drehzahlbereich ein.
Bei der Montage der Teile stellte sich noch ein unangenehmes Geräusch ein, es klang nach platzender Hosennaht. Bestätigt durch eine unbekannte Kälte an der hinteren Körpermitte!
Gegen Mittag war die Reparatur beendet, es konnte wieder losgehen! Zuerst sehr gut, das Gespann machte seinem Namen Jungfrau alle Ehre!
Später dann machte es durch gelegentliches Vergaserpatschen auf sich aufmerksam, nicht so schlimm, dachte ich, kann ja am Treffen eingestellt werden, dann läuft es wieder. Nun müssen erstmal km gemacht werden, schließlich sind es ca. 300 km vom Bahnhof nach Hohentauern. Und gestern war die Ausbeute mehr als Mager!
Links der Strasse ein Jeans Supermarkt, schnell wärmendes für den Allerwertesten gekauft. Und weiter.
Alles läuft rund, hin wieder Vergaserpatschen, weiter. Auf die A8 Müchen Salzburg, ich will ja noch ankommen, das Navi zeigt 1730 als Ankunftszeit. Klasse in Ruhe Zeltaufbauen, rauf auf die Hütte, ein Bier, was nettes zu Essen, Bezingespräche und ab in den Schlafsack, schließlich ist Ehrensache am Samstag an der langen Ausfahrt teilzunehmen.
So waren Gedanken. Als das patschen der Vergaser schlimmer wird, die Motorleistung nachlässt. Und schon stehe ich auf der rechten Fahrspur der Autobahn. Gerade an dieser Stelle gab es keinen Standstreifen, bei zügig fließendem Verkehr. Äußerst unangenehm. Schnell war das Abschleppseil rausgekramt und am Seitenwagen befestigt. Das andere Ende präsentierte ich dem vorbeifahrenden Autofahrern, um meine Wunsch nach abschleppen auf die nächste Nothaltebucht anzuzeigen, neimand denkt daran anzuhalten und mich 500 Meter zu ziehen. Stattdessen wurde gehupt, Vögel gezeigt und mit der Hand vor dem Gesicht rumgewedelt. Reaktionen die ich verstanden hätte, hätte ich an der Stelle den Grill aufgebaut und angezündet.
Endlich hielt doch noch ein Fiat und zog mich auf die Nothaltebucht. Schnell die Zündung geöffnet und festgestellt, dass der Rotor des Hallgebers zum vierten mal defekt ist. Dieses 5 € Teil, zweimal musste ich deshalb auf den Schandkarren, ADAC Abschleppfahrzeug. Diesmal hatte ich Glück, der Fahrer war ein Hobbyschrauber an allem was Vierradantrieb hat. Er konnte den Rotor Hartlöten, nach einer halben Stunde Werkstatt Auffenthalt ging es weiter. 1730, der gemütliche Teil, Zelt, Berghütte, Bier, Essen sollte eigentlich jetzt starten. Also Gas und weiter. Abgesehen vom Stau in Salzburg lief es jetzt.
Gegen 2000 Uhr war Trieben erreicht, abgebogen nach Hohentauern. Über eine der mit 20% Steigung steilsten Strassen Östereichs, ging es nach oben, durch den Ort hindurch, Richtung Hütte über die Mautstrasse, die gern als Rodelbahn genutzt wird. 6-7 km kilometer steil bergan, natürlich nicht geräumt, eine weiße Pracht zum befahren. Also das Gespann laufen lassen, in den Kurven ordentlich driften, der zuschaltbare Seitenwagenantrieb ohne Differential würde mich sonst geradeaus aus der Kurve drücken. Kurve reiht sich an Kurve, ein Genuss.
Am Treffenplatz angekommen, stellte ich fest, dass sich ein Sturm austobte. 2200 Uhr, ich entschied mich, um ein Bett in der Hütte zu Fragen und hatte Glück dort schlafen zu können. Ein Guter Ort die Nacht zu verbringen!

Nochmal:

Dirk

PS.: Olly entschuldige, dass ich dort http://einradzuviel.blogspot.com/ deinen Rotor eingestelltt habe, meiner wollte die fotgrafier Erlaubniss nicht unterschreiben!
Heute in drei Jahren ist es endlich wieder soweit.
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Re: Der erste Anreisetag Netto und Brutto: der Rest halt

Beitragvon Blechroller » Do 01 Feb, 2007 00:25

dirk hat geschrieben:PS.: Olly entschuldige, dass ich dort http://einradzuviel.blogspot.com/ deinen Rotor eingestelltt habe, meiner wollte die fotgrafier Erlaubniss nicht unterschreiben!


Hihi,

ist nicht meiner. Den hab ich aus dem Russentreiberforum geklaut :shock: Man muss ja nicht fotografieren, was schon getan wurde. 8)

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