Abfahrt Donnerstag um 5.15 Uhr! Starke Schneefälle in der Nacht mit kräftigen Windböhen sorgten für richtig viel Schnee auf den Straßen! Verwehungen, Unfälle, usw.
Nach einer interessanten Kleinetappe erreichte ich den mit Olly verabredeten Treffpunkt doch noch pünktlich. Nach Ollys Eintreffen dann großes Beratschlagen bezüglich der uns bevorstehenden 370km, und den aktuellen Straßenverhältnissen. Schnee Schnee Schnee Schnee............
Unfälle und damit einhergehende Staus ließen uns keine Wahl, den ein oder anderen Umweg zu fahren. Auch gab es das ein oder andere Traktionsproblem an der KNURAL, wodurch wir vorsichtig fahren mußten.
Als gegen Mittag langsam Streusalz ins Spiel kam, bescherte mir der SOWJET einige unangenehme Zwischenstopps mit der Zündung.
Als Hauptursache stellte sich dann ein drei Monate alter, linker Kerzenstecker heraus!
Von Salzwasser in den Vergasern, überlaufenden Vergasern, und einem wohl durch Salznässe brizzelnden LIMA-Ladekabel will ich jetzt gar nichts sagen............
Der Pötschenpaß zeigte sich verschneit, was einen dämlichen Trucker dazu veranlasste, ohne Schneeketten fahrend, zu versuchen den SOWJET in die Tiefe zu schubsen. Um wenige cm entkam der SOWJET den 38,5 Tonnen des Lasters.
Wir waren uns beim traditionellen Stopp in der Tankstelle, deren Tür mal nicht öffnete
, schon im klaren, daß wir den Berg im dunkeln erklimmen mußten. Als wir gemütlich unseren Kaffee schlürften, bekamen wir recht aufsehenerregenden Besuch der Polizei, die sich schwer für uns interessierte, vor allem dafür, ob wir beide in Österreich arbeiten, und wann wir denn das letzte mal hier gewesen wären?
Komisch, komisch...............
Nun, die Mautstraße war nach normalen Vorbereitungen völlig problemlos zu packen! Schöner glattgebügelter und griffiger Schnee!
Zeltaufbau in der Dunkelheit, ratschen, begrüßen, zur Hütte rauffahren,..............
Der Freitagmorgen bescherte mir einen völlig toten, nicht mehr laufenden SOWJET! Bis in den frühen Nachmittag (die Fahrt zur Berger Huabn blieb mir dadurch verwehrt!
) tauschte ich Zündkabel, diverse Zündkerzen, Zündspule, Zündkabelbaum (vor Ort neu angefertigt!), kämpfte mit einem überlaufenden Vergaser, und tauschte zum Schluß die HerbrennBox gegen meine Reservezündung aus.
Dann lief er wieder...................
Hüttenfahrten, Pfandlessen, ratschen, die freitagabendliche Hauptanreisewelle betrachten, ein klein wenig überfordert (ich gebs ja zu
) das abwesende Empfangspersonal vertretend, ging der Freitag mit schwarzen Händen und ein klein wenig Frust dann auch vorbei.
Der Samstag begann ganz spontan nach dem Aufstehen mit Ollys Frage, ob ich denn auch zur Ausfahrt mitkäme, denn er wäre schon im Aufbruch. Noch etwas steif in den Knochen kleidete ich mich an und versuchte etwas zweifelnd den SOWJET zu starten, welcher aber völlig problemlos anlief!
Die Ausfahrt war traumhaft schön (Wetter, Örtlichkeiten, Leuts, Schlittenhunderennen beäugen..........). Bis auf ein paar kleine Stunts
und Auffahrunfälle!
Am Samstagabend dann einsetzender kräftiger Schneefall, sorgte für beste Mautstraßenverhältnisse!
Ein noch etwas zweifelnder Falk fragte mich, ob ich mit ihm zur Mauthütte runterfahren möchte, um zu probieren, ob seine Ural es noch den Berg hinauf schaffen würde! Es schneite inzwischen ganz kräftig! Die Mautstraße war mal wieder zum ABENDEVENT
geworden!
Falk und ich starteten vom Parkplatz in Hohentauern zur Erklimmung der Mautstraße! Direkt nach uns starteten Uwe und Olly!
WAS FÜR EIN RENNEN!
Uwe und Falk gaben Gas wie die Weltmeister, Olly und ich turnten wie die Weltmeister, um der einbeinigen aber verimmlerten KNEPTA, und der zweibeinigen, aber sommerbereiften (Heidenau Malte) Ural den nötigen Grip zu geben! Ein etwas schlecht angefahrenes Zwischenstück veranlaßte Uwe dazu, an uns vorbeizuziehen! Mit einem Geschwindigkeitsüberschuß von einem halben Prozent (
) versuchte er an der Ural vorbeizukriechen, und...............................
Plötzlich war die KNEPTA verschwunden!
Was für ein Spaß! Aber die Knochen tun mir jetzt noch weh!
Sonntagmorgen zusammenpacken und verabschieden, starthilfegebend an einer maladen französichen XS 750, verließen wir dann bei brauchbarem Reisewetter das Treffen. Tankstopp an der Triebener Tanke, und dann begann der langsame Abgang meines SOWJETs
. Nach zwanzigmaligem Gekicke war der Motor endlich an, wir hatten Trieben noch nicht verlassen in Richtung Rottenmann, als abermals ein Zylinder ausfiel. Die Diagnose war abermals, von der Hinfahrt ja hinlänglich bekannt, der linke Kerzenstecker, der voll Salzwasser gelaufen war. Das war zwischenzeitlich der vierte. Mehr hatte ich nämlich nicht dabei.
Olly hatte einen neuen, welcher montiert dann für den Rest der Fahrt für Ruhe sorgte. Bis kurz vor der deutschen Grenze lief eigentlich alles ganz gut.......................
Der SOWJET machte dann aber plötzlich mit einem furchtbaren metallischen Krachen klar, daß er nur noch bis hier und nicht mehr weiter fahren will! Die Lichtmaschine ist durch den Verlust eines einzigen Bolzens zerbrochen, und wurde regelrecht seitlich aus dem Motorrad gepfeffert!
Die Wrackteile wurden entfernt, und ich fuhr auf Batteriestrom, bis einbrechen der Dunkelheit ohne Licht, hinter Olly her. In der Hoffnung, noch mit der dicken Autobatterie heim zu kommen. Das ging dann leider trotz festem Willen und viel Einsatz mitten auf der Autobahn schief! Stromlos liegengeblieben. Na ja, wenn es halt vorbei ist, ist es eben vorbei.
Aber, jetzt endlich:
Ein RIESENDANKESCHÖN dem Veranstalter für dieses wundervolle Wintertreffen!!!
Und mein ganz spezieller DANK an Olly für seinen Beistand, für aufmunternde Worte und für materielle Hilfsleistungen, als mir der SOWJET die Fahrt richtig versauen wollte!
Hier meine bescheidene Bildersammlung, die alten Akkus waren bald leer, daher nur ein paar wenige.
Auf dem Kotflügel steht: "Achtung Rad steigt"!
Bis zum nächsten Jahr!
Gryße, Michael