Sonntag
Nach einem ausgiebigen Brezenfrühstück beim hiha breche ich gegen halb zehn auf. Ich habe mich wegen der unstabilen Wetterlage für die Strecke über das Salzkammergut entschieden. Salzburg umfahre ich auf der Autobahn. Bis dort ist es trocken.
Bei der Einreise kauf ich mir ein Autobahnpickerl. Ich betrete den Verkaufskiosk und der Pickerlverkäufer reißt die Augen auf, weicht einen Schritt zurück und ruft: "Aaaaah, a Wuida!"
Ich weiß garnicht, was der will? Schließlich steht er hinter schußsicherem Glas...
"Mit dem hab ich nicht gerechnet" sagt er. "Ich muss schaun, ob ich Motorradlpickerl hab..."
Er kruscht und wühlt und findet doch noch eines zum entwerten. Ich geb ihm den Tipp sich vorzubereiten. Diese Woche kommen noch mehr Wuide!
Ab Salzburg wird es glatt. Temperaturen um den Gefrierpunkt und Regen. Über Bad Ischl und Bad Aussee und Liezen bin ich wieder froh über die trockene Unterwäsche und über die Griffheizung. Ab Trieben wird es dann eklig. Windböen, Glatteis und Schneematsch auf der Strasse und Neuschnee von oben. Die PKW Winterbereifung vom Lukas schlägt sich wacker hat aber nicht mehr viel Reserven.
In Hohentauern sind Schneewände und die Fahrbahn hat etwa 10cm Schnee und darunter blankes Eis. Sie ist ungewöhnlich schmal.
Ich schaffe es ohne Kette nicht einmal bis zur Mautschranke. Ich drehe um und fahre zum Keltendorf zurück. Dort packe ich meine Superduperkette aus.
Ich bin Viertel nach zwei in Hohentauern. Um Fünf habe ich dann die Scheisskette endlich montiert, was nur mit Uwes Hilfe, der zwischenzeitlich mit dem Doblo aufgetaucht ist, überhaupt möglich war. Nachdem dann noch die hinteren Federbeine, natürlich ohne passendes Werkzeug mit Hilfe von einem Spanngurt, einer Axt und einem Schraubendreher höher gedreht wurden, nehme ich den Berg gegen sechs in Angriff.
Mit der Kette ist das Anfahren bei der Mautschranke kein großes Problem. Also nur ein kleines. Nach der ersten Kurve brauch ich schon Uwes Anschiebhilfe. Anfahren geht nur im dritten Gang knapp über Standgas. Ab dort geht es im dritten Gang hoch. Immer schön auf Zug bleiben und nicht vom Gas. Eine Einschlagstelle in der Schneewehe ist mein Zeuge. Da war ich rechtsrum etwas übermotiviert
Zwei Mal musste ich am Berg neu anfahren, dann war ich auf dem Parkplatz.
Ich fahre direkt durch und hole genau an der Scheibleralm die Fräse vom Herbert ein. Mist. Umdrehen und zum Parkplatz.
Meine Kupplung stinkt gemein. Ich lasse den Lukas ein Viertelstündchen abkühlen. Uwe fährt mit dem Doblo zur Hütte.
Neuer Anlauf. Kurz vor der Scheibleralm ist alles am Ende. Zurück zum Parkplatz und dann mit Uwes Hilfe ein neuer Anlauf. Mit dem Doblo, der es mit durchdrehenden Reifen grade so schafft kommen wir grade so an der Alm vorbei.
Ich bin an der Edelraute, mir ist warm, wärmer als auf der gesamten Fahrt, und ich esse Gertis leckeres Geschnetzeltes. Der Uwe bekommt seinen wohlverdienten Schiebehelferschnaps und Tina und ich bekommen eine Zielmarille. Das Leben ist schön...
Montag
Tina und ich schlafen aus und gehen dann frühstücken. Danach Bestandsaufnahme am Lukas. Die Kupplung war laut Vorbesitzer neu und war 6mm stark. Ich trau ihr nicht mehr weiter, als ich sie werfen kann. Lederclaus wird mir eine zuschicken...
Die K&N habe ich mal abgemacht und geprüft, ob die Chokes zurückgehen. Tun die. Der Lukas läuft selbst ohne Luftfilter viel zu fett. Schaumermal...