von fleisspelz » So 03 Feb, 2013 21:17
Beim Kaffeetrinken sitzt ein junges Ehepaar bei uns am Tisch, das fortwährend von dem Sohn gelöchert wird. dem Langweilig ist. Der kleine Daniel will draussen Motorräder gucken, die Eltern sind drinnen beim Kuchen und beeilen sich kein bisschen damit, fertig zu werden. Die Familie ist zum Rodeln auf die Edelraute gefahren, hat aber jetzt Angst vor den vielen Motorrädern auf der Strecke. Ich biete ihnen an, den Sohn bis zur Rodelsperre, wo man sicher mit einem aktiven und lebendigen Fünfjährigen zu Tal fahren kann, ein wenig Unterhaltung angedeien zu lassen. Nachdem wir uns ein wenig unterhalten haben schnappe ich mir den kleinen Daniel und frage ihn, ob er was über Motorräder weiss. Er sagt, ein Nachbar hätte eine Yamawa und das wären sehr gute Motorräder, hätte der Nachbar gesagt. Ich sage ihm, dass wir jetzt mit einer BMW fahren würden. Das gefällt ihm, weil der Papa hatte auch mal einen BMW, aber ein Auto.
Wir fahren gemütlich zum Campingplatz, was für Daniel schon aufregend ist. Unten mache ich eine langsame Schleuderwende. Das gefällt Daniel. "Whow, das war cool!" Wir parken den Lukas und ich drehe mit Daniel eine Platzrunde. Wir schauen uns eine MZ an. Das ist ein praktisches Motorrad, da kann man viel in den Seitenwagen reintun. Dann zeige ich ihm zwei weitgereiste Motorräder, die ganz aus der Türkei hergekommen sind. Der Lehrbua begrüsst den Daniel ganz lieb und erklärt ihm seinen Beruf in der Türkei. Dann zeige ich ihm ein ganz doll kräftiges blaues Motorrad aus den Niederlanden mit drei Ketten, das anderen helfen kann, die liegen geblieben sind. Dann kommen wir an einem gaaaanz gaaaaanz schnellen Geländemotorrad vorbei, gelb mit grünem Rahmen und Daniel verblüfft mir, weil er von sich aus feststellt, dass da der Seitenwagen starr mit dem Motorrad verbunden ist.
Dann gehen wir zu der Grilltrommel und Birol serviert dem kleinen Daniel einen frisch gebrauten süßen Türkischen Cay. Das schmeckt Daniel und ich stelle ihm den Andi Öttel vor. "Guck mal und der Mann hat eine Firma, die Gespanne baut und er selbst ist ein bekannter Mechaniker." Dann startet Uwe die Knepta an und möchte mit dem Herrn Präsident und Alex zur Hütte hoch. Ich zeige dem Daniel die KNEPTA und sage ihm, dass das ein ganz besonders starkes Motorrad sei. Das würde man schon beim Anstarten hören können. Tatsächlich, der Motor startet und Daniel kann das genau hören. So kraftvoll klingt sonst keine! Ich sage Daniel, er soll beim Anfahren mal auf das Hinterrad achten. Uwe gibt Gas und das Hinterrad dreht erst Mal durch, dass der Schnee nur so spritzt. Jetzt ist Daniel tief beeindruckt. Als die Knepta dann Richtung Hütte verschwindet mache ich ihn noch darauf aufmerksam, dass die KNEPTA so kraftvoll klingt den ganzen Weg entlang, obwohl da ja drei Männer drauf sitzen! Jetzt weiss Daniel genau: das ist ein ehrfurchtseinflössendes, bestialisches Gerät. Kraft ohne Ende. Die schiere Gewalt auf drei Rädern.
Ich frag Daniel, ob ich nach oben zur Hütte langsam fahren soll oder schnell. Er wünscht sich schnell, ich sage ihm, er solle sich sehr gut festhalten und fahre dann moderat. Also mit sanften Drifts und an der Scheibleralm im zweiten Gang, statt wie üblich im dritten. Oben vor der Hütte eine sanfte Schleuderwende und wir sind wieder da.
Daniel rennt zu seinen Eltern, die sich überschwänglich bedanken und hört nicht auf zu erzählen. Er erwähnt drei Mal, dass er jetzt einen Mann kennt, der Gespanne baut...
Leider, und das tut mir unendlich leid, habe ich irgendwo die eMailadresse der Eltern verbaselt, so dass ich die Danielbilder nicht an die Eltern schicken kann...
Jetzt aber los, damit ich pünktlich zum AiA Sesselcontest erscheine!
Zuletzt geändert von
fleisspelz am Mo 04 Feb, 2013 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich bin kein Optimist. Es ist halt nur so, dass mein Pessimismus resigniert hat …