nachdem alle noch pennen hab ich mal das Internetz angeworfen und schreib Euch was.
Freitag nachmittags aus Graz losgeknattert und trocken angekommen, die Regenkombi hab ich am Gaberl allerdings gegen die Kälte angezogen. In Oberwölz erstmal ins Stadtcafe die klammen Finger an einer Tasse Cappucchino anwärmen. Am Ort regnet es dann zeitweilig, aber es sind schon viele da und guter Dinge. Zelt hingedübelt, wobei Justus mich berät es nich am Waldrand aufzustellen weil da beim gestrigen Sturm ein Baum um- und auf sein Dachzelt drauf- gefallen sei. Abendlich fallweise Regen aber nur lästig. Hin und wieder rollt ein eingerorener Mopettentreiber rein, den wir vom Mopped zerren und ans Feuer setzen ... der letzte ist glaub ich T. mit dem Russengespann, der wohl trotz Sperre und Schneefahrbahn über den Sölk gekommen ist. Schnee gabs aber auch über Radstädter Tauern und Triebener Tauern.
Samstag schauts erstmal trocken aus, etwas weniger Leute als sonst, aber dass sich trotz übler Wetterprognose so viele trotzdem aufgemacht haben find ich klasse! Thöny und Max kommen heut noch, die konnten gestern arbeitsmäßig erst spät weg und mussten am Chiemsee notnächtigen.
Um zehn treffen sich die Frühaufsteher an der Burg, der Sohn vom Besitzer mach eine einmalige Privatführung durchs Gemäuer - sehr beeindruckend! Dass die alte Kiste tatsächlich schon mehr als tausend Jahre da steht wusst ich nicht - dank des Bistums Freising übrigens, welches das Gemäuer auch in harten Zeiten (Dachsteuer) erhalten haben, ebenso wie die Stadt Oberwölz - die kleinste Stadt der Steiermark mit etwa 1000 Einwohnern - die seit dem 14. Jahrhundert einige Male nach Bränden wieder aufgebaut wurde.
Danach gehts das Schöttltal rein zu Pichlers, wo wir dem Forellenteich angelnderweise das Abendessen entnehmen dürfen. Bei Regen zwar, aber der ist immerhin den Forellen egal. Mein Paulchen fängt den schönsten Fisch - einen Bachsaibling!
Nach letztem Einkauf und tanken (erwähnte ich schon dass es mittags regnete?) gibts am Platz noch eine schnelle Jause. Erinnerlich ist mir neben vielen neuen Gesichtern noch, dass Uwe und Alex grad noch rechtzeitig vor der Ausfahrt daherdonnern.
Diese "Schotterausfahrt" werde ich künftig in "Ausfahrt zur Suche des Schotters" umbenennen. Immerhin gehts fallweise über kleine Straßen trocken dahin, allerdings erwischt uns kurz vor Judenburg der Regen und hört dann auch bis zehne am Abend nicht mehr auf ... da sind wir aber schin wieder am Platz. Schotter haben wir ganz oben gefunden - der Wirt der Sabathyhütte war uns im Geländewagen entgegengefahren hatte die Zufahrt über den Truppenübungsplatz aufgemacht
- wir kommen ohne Verluste bis zur Hütte. Dort Kaffeejause. Eine kleine Regenpause gibt es allerdings dort, es beginnt nämlich tüchtig zu schneien ...
Auf der Fahrt zum Plattz verliert die kahlgryndige Enfield dann immer mehr Leistung und final auch noch das Dämpferendrohr - aufgesammelt von Doktor Markus und ins SR-Gespann geworfen.
Abendlich bei Dauerpiss Gebrate und Geschraube. Thöny und Max sind da, Olly hat die Hoarley in der Graffelecke geparkt, Alice und Ronja haben das Baumhausrenovierungsprojekt weiter getrieben, Sepp ist mit den Zwillingen da, und viele weitere bekannte Gesichter sind eingetroffen.
Das Geschraube von Kahlgryndigen fördert einen vom Wasser dichtgequollenen Luftfilter zu Tage, und auch bei Justus' Bertel wird fallweise Strom gefunden.
Gegen Mitternacht ruft der Sack des Schlafes, und ich träum gerade davon dass der Regen aufhören täte als draußen mörderisches Gebrüll das Tal erzittern lässt. Burnout auf der Wiese
Meine Güte. Ein präsidentialer Ordnungsruf oder zwei sind nötig um wieder Ruhe einkehren zu lassen ... manche denken halt nicht mehr weit wenn sie etwas getankt haben, leider ... wenn sich da wer aufregt von den Campinggästen hundert Meter weiter oder im Ort dann kann das unlustig werden. Mal ganz abgesehen von Leuten die grad ein paar hundert km abgeradelt haben und um zwei in der Früh gern schlafen würden ...
Also sorry für meine hier verwickelten Edelschrauber - das geht halt echt nicht.
Pfingstsonntag.
Ich hock im Zelt und die Sonne scheint drauf. Darf das wahr sein?
Ich schreibe dieses und gehe jetzt Kaffee kochen.
Liebe Grüße einstweilen!
Andreas, der motorang
