Freitag 26.9. (232 km)
So wach ich gerne auf:
Morgenfeuer, Kuchen, Rührei mit Parmesan. Uwes Mokkakanne bekommt ihre neue Dichtung eingesetzt und kocht jetzt ganz anderen Kaffee - mehr jedenfalls, und das ist gut in unserem schattigen Tal.
Heute machen wir kwasi Sonntagsfrühstück - Kaffee Kuchen Rührei:
Ein Weiler unterwegs, wahrscheinlich Lausetto:
Blick auf Villaro. Klasse Schieferdächer.
Wie fast immer sind wir um 8 auf und um 9:30 auf den Moppeds, da ist es noch frisch, und so packen wir die Plane waschelnass ein.
Wir wollen in Acceglio tanken, aber die Occidans-Tanke ist außer Betrieb. Immerhin gibt es feinen Kaffee und ein Occidans-Pickerl.
Eine Erkundungsfahrt zum Col Maurin endet bilderlos mit Umkehr - wir hatten gehofft auf kurzem Weg nach Frankreich zu kommen aber da ist nur noch ein sehr steiler Wanderweg.
Rücklichtreparatur an der Enfield und Tanken in Prazzo, dann über feinen Asphalt den Colle de Sampeyre ins nächste Tal überquert.
Trocknung der Plane beim Mittagessen:
Wir hatten nicht mehr viel Brot. Muss auch so gehen ...
Sodann über den Col Agnello nach Frankreich hinüber:
Tanken und Einkauf beim Intermarche in Guillestre, und hoch nach Risoul. Ein riesiger Wintersportort, ohne jegliche Beschilderung außer für Hotels, Läden, Pisten, Lifts. Bis hierher reicht auch meine Wanderkarte nicht, so dass wir uns mit Luftaufnahmen und Straßenkarte an der Lage der großen Lifte orientieren um einen der zahllosen Schotterwege in der richtigen Richtung zu wählen. Die Beschilderung legt nahe dass wir dabei eine mittelschwere Schipiste hochgurken ...
Bei einer Seilbahn-Bergstation treffen wir 1000 Schafe und einen Hirten, der uns bestätigt auf dem richtigen Weg zum Col de Valbelle zu sein.
So suchen wir uns weiter über Almen und Pisten zum Col de Close und tauchen wieder ins Tal, wo wir auf die Asphaltstraße nach Crevoux stoßen. Unterwegs wird Brennholz aufgenommen. Der Großteil landet wie immer in meiner schwarzen Reservetasche hinten am Mopped.
Unsere letzte große Schotterpiste naht, der Col de Parpaillon. Die Auffahrt ist recht grob und holprig, aber über der Baumgrenze wird es wieder mal atemberaubend. Dieses Licht bei Sonnenuntergang ist fantastisch.
Wir können es in Ruhe betrachten weil an Phils XR die Schwimmerkammer überläuft.
Nach kurzem technischem Halt geht es als letzte Tat noch durch den Scheiteltunnel (1892 erbaut, 500 m lang und in 2645m Höhe) was erfreulicherweise keine Probleme macht - keine großen Einbrüche, kein Eis, kein Gegenverkehr und nur wenig Schlamm.
Am anderen Ende hinter einem ehemaligen Militärgebäude finden wir einen guten Schlafplatz, vermutlich mit Morgensonne. Gut dass wir reichlich Brennholz mitgebracht haben - so gibt es großen Grillabend: Rindfleisch, Würste und Camenbert vom Rost, Kartoffeln und Zwiebeln aus der Folie mit gesalzener Butter, dazu frisches Baguette und nach dem Zielbier noch ein Lagerfeuerbier. Es ist zwar fast windstill, doch das ausgehende Brennholz und die Temperatur von etwa null Grad treibt uns trotz super Sternenhimmel um Mitternacht in unsere Zelte.