# So, 23.8.2015 nachmittags:
Start dahaam, Abend in Braunau/Inn (dort kenn ich ein nett-billiges Hotel)
Wetter akzeptabel, Westwind
# Mo fryh weiter ca. Simbach-Freising-Augsburg-Autobahn Ulm-Stuttgart-Karlsruhe. Schmuddelwetter bis dorten.
Dann runter ins Gemyse, auf einem Feldweg yber Wissembourg nach douce France eingewandert. Wetterbesserung.
Lustige Ortsnamen wie Burg Fleckenstein, Bitche (Festung, Tei der Maginotlinie). Geniale Kurven mit Rennasphalt in den Vogesen besichtigt.
Mit Horuck weiter auf Autobahn ab Sarreguemines, runter hinter Metz nahe Verdun.
Ein absolut logikbefreites Mautsystem haben die Leute dort. Soeltsam.
Durch Herumfragen ein geniales Hotel unterhalb der Auffindbarkeitsschwelle entdeckt.
Aubreville (bei Neuvilly-en-Argonne, falls das wem was sagt
Abendliche Voellerey vom aergsten, klischeegemaess.
# Di vormittag gen Reims (elende Umleitungen), Soissons, Compiegne (da war damals die Eisenbahnwaggongeschichte!), Beauvais, Rouen, Caen.
Durch Herumfragen wieder ein geniales Quartier in Bayeux gefunden. Voellerey abendlych abermals.
Anm.d.Red.: Dieser TEPPICH war mir Kulturbanausen bis dato nicht bekannt. Zu spät, werd dann später mal wieder mit der Enfield hinreiten.
# Mi vormittag Abstecher nach Colleville-sur-Mer (Omaha Beach, Riesenfriedhof und so. Schauerlich.)
Dann endlich wieder Regen am Faehrparkplatz in Cherbourg. Dort einen netten, deutsch-schweizerischen, atypischen BMW-Fahrer getroffen.
Nach einigen Guinness kann man sogar in einem schraegen Liegesessel an Bord schlafen. Fruehbucher haettens bequemer gehabt.
# Do mittag mit einer Stunde Zeitgewinn in Rosslare angekommen, den anderen Zweiradlern alles Gute gewunschen und beim
Zweitfryhstyck den Beginn des irischen Nieselregens abgewartet. Sauwetter, Linksverkehr, Autobahnvermeidung.
Schoene Kuestenstrasse bis Bray, aber leider fast nix gesehen davon. Übernachtung und Frühstück bei dem altbekannten MZ-Treiber Pat Brennan.
Das GPS-Log ist bisher komplett ausser der Seereise (nix Sat-Empfang in der Blechkiste). Bisher ca.1700km auf Achse.
Track-Teil 1 hier: http://www.mopedmap.net/en/route/3225566-von-purkersdorf-nach-bray/
# Freitag: von Bray nach Clonmel, hinter Pat nachge- bzw. das "Wicklow Gap" be-fahren.
Ausserirdisch schoene Gegend, wie bei uns dahaam ueber der Baumgrenze, es sind dort aber nur ein paar 100m Seehoehe.
# Samstag: Treffen "Powers the Pot" in Clonmel .. EnfieldfahrerInnen und andere sympathische Wahnsinnige.
Den legendären Mister Henry Price (Price Parts, Enfield-Teilehaber und -verbesserer) samt Gemahlin kennengelernt.
Abendmenue: es gab wahlweise Huhn ooder Lamm in Stew-Form.
Kommentar des Campingplatzbetreibers und Schafzychters, etwa phonetisch:
"Oi breeded it, oi feeded it, an then oi cut his fuckin throat. But its for a good thing."
Das zarteste Lamm ever war das, fuerwahr.
# Sonntag: das nasse Zelt verstaut, weiter durch rein gälisch beschriftete Gegenden gen Cork, Rory Gallaghers Grab besucht und dann über den Kelmaneigh-Pass nach Bantry.
Alles von Sauwetter bis Sonne, bunt gemischt.
# Montag: Another kezboardless place in Bantry. Still living. Umkehrpunkt, Abschied vom schweizerischen Zimmergenossen und Moppedreisenden Ernst.
Der westlichste Punkt der Tour lag bei Toormore (die Sackgasse nach Crookhaven - es wäre noch ein Stück westlicher gegangen hab ich mir erspart).
Der "Wild Atlantic Way" ist wirklich landschaftlich genial und verkehrsmäßig streßfrei.
Abend: kleines B&B in Killinick, schon morgen gehts nach Fishguard und ab 12:30 dann zum altf4 nach Totnes.
Schmuddlwettererwartung...
# Dienstag: am Abend endlich beim Max (unser "altf4") in Totnes aufgeschlagen
Auf der Faehre war noch schönes Wetter, ab Fishguard/Wales dann permanent Pisswetter vom Ybelsten.
Böiger Wind, Geniesel, dazu noch ver-navigiert beim x-ten roundabout in Swansea.
Schliesslich doch noch per Autobahn und dank Maxens SMS nach Totnes gefunden.
Opulente Bewirtung und Traenkung empfangen - so sey es! Unendlichen Dank an Nat und Max fyr die nette Herberge!
Morgen solls weitergehen gen Stonehenge, muss jetzt ja erst am Do abend in Harwich sein.
Janecek wandert immer noch und saeuft nur noch 4,5l/100km.
Es gibt leider keine Fotos von Wales. Zu nass zum Knipsen.
# Mittwoch: Abschied von Maxens, weiter nach Stonehenge. Vom Visitorcenter ginge übrigens ein Bus zu den Steinen. Wer das nicht weiß, latscht halt ca. 2km in Leder und Regenmontur dort hin.
Zwischen zahllosen Touristen ein paar Lücken zum Durchfotografieren gefunden. Die Umfahrung Oxfords führte etwas in die Verwirrung, aber bei sichtbarer Sonne gehts immer irgendwie.
Am Abend dann in Hitchin bei Luton ein kleines Hotel gefunden, die haben sogar eine Dusche mit Einhebel-Mischarmatur!
Fast 3400 km bisher.
# Donnerstag: gemütlich und regenfrei bis Harwich, Stunden mit Fährenwarterei verplempert,
am Fähren-Warteplatz einen englischen Scooter-Club (gestylt a la "Quadrophenia") bewundert.
# Freitag: nach einer eher kurzen Nacht auf der Fähre fryhmorgens wieder am europäischen Festland (Hoek van Holland) angekommen.
In Zweitaktwolken von Vespas, Lambrettas (und einer Jawa) gehüllt den lauschigen Platz verlassen.
Kurzbummel in s'Hertogenbosch zwecks Souvenir- und Beweismittelkauf. Weiter zum Andy (unser neuer "Gaskranker") nach Solingen.
Wir haben spontan eine Zweimann-Selbsthilfegruppe zur Selbsttherapie des zwanghaften Motorrad-Sammelns gebildet und nach einigen Jever Pilsener unser Verhalten als eh ganz normal erkannt.
Besten Dank hiermit nochmal an Martina und Andy für die freundliche Aufnahme und Fütterung/Tränkung und die guten Gespräche.
# Samstag: eigentlich nur eine kurze Strecke von Solingen (ein riesengroßes bewohtes Gebiet dort, ein Ort geht in den anderen über, sehr unybersichtlich)
in Richtung Kreuztal zum alten MZ-Kumpan Axel mäandriert. Das Wetter hier ist leider wieder zu heiß, immerhin kann nun das Zelt trocknen.
Zur Abrundung des Abends ein nettes Punkkonzert im "VEB", einem selbstverwalteten Siegener Kulturzentrum, besucht.
Es gibt nun ein kompletteres GPS-Log (Fährstrecken noch nicht wegeditiert):http://www.mopedmap.net/de/route/3240942-von-purkersdorf-nach-solingen-umwegig/
Morgen gehts Richtung Heimat, entweder eine Monsteretappe (ca. 900km) oder doch noch eine Campingnacht in CZ. Mal sehn...
# Sonntag: Meine Ohren scheinen tinnitusfest: nach 2 Wochen Windgesäusel, Auspuffgerängtängtänge und dem Punk-Abend keine Schäden.
Saumäßige Hitze, man mäandriert unter Axelscher Vorausfahrt (auf einer ex-Polizei-BMW) gen Marburg, dann alleine weiter, Kurs SO.
Bei einer Pynkelpause stell ich die Jawa auf den Hauptständer, denkend: "erstaunlich, was so ein Alugußstä*KRCKS*..."
Serbische Flüche durchpfeilen mein überhitztes Hirn. Als Feind des californischen Seitenständers hab ich den gewichtsparend zuhaus gelassen.
Zum Glück gbt es in Europa nahezu yberall Steine/Mauern/Zapfsäulen zum Anlehnen eines schwerbeladenen Bockes.
Weiter nach Waldmünchen, dem letzten Außenposten Bayerns vor dem Bergkamm, wohinter Tschechien liegt.
Das sägende Geräusch von links entpuppt sich nicht als gebrochener Kolbenring (Dank sei dem höchsten Wesen der Atheisten!), sondern als
verlorengegangene M8-Halteschraube, aus deren Loch im Endtopf es nun herauslärmt. Allerdings ist auch das hintere Auspuffhalteblech
zer-vibriert, womit provisorische Fixierung per Bungee (so sagen die Insulaner zu den Gummispannern) not tat.
Endlich ein Privatzimmer in Strakonice gefunden - die verschmuddelte und marode Jawa wurde von den lieben Leuten als diebstahlsgefährdet
erachtet und zwischen Autos in der Garage verkeilt.
# Montag: mit dem leicht reparaturbedürftigen Gerät nach Anbringung einer hitzefesten Drahthalterung für den Puff auf die letzte Etappe
nach Hause gemacht. Keine besonderen Vorkommnisse mehr. Unser Hund kennt mich noch, wedelt, freut sich. Meine Chefin: detto.
Gesamtkilometer: 40615 - 35800 = 4815
Verbrauch im Schnitt: 5,33l/100km, je nach Fahrweise 4,2 bis 5,5
Bilder hier: http://s1214.photobucket.com/user/koarrl/slideshow/Ireland%202015%20with%20JAWA%20362
(ich dachte, man könnte diese Bilder einzeln mit Kommentaren versehen .... schaffs irgendwie nicht ...)
**** Hier ist das offizielle ENDE ****
Dienstag:
* Geschirrspüler-Umwälzpumpe streikt. Phasenschieberkondensator? Hoffentlich nur der.
* Wohnzimmerlicht kaputt. Sicherung im Dimmer wie immer.
* Solaranlage wälzt nicht um. Druckverlust.
* Wäschetrockner: naaa, i wüll net. Ist eh Sommer.
* Gartentür fertigschweißen und montieren (DRINGEND)
* etc etc ...
Mittwoch:
- Geschirrspüler: nach Zerlegung der Umwälzpumpe deren perfekte Funktion festgestellt und dokumentiert.
Nein, das Gebrumm kam von einer in der Abwasserpumpe klemmenden Glasscherbe. Nach einem zwangsläufigen Bad in auslaufendem Spülwasser ist nun wieder alles ok.
- Es ward Wohnzimmerlicht. Das kleinste Problem.
- Auspuff-Halterung samt Dichtungserneuerung und einer M8-Helicoil erledigt, gerissene Speiche hinten erneuert, Kette gespannt.
- Fotos selektiert und ins Netz transferiert.
Morgen ist Gartentürtag, versprochen, Chefin!