Hallo !
ja, die Überschrift ist etwas reisserisch ........ wir beide sind nämlich zusammen 99 Jahre .... und wir beide sind
a) meine zum Tiger kastrierte Triumph Bonneville 1976 (also 39 Jahre), Kastration durch Umbau von 2 auf 1 Vergaser, Kolben mit niedrigerer Verdichtung, Steuerzeiten etwas in Richtung Durchzug anstelle Spitzenleistung verschoben, nach rd. 5 Jahren in Teilen im ganzen Haus gelagert vor 2 Jahren komplett aufgebaut, von Kurbelwelle bis
Ventilführungen, von Radlagern bis Öldruckmanometer, neue Elektrik ...... bis auf Zylinderbohren für Übermaßkolben und Ventilsitzfräsen alles in Eigenleistung durchgeführt .... ja ich kenne die Schrauben beim Vornamen
b) meinereins, Bj. 1955 (also 60 Jahre), leidenschaftlicher Schrauber und Motorradfahrer, mein motorradmäßiger Lebenslauf wäre mit 18 Jahren DKW RT353,
CZ175, 68er Triumph Bonneville, 56er BMW R50 ( Hochzeitsreise nach Südfrankreich, Elefantentreffen ..), 79er Yamaha SR 500 (bei 90 Tkm der erste Kolbentausch), 68er BSA Thunderbolt, 79er Guzzi SP 1000 (100 TKm), 67er Triumph T100 Scrambler (die mit dem hochgezogenen Auspuff), 71er BSA Thunderbolt, 65er Matchless 350, 53er AJS 500, 79er Triumph Bonnetiger (die letzten drei stehen mehr oder weiniger fahrbereit in der Garage) und da gibt es noch einige AJS/Matchless Singlemotoren und Fahrwerke im Keller und Dachboden.
Ich bin begeisterter Schlafsackschläfer und Stadtflüchter ......
und wir waren von Mitte September bis Ende Oktober Richtung Türkei unterwegs, knapp sieben Wochen und 8.800 km.
Start in Rankweil (Vorarlberg), dann weiter nach Kärnten, Slowenien, der Küste entlang durch Kroatien, Montenegro, Albanien, Nordgriechenland, rüber an die türkische Grenze, Galipoli, Cannakale, Bergama, Izmir umfahren, Efes, Fethiye, dann aber ab in das anatolische Hochland (mein Landschaftsfavorit), Kappadokien (mit viertägiger Wanderpause), rauf ans Schwarze Meer (eigentlich wollte ich rüber zum VAN-See und an die iranische Grenze, das Bombenattentat in Ankara hat die Lage in den Kurdengebieten jedoch sehr unklar werden lassen ......), da war ich aber einfach zwei Wochen zu spät, die Campingplätze schon geschlossen und nasses Wetter, da habe ich
mir für zwei Nächte ein Bett gegönnt, also wieder ins Innland und Anatolien genossen, schlußendlich Richtung Izmir wieder an die Küste und rauf nach Cannakale, über die Dardanellen bis Kesan (35 km vor der griechischen Grenze), bis dorthin hatte ich 250 km Regenfahrt, die Salzlacke auf den Küstenstraßen bescherten mir am nächsten Morgen Flugrost auf Felgen und Auspuff, in Kesan gabs noch mal für 3 Tage ein Bett um das Abziehen des Tiefdruckgebietes abzuwarten, schließlich rüber nach Griechenland, Thessaloniki, einen Tag wandern im Meteoragebiet und dann nach Igoumenitsa, Fähre nach Triest, Ankunft 1.30 Uhr in der Nacht und eine bitterkalte und einsame Fahrt nach Villach, durchs Osttirol (da gab es eine Digitalanzeige mit dem Hinweis "Fahrbahnoberflächentemperatur 2°C") erst zum Brenner rauf gab es dann richtig Sonnenschein und begleitete mich bis nach Hause.
Ich bin nicht nur gefahren sondern habe auch mal einen Badetag oder Wandertage eingeschoben. Ich habe nur nette Menschen getroffen, hatte mehr Begegnungen mit RadTourenfahrern als mit Motorradfahrern.
Der einzige technische Defekt war der Ausfall des elektronischen Blinkgebers .... wurde durch Einbau eines mechanischen Blinkgebers aus einer Traktorenwerkstatt behoben, das Ding kostete als Neuteil 3.--€ und blinkt auch noch schneller als die teuren elektronischen (in Wahrheit blinkt er eben zu schnell ). Soviel zu den "ewig kaputten" englischen Motorrädern.
Als Bereifung hatte ich AVON Roadrider aufgezogen, den hinteren neu und der kann bestimmt nochmals min. 5 Tkm, der vordere hat jetzt insgesamt 14 Tkm und da gehen auch noch ein paar tausend. Dafür ist die Kette fertig, O-Ring ist aus platzgründen leider nicht möglich.
Ja und wenn ich gerade die Diskussion ums richtige Navi lese, da kann ich nur schmunzeln, ich fahre nach Karte und muss eben ab und zu jemanden Fragen was mich den Menschen auch näher bringt und ab und zu, je nach Sprachkenntnissen recht lustig sein kann. Habe mich z.B. in KONYA (offiziell 1.2 Mill. Einwohner) total verfranzt, aber nach 3 mal Fragen den richtigen weg gefunden. Taxifahrer sind da übrigens sehr kompetente Auskunftgeber. In Kesan suchte ich aus Wettergründen ein bestimmtes Hotel. Der erste Türke den ich gefragt habe ist neben mir her zum Hotel gejoggt, da ging es eben auch einfach über den Gehsteig oder gegen eine Einbahn, der Herr war in meinem Alter und nicht im Sportdress.
Ich war alleine unterwegs und habe das auch sehr genossen, hatte viel Kontakt mit Türken .... habe vor der Reise etwas türkisch gelernt und mit meinen türkischen Schülern geübt und ich habe vorallem lesen gelernt um die Ortsnamen richtig auszusprechen, ansonsten ist die Fragerei nach dem richtigen Weg schwierig
Die ganze Tour hat mich rd. 1600.-- Euronen gekostet.
liebe Grüße
Helmut
und wenn man auf die Bilder klickt werden sie auch scharf !?!?!