Und weil wir auf Weihnachten zugaloppieren, hier auch gleich der Schluss der Geschichte:
So., 27.07.14
Wieder in Glastonbury stationiert, steht heute Cheddanfitzpain auf dem Plan. (erinnert an Loriot, gell?)
Dort gibt es ein berühmtes Anwesen, Hestercombe House, bestehend aus einem luxuriösen Herrenhaus und dem dazugehörigen Garten. Das besondere: Hier haben eine Gartenspezialistin und ein Architekt zusammengearbeitet, letzterer hat sogar die Gartenbänke entworfen.
Der Garten hat einen grossen Rundweg, ist thematisch gegliedert. Es gibt diverse Anlaufstellen in Form von künstlerisch gestalteten Hütten, Skulpturen und Bauwerken.
En Teil ist recht wild belassen, aber voll mit Kunstwerken.
Der Gebäudekomplex selbst besass schon um die Jahrhundertwende eine Turbine und war elektrifiziert. Ausserdem gab es einen Gasentwickler.
Bei unserem Besuch war eine Kunstausstellung im prächtigen Herrenhaus untergebracht.
Zurück in Glastonbury ist relaxen und Leutegucken angesagt.
Mo.,28.07.14
Wir verlassen G. in Richtung New Romney. Knappe 250 km liegen vor uns, die ziehen sich aber gewaltig. Zähfliessender Verkehr in Salisbury, stop and go entlang der Küste bei Hastings. Nach einem netten Schwatz mit der Wirtin des „New Inn“ beziehen wir wieder unseren alten Platz.
Abend kehren wir zurück an die Bar. Der Wirt ist aufgeräumter Stimmung und beschallt den Pub mit guter Musik. Er singt lautstark mit und tanzt. Mit ihm gestaltet sich die Unterhaltung nicht ganz so einfach; Ein Schotte, der lispelt, das ist schon eine Herausforderung! (kommt gleich nach dem stotternden hotelbediensteten in Leicester vor ein paar jahren)
Zu vorgerückter Stunde stehen plötzlich mehrere Pint vor uns. “ trinkt, ich muss die Leitungen spülen!“
Di.,29.07.14
Tagesausflug nach Canterbury. Die Stadt hat eine uralte Geschichte, der historische Ortskern ist sehenswert, allerdings sehr belebt.
Nach ausgiebigem Besichtigen fahren wir noch Richtung Dungeness Leuchttürme gucken. Leider war geschlossen und wir konnten nicht hoch.
Irgendwas knackt im Gebälk der Elspeth. Zurück auf dem Campingplatz entdecke ich eine abgerissene Schraube am Seitenwagenhalteblock. Natürlich reisst beim Lösen auch die zweite ab.
Was macht man in so einem Fall? Klarer Fall, mal wieder ins New Inn und den Sitznachbarn nach ner Werkstatt fragen.
So lernen wir Ryan kennen. Er erzählt uns von seiner Jugend, als er mit 12 Jahren allein mit seinem kleinen Cousin nach Irland ist (das Elternhaus war wohl nicht das beste) und von seiner zeit in D.
Die Frage, die ihn seitdem am meisten beschäftigt: Warum schreiben die Deutschen auf kariertem Papier?
Der Abend wird lang.
Mi., 30.07.14
In der angegebenen Autowerkstatt finde ich jemanden, der mir den Halteblock ausbohren, etwas Material abnehmen und Gewinde schneiden kann.
Am frühen Abend sind wir wieder an Bord einer Fähre Richtung Calais.
Die nächsten Tage durchqueren wir Belgien (ink. Übernachtung inmitten von Antiquitäten), die Niederlande, besuchen noch Freunde in Norddeutschland und das SR - Treffen in Lübeck.
Schlussendlich erreichen wir am So., dem 03.08. durchnässt und todmüde unser süddeutsches Elchsloch, nach knapp 6500 ereignisreichen und wunderbaren Kilometern.
Und vielleicht schaffe ich es über die Feiertage auch, unsere Hohe-Tatra-Reise aufzubereiten. Vielleicht.
Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo, und dafür lohnt es sich zu kämpfen.
(Samweis Gamdschie)