Elchsloch in Schottland

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Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 09:14

Werte Alteisentreiber,
Achim hat geschrieben, ich veröffentliche das jetzt.

Die schwankende Bildqualität sei bitte zu entschuldigen, da das Objektiv massiv geklemmt hat und zoomen teils nur durch Näherherantreten an das Motiv möglich war.
:roll:

Mo., 08.05.17

Wir fahren gegen 10.00 im Vollpiss los. Schon nach 30 km kommt die erste Umleitung, es ist saukalt und schon bald kommt die Brühe durch die in die Jahre gekommene Regenkombi und durchnässt meine Kronjuwelen.
Bei Pforzheim gehen wir auf die Autobahn und wechseln bei Landau auf die B10 Richtung Pirmasens, dann über Trier wieder BAB durch Hunsrück und Eifel. Die Bahn ist fast leer, es geht kurvenreich hoch und runter, die Landschaft idyllisch, das Wetter mittlerweile trocken und sehr windig.
Wir durchqueren ein Stück Belgien und suchen in Holland nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Entweder sind wir zu blöd oder blind, wir finden nix. Ich stehe irgendwann an einer Hotelrezeption, vor dem Haus 10 Teslas an ihrer Ladestation, Sushibar nebenan. Ich in einer völlig versifften Regenkombi und auch der Rest von mir etwas derangiert. Billigstes Zimmer 165,- , nix für uns.
Schliesslich geraten wir hinter Eindhoven bei S´Hertogenbosch an den hübsch gelegenen Campingplatz „De Mus´donck“ und beziehen ein Zimmer mit Sitzecke, Dusche u. WC, Fernseher und eigenem Innenhof. Hier könne wir die Motorräder einstellen und müssen so nicht alles ausladen. Mit ein paar kleinen Bieren zahlen wir 50,-.



Di.,09.05.17

Strahlend blauer Himmel! Und Millionen kleiner Fliegen am Fenster. Innen!
Frühstück an der nächsten Tanke, dann noch ca. 80 km nach Jimuigen zum Hafen. Eigentlich.
Ich finde die Abfahrt nicht und wir besichtigen einige Amsterdamer Autobahnringe. Letztlich hat Thöny den richtigen Riecher und wir haben lediglich die doppelte Strecke gefahren :-) .

2 Stunden später sind wir an Bord der „King Seaways“. Essen gibt es erst in später und so beziehen wir erst einmal unsere Kabine auf Deck 9. Anschliessend in die „Skybar“ auf das Oberdeck. Unverständlicherweise Guinness aus der Dose, nunja.
Nebenan steht eine Bohrinsel in der Werft. Von hier oben (die Fähre ist ein Riesenkasten, die Skybar auf Deck 14) sieht man erst wie hoch die Stützen der Insel sind, an der die Plattform hochgefahren wird. Die Beine überragen unsere Fähre nochmal um das doppelte!

Wir essen im „Little Italy“ ganz ordentlich, lauschen noch eine Weile dem monotonen Gesang des jungen Gitarristen im Pub nebenan und gehen zu Bett. Es schaukelt ziemlich.
Nachts werde ich wach und gehe in die Lobby lesen.



Mi.,10.05.17

Wir bringen den körpereigenen Koffeingehalt mit Hilfe von 2 grossen Kaffee zu je 4,40 auf Normalniveau und krabbeln um 9.30 aus dem Schiffsbauch auf Newcastler Boden.
Ursprünglich wollten wir die Küstenstrasse entlang, nachdem wir uns aber mehrfach in kleinsten Ortschaften verfahren haben, ohne wirklich vorwärts zu kommen, wechseln wir auf die A1, vorbei an Edingburgh und über Sterling auf A84/85/82. Die Strassen werden wildromantisch, sehr schmal und befreit von Geraden. Über den Pass of Leny erreichen wir bei Glencoe unseren ersten schottischen Campingplatz.
Nach Haggis with Tatties und ein paar Bier schreit die Dusche nach uns.
Wir befinden uns inmitten der Highlands.

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Do.,11.05.17

Wir haben wettertechnisch richtig Glück. In GB durchgehend regenfrei, oft sogar warm.
Nach ausgiebigem Kaffeetrinken wollen wir Richtung Fort William. Meine Kupplung bleibt mehrfach hängen und rückt nicht ganz ein. Zum Kotzen, die war gerade 2x hintereinander auseinander.
Gottseidank kam das bis heute nicht wieder vor.

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Plötzlich bleibt Thöny stehen, ihre Guzzi schaltet sich irgendwie „knorpelig“. 20 km weiter, nach einem kleinen Einkauf ist Schluss, das Getriebe gibt üble Geräusche von sich, klingt nach geplatzten Lager. An Weiterfahrt ist nicht zu denken.
Es folgen ausführliche Telefonate mit diversen ADAC Mitarbeitern, einer davon ein richtiges Arschloch.

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Trostbier.

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Nach 90 Minuten kommt der Abschlepper, selber Eigner diverser alter BSAs. Der ADAC besteht auf die Bestätigung eines Mechanikers, dass vor Ort nix zu reparieren ist und es sich lohnt, die T3 nach D. zu transportieren.

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Unser Mann reagiert gut und macht deutlich, dass Ersatzteile hier kaum zu bekommen sind und ein Motorrad nicht wegwerfbereit sein muss, nur weil es 40 Jahre alt ist.
Ich folge dem Abschleppwagen zum Sammellager.

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Heftiges Umpacken ist angesagt. Mein SW war ja so schon vollgeladen, jetzt muss Thöny noch rein, ihr und mein Gepäck will auch untergebracht sein. Zwar lässt Thöny einiges in den Koffern der T3 zurück, dennoch sind wir heftigst beladen. Überschlägig (auch Dank einer Menge Werkzeug und Ersatzteile) komme ich auf knappe 700kg Gesamtgewicht.
Die nicht gerade üppige Bodenfreiheit meines Gespannes wir dadurch auch nicht grösser…

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Wir beschliessen sicherheitshalber nicht bis ganz in den Norden zu reisen. Vorm Loch Ness biegen wir ab Richtung Nordwest und mieten uns auf einem Campingplatz bei Glen Shiel für 2 Nächte ein.

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Von hier aus ist die Isle of Skye gut erreichbar, ebenso die Applecross - Halbinsel.

Wir unterhalten uns lange mit Adrian und Dennis. Letzterer ist Waliser und hat seinen Sohn in Afghanistan verloren. Sein Motorrad ist voller Bilder seines Sohnes und Messingplaketten mit Gedenksprüchen.

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Dennis reist sehr viel (Alaska, Vietnam…) und hat ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem er Honda Cup Roller repariert und nach Gambia bringt um die Landbevölkerung zu mobilisieren.
Er ist ein unglaublich warmherziger, lustiger Geselle, knapp 70 Jahre alt.
Er erwartet heute Abend ein befreundetes Paar, das an einem „Quer durch Schottland Marsch“ teilnimmt.
Wir gehen mit den dreien 2km zum nächsten Pub und haben ein paar nette Stunden.

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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 09:54

Fr. 12.05.17

Immer noch trocken. Wir müssen Kaffee und einen kleinen Handbestand an Lebensmitteln einkaufen und wollen zum Eilean Conan Castle, das kennt jeder aus dem „Highlander“ - Film. ;-)
Und so machen wir es.
Wie zu erwarten sehr touristisch, aber sehenswert. Und toll gelegen!

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Wir fahren weiter auf die Halbinsel, auf der der Applecross - Pass liegt. Knapp 90 km ununterbrocher Singletrack. Anstrengend, aber schön. Sehr einsam, nur ab und zu eine Schaffarm, unglaublich viele Schafe und Lämmer, auch auf den Wegen.

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In Plockton, einem verschlafenen Städtchen am Meer, kehren wir zum Essen ein. Fish - Stew für mich, Miesmuscheln für Thöny.

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Für morgen planen wir auf die Isle of Skye weiterzureisen. Ich muss darauf achten, möglichst die „Aussichtsseite“ zu meiner rechten zu halten, sonst sieht Thöny nur mein rechtes Knie und den Tank.


Sa. 13.05.17


Wir verabschiedeen uns von Adrian, seinem Kumpel und von Dennis, der uns nach Wales einlädt.
Wir nehmen eine kleine Singletrack nach Glenelg. Dort setzen wir mit einer interessanten Fähre zur Isle of Skye über; Die Plattform, auf die eng gestellt 6 Autos passen, ist auf einem Drehkranz gelagert. Die Fähre legt quasi neben dem Anleger an und die 3 Bediensteten drehen von Hand (!) die Plattform in die richtige Richtung. Der Plattformboden besteht aus losen Holzbohlen. Auch die Auffahrtsrampen werden händisch hochgeklappt.
7 Pfund kostet uns die Überfahrt, kassiert von einem Mädel, deren Mutter aus Deutschland stammt, wie sie uns erzählt.

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Allgemein werden hier noch viele Arbeiten von Personal durchgeführt, welches bei uns schon lange wegrationalisiert wurde. So ist es auch durchaus üblich, dass bei Baustellen der Verkehr durch 2 Arbeiter mit Go / Stop - Kellen geregelt wird und nicht durch Ampeln.

Wir überqueren eine Landzunge über einen Bergrücken wieder per einsamer Kleinststrasse.
Ich komme 25 km nicht über den 2ten Gang hinaus und setze mehrfach mit dem Seitenwagen auf.

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Ziemlich in der Mitte der Ostküste liegt Portree.

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Am Ortseingang an der Tanke dreht ein Familienvater mit dem Auto rum und kommt zu uns, um uns über die Guzzi auszufragen und Fotos zu machen. Wir besorgen uns bei der Tourist - Info ein Verzeichnis der Campsites und besuchen einen Pub. Eine Frau kommt rein, sieht sich suchend um und setzt sich zu uns. Sie berichtet von ihrem Mann, der sich gerade wieder ein Gespann aufbaut und bittet um Erlaubnis fotografieren zu dürfen. Wir kaufen noch kurz ein und treffen auf Clemens aus Karlsruhe der, na was wohl, ein Foto machen will.

Es geht weiter nach Staffin, vorbei am „Old Man of Storr“, einer bekannten Felsnadel und am „Kiltrock“.

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Wir erreichen den fast leeren Campingplatz dort. Alan, der Platzwart, erzählt, gestern sei noch alles voll gewesen, am Wochenende gehen aber viele Fähren nachhause.
Alans Frau stammt lustigerweise aus Düsseldorf, er selbst hat viele Jahre als Kameramann gearbeitet, u.a. bei „Star Wars 1“. Wir unterhalten uns lange und gut und nach einem ausgiebigen Vesper kommt unser erster leichter Regen, welchen wir mit einem Nickerchen im Zelt überbrücken.

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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon T. » So 20 Aug, 2017 10:07

Sehr fein :smt023 ...bis auf das Watz maleur :smt013
Frei mi auf de Rest de G' schten
T.Bild
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 10:25

So. 14.05.17


Kurz hinter Staffin biegen wir nach links ab in die Berge, wie meist Singletrack, es geht nach Uig.

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Kurz dahinter ist der „Fairy Glen“. Ein Wanderweg führt von einer Stelle, die stark von Touristen frequentiert wird, durch einen Bauernhof. Kaum einer traut sich da durch, wir fragen einfach und sind auf dem Rest des Weges allein :-))

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Wir folgen dem malerischen Küstensträsschen rund um die Nordspitze der Insel und wollen eigentlich irgendwo essen gehen, leider haben aber alle Restaurants und Inns auf dem Weg zu.
Wir sind ja eigentlich recht genügsam, aber so alle 2 Tage gönnen wir uns für gewöhnlich ein Restaurant oder ein Barmeal im Pub. Nun ja, heute wohl nicht.

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Am Ortseingang Staffins gibt es einen kleinen Store mit Tanke. Sprit haben die keinen und die Küche ist kalt, aber wir können eine Flasche Wein und Cracker erstehen, das Überleben ist gesichert.
Weiter geht es an den Strand. Ein Ex - Hesse, der seit 25 Jahren hier lebt, spricht uns an und ein junges Paar lässt sich auf der Elspeth knipsen.

Zurück am Campingplatz schnappen wir uns Rucksack, Käse, Cracker, Brot und Wein und marschieren zu einer wunderbaren Stelle oberhalb der Staffin - Bucht und picknicken mit phantastischer Aussicht: Tiefblaues Meer, dramatische Küste, vorgelagerte Inseln, hellblauer Himmel und Schäfchenwolken.

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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 10:56

Mo., 15.05.17

Es regnet. Es gelingt uns aber, das Zelt trocken abzubauen und einzupacken. Wir fahren über Portree nach Dunvegan um das Schloss und die Gärten der McLeod anzusehen.

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Wir finden keine Übernachtung; Der Campingplatz ist voll und das Guesthouse hat nur noch ein Zimmer für 115 Pfund frei, das ist uns zu teuer. Der Mann an der Rezeption ist sehr hilfsbereit und guckt sogar im Internet nach einer Alternative für uns. Mehr oder weniger direkt gegenüber
(R B&B) macht niemand auf und so entscheiden wir uns aufs „Mainland“ zurückzukehren, zu dem Campingplatz, auf dem wir zuletzt waren.
Wild campen ist in Schottland erlaubt, kommt bei dem derzeitigen Wetter aber nur als absolute Notlösung für uns in Frage.
In der ältesten Bäckerei der Insel essen wir noch Fish & chips und starten bei Weltuntergangswetter, es stürmt furchtbar, die Fahrerei ist äusserst anstrengend.

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Wir nehmen diesmal die Brücke. Der Regen hört auf. Ca. 1,5 km vor unserem Campingplatz ist ja die Lodge, in der wir mit Dennis waren. Wir kehren kurz ein und trinken was. Auch hier wird unser Fahrzeug ausgiebig begutachtet und fotografiert. Ich glaube, das nächstem nehme ich eine Spendenbox mit, 50 Pence für jedes Foto und der Urlaub wäre halbwegs bezahlt…
Auf dem Platz treffen wir auf 2 Motorradfahrer aus Northumberland, nette Jungs. Wieder einmal schaffen wir es im Trockenen das Zelt zu erigieren und laufen zu Fuss nochmal in den Pub.
Ca. 20m vor dem Eingang grast Rotwild und lässt sich nicht von uns stören.


Di., 16.05.17


Entlang der 87 geht es zurück bis Dalreichart, über die 887 nach Invermoriston, am Loch Ness gelegen. Wir folgen dem Westufer und ignorieren „Nessieland“ geflissentlich. Inverness durchqueren wir und folgen der Küste über Nairn bis Elgin. Wir biegen ab direkt zum Meer nach Lossiemouth, wo wir Lachs und Fischsuppe geniessen.
In Elgin war ein Campingplatz ausgeschildert, also zurück. Wir geraten in heftigen Regen und der durch heftigen, böigen Wind aufgewirbelte Sand sorgt für eine rote Schmiere überall, auch auf Brille und Gesicht.
Die alte Schachtel an der Rezeption macht uns klar, dass keine Zelte erwünscht sind und auch keine Rabins zu haben seien. Immerhin kann ich ihr aus der Nase ziehen, dass es in Fochabers noch einen Zeltplatz gäbe. Also los.
Der Platz erweist sich als Glücksfall: Wir haben eine Parzelle direkt am Bach, alter Baumbestand, nur einen „Nachbarn“ und 10 min Fussweg durch den Wald ins Towncenter mit seinen 3 Pubs.
Die sanitären Anlagen sind modern und sauber. Ausserdem haben wir direkt neben unserem Zelt eine Pergola mit Bank und Tisch. Klasse, denn bezahlbar ist es auch, mit günstigen 13 Pfund die Nacht. Wir werden morgen um 2 Nächte verlängern, denn hier gibt es eine Destillerie (wir befinden uns am Maltwhiskey-Trail) und ein Motormuseum, die beide besichtigt werden wollen. Mittlerweile haben wir längst wieder strahlend blauen Himmel.

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Mi., 17.05.17


In Elgin machen wir eine Führung durch die Glen Morray Destillerie. Wir haben ein Mädel als Guide ganz für uns alleine. Anschliessend natürlich Verkostung von diversen Jahrgängen und wir entscheiden uns für einen 12jährigen als Souvenir.

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Das Motormuseum ist ein kleines Schmuckstück mit einigen 2 und 4rädrigen Pretiosen, wir haben einen netten Schwatz mit dem Mann an der Kasse.

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Kurz noch zu Tesco einkaufen und abschliessend nochmal an die Lossiemouth´sche Promenade zum Vespern mit Meerblick.

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Zurück in Fochabers kämpfen wir wie immer mit Waschmaschine und Trockner.
Zuletzt geändert von Thoeny am So 20 Aug, 2017 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 11:46

Do., 18.05.17


Es hat Vorteile, so allein auf auf dem Platz zu sein (die ganzen Wohnmobile und Wohnwagen sind auf der Vorderseite des Gebäudes und ausser Sichtweite): Wir können unsere Wäsche unter der Pergola mit Hilfe von Spanngurten und Zeltkordeln aufhängen und keinen störts, die Karnickel hüpfen rum und Rotkehlchen nähern sich bis auf einen halben Meter.

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Wir schauen uns die Altstadt Elgin an und folgen danach der Coastal Road nach Buckie ans Meer und Spey Bay. Am Strand jede Menge Leute mit Ferngläsern unglaublicher Grösse: Dolphin-Watching!

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Im Laden des Gordon - Castle erwerben wir noch Honig als Mitbringsel für unsere nette, ältere Nachbarin, die schon 2x unseren „Haushütern“ Bescheid gesagt hat wenn ich vergessen habe, die Fenster zu schliessen.

Zurück in Fochabers fallen wir noch in die „Red Lion Taverne“ ein und nach dem Wäscheaufhängen suchen wir noch den preisgekrönten Fish&Chips Laden heim.

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Wir haben neue Nachbarn; eine wandernde Großfamilie hier aus der Nähe. Wir schreiben Postkarten und unsfällt ein, dass wir noch immer keine Geschenke für Rainer (Katzensitter), Manni (60ter Geburtstag) und Phillip (Patenkind) haben.


Fr., 19.05.17


Wir verabschieden uns von unseren Wanderern, nicht ohne uns Campingempfehlungen für Aberdeen mitgeben zu lassen. Kleiner Umweg zurück nach Elgin um für Manni noch einen Glen Morray zu besorgen. Wir folgen dem Maltwhiskey - Trail durch die Berge. Kommen anfangs noch eine Destille nach der anderen (kleine, unbekannte, aber auch grosse Namen wie Glenfiddich in Dufftown, Glen Grant usw.), so ist man kurze Zeit später „in the middle of nowhere“. Singletracks und nur ab und zu ein Gehöft.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit mit 50 - 60 km/h erreichen wir über Most und Morphins Banchory.
Am Ortseingang befindet sich ein Coop - Laden in einer ehemaligen Kirche - strange!
Wir befinden uns hier schon am „Castle - Trail“ .Wir nehmen einen Drink und nach 20 km sind wir in Stonehaven.
Der Campingplatz ist der bisher teuerste (41,50 für 2 Nächte), aber auch sehr sauber mit grosszügigen Duschen, bei denen die frischen Klamotten auch trocken bleiben. Es gibt auch einen Trockenraum für die Klamotten. Man braucht einen Türcode zum Pinkeln :-) und es ist allgemein etwas überorganisiert. Der Platzwart achtet streng darauf, dass die Autos und Caravans mit Hilfe einer gelben Latte richtig ausgerichtet werden. Zum Schiessen!
Ich darf leider mein Motorrad nicht mit ans Zelt nehmen (stört wohl diese himmlische Ordnung) und nachdem ich meinen Unmut geäussert habe bekomme ich wenigstens ein abgeschlossenes Areal angeboten.
Ich wechsle noch den Kupplungszug.

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Sa., 20.05.17


Der erste Tag Vollpiss. Egal, ab nach Aberdeen. Ich stehe beim Tanken an der Zapfsäule, da kommt ein Mann zu mir und will uns zum Frühstück einladen mit den Worten: „I know exactly how it is, travelling with an old Guzzi in rain in a foreign country“ - Er hatte eine T3 California. Ich bedanke mich, lehne aber ab, da wir schon Kaffee getrunken hatten und ich, ehrlich gesagt, wenig Lust hatte mich aus den Regenklamotten zu pellen.
Nach einiger Sucherei finden wir die Tourist - Info, ich parke mitten auf dem (breiten) Gehweg. Prompt kommen 2 Polizisten, denen ich erkläre, dass meine Frau gerade da drin ist und fragt wo wir parken können. Die 2 sind eher amüsiert.
Wir fahren an die Seepromenade, nehmen ein vegetarisches englisches Frühstück zu uns und strolchen durch die pittoreske alte Arbeitersiedlung am Hafen. Danach Standortwechsel Innenstadt. Besuch des Museums im Wardhouse, dem alten Gefängnis.
Wir kehren noch ein und fahren über kleine Strassen nach Stonehaven zur Burg „Dunnottar Castle“. Sehr sehenswert auf einem Felsen am Meer gelegen.
Zurück zum Campingplatz, den Trockenraum belagern. Nachdem wir uns selbst trockengelegt haben spazieren wir entlang der Promenade und essen im „42“ sehr guten Fisch. Unsere Tischnachbarn sind sehr aufgeräumter Stimmung und verabschieden sich aufs herzlichste.
Im übrigen ist hier in Stonehaven der Geburtsort des frittierten Marsriegels, auf Wunsch mit Vanilleeis. Man muss nicht alles mögen.

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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 12:07

So., 21.05.17


Wir starten ohne Kaffee, ein Sakrileg! Ich traue mich nicht auf diesem superordentlichen Platz morgens den Spritkocher rauchend und lärmend zu starten ;-))

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Wir folgen der 93 und genehmigen uns ein full - breakfast in einem netten Cafe in Balleter.
Eine Gruppe Radler kommt herein und einer spricht mich an: „You have been in Aberdeen yesterday, I saw your bike at facebook!“ Zur Erklärung: Weder Thöny, noch ich sind bei Facebook!
Scary!
Beim Losfahren kommen wir noch ins Gespräch mit ein paar älteren Motorradfahrern, der älteste ist 82!
Wir besichtigen Balmoral, den schottischen Sommersitz der königlichen Familie mit dem grandiosen Park, uralter Baumbestand.

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Wir überqueren einen dramatisch umwölkten Pass. Die Höhe desselben wird mir erst bewusst, als die Elspeth nur noch 70 km/h im 4ten schafft und rechts Schneekanonen stehen.
In Blairgowie besuchen wir noch einen Pub und richten uns in Dunkeld auf einem prima Campingplatz ein, direkt am Fluss und nur 3 Zelte. Wir kaufen ein und gehen noch ein Bier trinken.
Mein Handy hat wieder versucht sich selbst einzuschalten und verlangt nach dieser Scheiss PUK -Nr. - Mist!

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Mo., 22.05.17


Mit dem Mehrgewicht und den rauhen Asphalt schmilzt das Profil des Hinterreifens wie Butter in der Sonne. Der hat noch max. 1mm Restprofil und es sind noch locker 1000km bis nachhause.

Thöny möchte unbedingt die Gärten von Drummond Castle sehen, also fahren wir nach Crieff.

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Ich gehe auf eine öffentliche Toilette. Ich muss an einem Schalter ein Ticket für 30 Penne lösen und erhalte eine „Eintrittskarte“, die dann keiner sehen will :-))
Wir können erst ab 13.00 rein, noch 2 Stunden, also Pub. Der liegt etwa 800m von unserem Parkplatz weg, trotzdem hat sich unsere Ankunft wohl rumgesprochen. Wir werden auf das Gespann angesprochen und halbwegs adoptiert. Einer der Gäste spricht hervorragend deutsch, seine Frau sei Preussin :-)
Er erklärt mir, dass es sogar biologische Unterschiede zwischen Engländern und Schotten gäbe:
Schotten hätten z. Bsp. keine Hämorrhoiden, da die ganzen Arschlöcher in England seien….

Nach dem Besuch der Gärten nehmen wir die kleine 823 Richtung Dunfirmline und überqueren „The Firth of Forth“ auf einer Hängebrücke. Rechts davon eine im Bau befindliche Hängebrücke mit 3 mächtigen Pylonen, links die legendäre Fort Railway Bridge. Spektakulär!

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Blöderweise verfahren wir uns und durchqueren ganz Edingburgh. Wäre ja ganz nett ohne den Scheissverkehr und diese bescheidene Beschilderung. Ich brauche Sprit und meine Blase drückt. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt eine Tesco - Tanke, d.h. eher ein Supermarkt mit Zapfsäulen.
Der Kassierer öffnet mir freundlicherweise das Angestelltenklo.
Weiter gehts Richtung Haddington. Nach einer nicht enden wollenden Odyssee gelangen wir schliesslich auf die 68.

Vor ein paar Jahren haben wir auf der Isle of Man neue Landkarten gekauft und Markus hatte versehentlich eine falsch einsortierte von Kelso / Schottland erwischt. Da wollen wir hin und ihm eine Postkarte schicken ;-))

Mittlerweile ist es 19.00 und weit und breit kein Campingplatz. Kurz vor Lauder fahre ich runter von der Hauptstrasse, notfalls Zimmer oder wildcampen.
Wir beschliessen noch bis Kelso zu fahren, das sind noch etwa 22 Meilen, da kommt nach 50m ein Restaurant und nochmal 50m weiter ein Campsite. Glück gehabt, ab 20.00 lassen die niemanden mehr rein. Auf einer Riesenwiese nur 2 Zelte. Wir bauen auf und gehen fürstlich essen.
Ausgerechnet jetzt regnet es, meine Stiefel stehen vorm Zelt zum Trocknen.


Notiz am Rande: Jedes 2te Auto scheint hier ein Range oder Landrover zu sein und ich habe vorher nie Jägermeister - Zapfenlagern gesehen, scheint hier das Modegetränk zu sein.
Zuletzt geändert von Thoeny am So 20 Aug, 2017 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Thoeny » So 20 Aug, 2017 12:08

... und der Rest kommt später. Ich geh mich jetzt mal um das Guzzi-Getriebe kümmern. :ugly:
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Dreckbratze » So 20 Aug, 2017 13:04

wenn ihr hier auf merkwürdige wortschöpfungen wie "zapfenlager" (zapfanlage) oder "penne" (pence) stosst - ich hasse diese scheiss auto-korrektur! :omg:
die hat mir beim letzten bericht auch immer statt "tatra" tetra vorgeben wollen. :roll:
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Maybach » So 20 Aug, 2017 13:11

D
ort setzen wir mit einer interessanten Fähre zur Isle of Skye über; Die Plattform, auf die eng gestellt 6 Autos passen, ist auf einem Drehkranz gelagert. Die Fähre legt quasi neben dem Anleger an und die 3 Bediensteten drehen von Hand (!) die Plattform in die richtige Richtung. Der Plattformboden besteht aus losen Holzbohlen. Auch die Auffahrtsrampen werden händisch hochgeklappt.


Schön, dass diese Fähre immer noch existiert. Ich schau mal in meinen Fotoalben, denn ich bin da 1986 (!) auch mit dem Motorrad (einer BMW R100RT) übergesetzt. Der damalige Fährmann, der sicher schon hoch in den 70ern war, berichtete stolz, dass der Rumpf wohl ursprünglich ein deutscher Fährprahm gewesen sein soll.

Wenn ich ein Foto finde, dann schiebe ich das nach.

Toller Bericht!

Maybach

Bild nachgereicht: 1986. Die weiße RT hatte ich 13 Jahre ...

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Zuletzt geändert von Maybach am Di 22 Aug, 2017 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Wolfgang » So 20 Aug, 2017 13:30

He - ihr könnt mich doch jetzt nicht warten lassen :cry: :cry:


Superschöner Bericht und die Bilders sind eh immer besser als meine.


Mach los, mit dem blöden Getriebe, damit es weitergeht-



Wolfgang
Es war nicht alles schlecht.....
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Myke » So 20 Aug, 2017 14:25

:shock:
go on !
good luck with repairing.

eure berichte sind für mich spannender, als der karl may meiner kindheit. das kann ich nachmachen. :-D :smt023
let there be rock !
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Richy » So 20 Aug, 2017 14:31

Sehr feiner Bericht, auch die Fotos sind (wie immer bei euch eigentlich) wunderschön. Ich habe fast jedes vergrößert, um es besser genießen zu können...
Hach, Schottland!
Maybach hat geschrieben:Schön, dass diese Fähre immer noch existiert. Ich schau mal in meinen Fotoalben, denn ich bin da 1986 (!) auch mit dem Motorrad (einer BMW R100RT) übergesetzt. Der damalige Fährmann, der sicher schon hoch in den 70ern war, berichtete stolz, dass der Rumpf wohl ursprünglich ein deutscher Fährprahm gewesen sein soll.

Bei mir ist es nicht ganz so lang her, aber 2011 wirkte die Fähre noch deutlich heruntergekommener und der Fährmann war alleine:
klick & klack
Das beste Werkzeug ist ein Tand in des tumben Toren Hand.
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon Lindi » So 20 Aug, 2017 14:36

:smt023 :coffee: :popcorn: :pray:
Viele Grüße

Dirk
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Re: Elchsloch in Schottland

Beitragvon lallemang » So 20 Aug, 2017 15:43

Jou! Schonmal Danke und :popcorn: :D
Wherever You Go There You Are :gruebel:
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lallemang
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