Tja, da hab ich mir zur großen Froide der Kundschaft eine Woche Auszeit mitten in der Saison genommen .
Vorbeugend des sich ankündigenden Burnouts, sozusagen.
Mit meinem guten Freund Dimitri und seinem ukrainischen Geschäftsparner Juri sind wir mit zwei Ural Gespannen über Landstraße von Hamburg über Magdeburg und Chemnitz nach Prag gezuckelt. Und mangels Zeit den kompletten Weg über Potsdam auf der Autobahn zurück.
Schön warś, Bilder gibtś auch bald und die Motorräder haben gehalten.
(wobei mein Gespann einige kleine Kurzschlüsse hinter der Lampe hatte, die mit viel Pragmatismus feldmässig behoben wurden. Der Lampenhalter war abvibriert und dadurch hat der Scheinwerfer immer mal wieder irgendwelche Kabel durch gescheuert. Ein SBQ-Signal ist auf einer stark befahrenen Landstrasse ohne Standspur keine schöne Sache . Wirklich beendet hab ich die Problematik, als ich den Scheinwerfer ausgebaut und ihn mit reichlich Gaffer-Tape aussen vorne an die Verkleidung geklebt habe. Dadurch konnte er nirgends mehr scheuern und es war Ruhe)
Sowas sehe ich aber bei einer Inlandsural nicht als wirklichen Defekt. Außer zwei Sicherungen und ein paar Kabeln ist ja nix kaputt gegangen
Im Gegenteil: Bei Temperaturen zw. 33 und 37° C im Stau durch Prag und zurück über 650 km fast Vollgas auf der Dosenbahn ohne irgendwelche Probleme? Ich mag dieses Motorrad einfach unwahrscheinlich gern!
Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Am Hinweg haben wir in Chemnitz das Sächsische Fahrzeugmuseum besichtigt, am nächsten Tag das Sächsische Industrie- museum und das Motorradmuseum auf der Augustusburg. Außerdem haben wir Karl's Brauhaus entdeckt. Ein Hort der Labsal mit hervorragendem Bier und phantastischem Essen zu unschlagbaren Preisen!
In Prag haben wir das übliche Touristenprogramm abgespult (kilometerlange Fußmärsche in Gluthitze durch die Altstadt und entlang der
Moldau. Erfeulicherweise sind die Touristenwege gesäumt von Gartenlokalen mit gut gekühlten Getränken .
Der letzte Aufenthalt der Tour war Potsdam. Dort gab es eine Art "umsonst-und -draussen" - Veranstaltung des örtlichen Energieversorgers. Anscheinend verdient man als Energieversorger recht angenehm, sodaß man sich als Kapelle Supertramp kommen läßt . Also jedenfalls Roger Hodgson zusammen mit einer absolut erstaunlich guten Begleitband. Ganz großes Kino!!! Selten so professionelle Musiker mit so viel Spaß an der Sache gesehen, mit Ausnahme von vielleicht Sting und Jethro Tull.
So bin ich nun wieder zurück und morgen geht der ganz normale Wahnsinn weiter. Sobald ich etwas Zeit habe, lade ich ein paar Bilder hoch...