Letztes Jahr waren wir ja im Anschluss an die Fronleichnamsausfahrt noch in der Tatra, der Bratzerich und ich.
Und Achim hat auch wieder einen Reisebericht geschrieben, den ich jetzt hier in mehreren Margen einfüge. Wird auch Zeit, denn schließlich waren wir ja schon wieder in Schottland und sind auch dort berichtenswert gereist.
Mai 2016
Dieses Jahr findet ein AIA - Jubiläumstreffen in Form einer Sternfahrt nach Tschechien statt.
Thöny und ich waren vor Jahren mal mit den Motorrädern im Lande und es gefiel uns sehr gut. Damals hatte ich mir vorgenommen, irgendwann bis in die Hohe Tatra zu gelangen, das kleinste europäische Hochgebirge, grösstenteils in der Slowakei gelegen, ein Teil gehört noch zu Polen.
Es schien uns ein guter Anlass, das Jubi-Treffen als Startpunkt für die überfällige Reise zu wählen.
Bilder haben wir erst ab der Hohen Tatra drin, vom Jubi - Treffen gibt es einen schönen Treffenbericht inkl. reicher Bebilderung beim Motorang und die Hinreise in die Slowakei war nicht so spektakulär. Ausserdem waren wir etwas knipsfaul.
Do., 26.05.16
Wir starten kurz vor 10.00 Richtung Nürnberg und haben relativ gut fliessenden Verkehr, entspannte 350 km öde BAB. Thöny hatte 2 Wochen vorher mit ihrer SR500 eine HH - Lübeck - Rügen - Österreich - Sölkpasstreffen - Tour gemacht und in Tännesberg / Oberpfalz in einer Pension übernachtet, von der sie ganz angetan war. Ebendiese soll unser heutiges Tagesziel sein.
Wieder einmal bricht die Ständerfeder ihrer Guzzi, freundlicherweise beim Halten an der Tankstelle und nicht während der Fahrt. Zwei Kabelbinder fixen das ganze und ne Wand zum Anlehnen findet sich schon.
Wir kommen am frühen Nachmittag an und lassen im Biergarten unserer Pension bei deftigem Essen und Zoiglbier den Tag ausklingen und fallen noch vor 20.00 ins Bett.
Fr., 27.05.16
Klar, ich bin schon 5.30 wach, bis zum Frühstück ist noch Zeit und so nutze ich die Zeit zum Kartenstudium. (ja, ich gehöre noch zu denen, die sich einem Navi verweigern
)
Autobahn ist langweilig und vignettenpflichtig, daher entscheiden wir uns gegen die Strecke über Pilsen und wählen die Landstrasse.
Wir wollen die Grenze bei Waldmünchen - Liskova (Haselbach) überqueren und über Klatovy (Klatten) - Horazd’ovice - Pisek - Tabor nach Pelhrimov gelangen. Dort, im Nebendorf Ondrejov, auf einem Campingplatz ist der Treffpunkt unserer Sternfahrt.
EINE BITTE: DIE TSCHECHISCHE / SLOWAKISCHE SCHRIFTSPRACHE IST VOLL MIT VERSCHIEDENEN AKZENTEN ÜBER DEN BUCHSTABEN, DIE ICH AUF DER TASTATUR NICHT HINKRIEGE, MAN ÜBE NACHSICHT.
Es sollten etwa 300 km werden, wir fahren gegen 9.30 los.
interessanterweise gilt in der Slowakei der Euro, während in Tschechien nach wie vor die Krone das Zahlungsmittel ist. Also Geld wechseln. Unbedarft, wie wir nunmal sind, stapft Thöny in Waldmünchen in eine Bank und wird von der Dame hinterm Schalter auf den günstigeren Kurs „beim Vietnamesen“ hinter der Grenze aufmerksam gemacht, ausserdem hätten sie eh nicht viele Kronen hier vor Ort…
Bei ebenjenem erwerben wir einen sauteuren Gepäckgurt (8,-) zum Hochbinden des Seitenständers, im Gegensatz Kabelbindern ist der mehrfach verwendbar.
Irgendwo zwischen Pisek und Tabor fällt mir bei einer Pinkelpause eine fehlende Halteschraube am Seitenwagenhalteblock auf. Mist. Egal, erstmal mit Kabelbinder den Block gegen Verlust sichern und schön vorsichtig den überladenen Karren durch die Kurven streicheln.
Die nächste Autowerkstatt ist meine. Der Chef guckt raus und als ich ihm in deutsch, englisch und mit den Fingern mein Problem schildere fragt er nur: „M6 oder M8? Brauchst du Werkzeug?“
Ich kriege 2 Schrauben und Sicherungsmuttern und packe unter dem Lächeln des Spenders den Ratschenkasten aus. Bezahlung lehnt er ab, selbst eine Spende in die Kaffeekasse wird abgelehnt. Wir bekommen noch die besten Wünsche für die Reise und erreichen nachmittags Pelhrimov.
Kaum in den Ortskern reingekommen, sehen wir vor uns an einer Ampel bekannte Rückansichten.
Da stehen Richy, der Kahlgryndige und der Zwillingspeter.
Prima, da hängen wir uns dran.
Wir kaufen gemeinsam ein und verbringen einen wundervollen Abend auf dem Campingplatz mit „all unseren Lieben“
Die Inhaber des Platzes, Mareijke und Johan aus den Niederlanden sind sehr motorradaffin, ihre Bar ist ein wunderbares Sammelsurium aus alten Blechschildern, Motorrädern, Teilen usw. An der Decke hängen ein Velorexdreirad und ein Seitenwagen.
Der Platz selbst ist sehr idyllisch, die Duschen und Toiletten sauber und moderner Standard.
Wer kein Zelt aufbauen will, kann einen Caravan für 8 Eu die Nacht mieten. Die Preise sind all inclusive, also nix mit Duschmarken usw.
Kurz und gut: Sehr schön und preisgünstig.
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Thoeny am Sa 17 Jun, 2017 14:09, insgesamt 1-mal geändert.