Tag 2
Alle haben scheints gut geschlafen und trudeln zum Frühstück in der getäferten Stube ein. Ein gutes Frühstück, dass sogar die für Markus überlebenswichtigen Eier in hinreichender Menge und Darreichungsform beschaffen kann. Nachdem wir gesten den nordöstlichen Teil mit dem Ausflug ins Ladinische bemacht hatten, geht es heute eher in den westlichen Teil Südtirols mit einem Abstecher ins Trentino.
Also starten wir in Kollmann und fahren den Eisack Richtung Bozen hinunter bis zur Burg Sigmundskron. Dort biegen wir kurz auf der MEBO (MEran-BOzen-Autobahn, die das Land Südtirol selbst finanziert hat und die daher auch mautfrei ist) ab, um schon eine Ausfahrt später Richtung Eppan in das Überetsch einzubiegen. Ziel ist erstmal der Mendelpass. Für mich eine der tollsten Straßenanlage dort.
- Die Mendelpass-Straße vom Monte Penegal aus gesehen. Unten auch noch deutlich zu sehen der Kalterer See. Und ganz im Hintergrund die Trentiner Berge des Fleimstals, die uns morgen sehen sollen.
Am Mendelpas erreichen wir bereits das Trentino und meine Wenigkeit biegt gleich einmal falsch ab - und alle fahren (wie sich das gehört
) brav hinterher. Nach einer eleganten Kehre auf einem verwaisten Hotelparkplatz schaffen wir es dann zu der kleinen Stichstraße zum Monte Penegal. Eigentlich wollte ich dendort am Kiosk verabreichten Café genießen - aber der ist geschlossen wegen irgendwelcher Machinationen im Raum-Zeit-Kontinuum. Hmpf!
Also schauen wir uns das ohne Kaffee an und werfen auch einen Blick auf die in der Ferne weiß herüberglänzenden Berge des Ortler-Massivs.
- Kiosk leider geschlossen. Fürs morgendliche Erschauern reicht der Blick über den Zaun: Da gehts rund 300 m senkrecht hinunter.
- Blick in die Ortlergruppe: die vergletscherten Berge sind vrnl der Cevedale (3769m), der Monte Vioz (3645 m) und die Punta San Matteo (3678 m). War Kriegsgebiet im Ersten Weltkrieg und jetzt wird es spannend für die ariden Hochtäler, wenn da im Sommer kein Schmelzwasser mehr kommt ...
Wir verlassen den Monte Penegal auf gleichem Wege und weiter geht die Fahrt nach Fondo und (nach Überwindung einiger deutscher Autotouristen mit eingeschränkter Fahrfähigkeit) auch nach Castelfondo. Leider kann man die pittoresk gelegene Burg nicht besichtigen, da in Privatnutzung. Hier ein erster Überblick:
https://de.wikipedia.org/wiki/Castelfondo.
Aber im bald schon folgenden Dorf Proveis gibt es ein Café, das wir verzugslos als Pausenort nutzen. Solcherart gestärkt rollen wir weiter, erreichen bald schon wieder Südtirol und nach vier Tunneln auch das Ultental. Dem folgen wir ins Etschtal bei Lana - wo es sakrisch heiß ist!
Also kurz entschlossen die MEBO bis Terlan genommen und dort die prachtvoll ausgebaute Straße nach Mölten hinaufgebrummt. Und schon wieder war es angenehm ...
Nun galt es der Straße nach Jenesien zu folgen. In Flaas, beim Gasthaus Tomanegger, war aber erstmal Mittagspause (leicht verspätet zwar, aber doch!) angesagt. Auch das ist ein Ort, der durch seine Aussicht (und seine Küche!) wirklich bemerkenswert ist.
- Parken nach dem Vorbild des "Schützenklumpens" ...
- Die Aussicht zeigt alles, was in den Dolomiten Rang und Namen hat: Furchetta, Langkofelgruppe, Vajolett-Türme, Rosengarten, Rotwand, im Hintergrund noch die Marmolada und ganz rechts die Latemar-Berge.
Und weiter gings nach Jenesien, dort die sensationelle Strecke mit den zwei Kehrtunnels runter nach Bozen - wieder sauheiß! - , dann ein paar Kilometer das Sarntal hinauf. Und schon ging es wieder auf engen und kurvigen Sträßchen auf den Ritten hinauf. Kurz vor Klobenstein öffnet sich dann das Panorama auf den Schlern, jenen mythenumrankten Südtiroler Berg.
- Der Schlern mit Sandtner- und Eringerspitze links und rechts die Latemar-Gruppe.
- Das war die "Gang", die sich mit viel Lachen und großer Freude durch die Südtiroler und Trentiner Berge geschlagen hat!
Über Klobenstein, Lengmoos und Barbian folgen wir der alten Reichsstraße, über die so viele Könige nach Rom gezogen sind, um sich dort krönen zu lassen. Deshalb ist dort auch baulich einiges los. Und wir folgen der Straße bis nach Klausen, wo wir noch einen schnellen Caffè trinken wollen, bevor wir uns noch schnell durch den Tinnebachtobel wieder ins Eisacktal arbeiten und dann schnell in Kollmann sind.
- Hitze, Kilometer, Höhenunterschiede - das macht müde!
- Aber ein guter Affogato reißt einen schon wieder aus dem tiefen Formtal!
Gutes Essen, ein Bier oder ein Wein und gute Gespräche runden den Tag im Garten der Friedburg ab, bis sich dann alle müde in die Zimmer zurückziehen. Denn morgen legen wir noch eine Schippe drauf ...