Seit Fredricksburg gab es wieder mehr kleinere Ortschaften und auch mehr Straßen. Diese verliefen kreuz und quer, und so war es nicht einfach kleine Straßen mit wenig Verkehr in die richtigen Richtung zu finden. Ein wenig Zeitdruck hatte ich auch, da ich vor dem Motorrad abgeben das Gepäck im Motel verstauen, und in Jeans fahren wollte. Das mit den kleinen Straßen mit wenig Verkehr klappte ganz gut und ich war auch rechtzeitig im Motel.
Eine Bahnstrecke war mir noch aufgefallen. Beim Überqueren hatte man den Eindruck, dass die Gleise wellig verlaufen. Vielleicht eine Täuschung, die Schwellen und Nägel sahen allerdings wenig Vertrauen erweckend aus.
Geier hatte ich eigentlich eher in der Wüste erwartet, die größte Gruppe traf ich nahe Houston an, der Kadaver hatte Waschbärformat. Im Westen war das totgefahrene Wild auch größer...
In Houston waren mir noch die Hochspannungsmasten aufgefallen. Ich habe noch nie so viele gesehen. Bei Erweiterung wurde offensichtlich nicht durch neues großes ersetzt, sondern einfach daneben gedoppelt.
Eine nette Tagesetappe, es kamen noch die 35km zum Vermieter hinzu, die ich wieder per Handy navigierte. Inzwischen hatte ich die Option "Mautstraßen vermeiden" gefunden. Mit knapp 2.000 gefahrenen Meilen gab ich das Motorrad zurück, es hatte mich brav gefahren und war die für mich optimale Wahl gewesen. Der Verbrauch lag bei 4,07 l/100km bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 0,95€.
Auf dem Rückweg fuhr ein Pakistani das Lyft-Auto. Ein interessanter Mann, familiär weltweit vernetzt, mit starkem Gerechtigkeitsempfinden. Der verzweifelte an Joe Biden, der würde die Jugend verlieren, und wetterte über Trump der nur lügen würde wie es ihm gerade passt. Und Nazis und Israel und Waffen, korrupte Abgeordnete und und und. Eine kurzweilige knappe Stunde.
Am Abend ging ich in einem Restaurant knapp 3km vom Motel entfernt "gutbürgerlich amerikanisch" essen. Dabei fiel mir vor allem wieder auf, dass es in den amerikanischen Vorstädten weitgehend keine Infrastruktur für Fußgänger gibt. 20% des Weges waren für Fußgänger lieblos schmal betoniert, den Rest ging man auf einem Trampelpfad neben oder auf der Straße. Für Radfahrer (habe ich auch ein paar wenige gesehen) gibt es allenfalls ein Schild "Bicycles share the road, take care"
Ich hatte mir noch ein paar kleine Butterbrötchen einpacken lassen im Restaurant, als Frühstück. Das Packen ging besser von der Hand als auf hinzu, nur dass der Fahrer mich am falschen Terminal absetzte. Das richtige fand ich eher trotz und nicht mit Hilfe der vielen Flughafenbediensteten die die Leute auf die Warteschlangen verteilten. Bei der Personenkontrolle hatte ich die halbliter Colaflasche im Rucksack vergessen, als ich die noch schnell austrinken wollte spritzte der halbe Inhalt über den Fußboden
Auf dem Flug hatten wir nach dem Start einmal kurz sehr deutliche Turbulenzen, ich war überrascht, wie spontan einem da schlecht wird. Glück gehabt, war nur kurz.
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