motorang hat geschrieben:Hmm? Warum? Der Rechner muss ja sowieso laufen wegen Festplatte, und die Last sollte bei einem digitalen Signal nicht sehr groß sein ... ? Ich mach mich mal beim Fachhandel schlau.
Gryße!
Andreas, der motorang
Oh konträr - Die digitalen Daten müssen ja bei jedem Zugriff komprimiert und dekomprimiert werden und das verbraucht enorme Rechenleistung. Für den Schnitt im Amateurbereich wird deshalb oft mit stark komprimierten nicht voll aufgelösten Daten gearbeitet und dann erst gerendert. Nur Profiprogramme machen das in Echtzeit, brauchen aber auch eine entsprechende Rechnerausstattung. Auch die Grafik ist bei der Darstellung hübsch gefordert, weil man ja nicht auf Render Alogarithmen wie OpenGL zurückgreifen kann, sondern Pixel für Pixel berechnet. Das heißt gute Spielekarten sind bei Fullscreen Videowiedergabe oft überfordert.
Ausserdem müssen enorme Datenmengen in kürzester Zeit gelesen werden, was mit einer einzelnen normalen SATA Platte nicht geht weil zu geringer Datendurchsatz, hier kann man sich aber auch am PC mit Striping über mehrere Platten helfen (RAID 0). Und bei HDTV Formaten potenziert sich das Ganze noch, das Ganze gilt aber prinzipgemäß genauso für Amateurvideo - ohne entsprechende Hardware wird das kaum ein flüssiges Bild oder man nimmt Einschränkungen bei Format/Auflösung hin.
Deswegen laufen professionelle Echtzeit-Schnittplätze (AVID) auf MAC (Final Cut pro ist noch Semiprofiklasse, wird viel in Schulen, Behörden usw. verwendet) weil die G5 RISC Prozessoren von der Rechenleistung den Intel CISC überlegen sind. Und bei den AVIDS ist die Komprimiererei ja auch eine eigene Hardware. Gspannt bin ich nur, was in Zukunft verwendet wird, weil in den Macs ja mittlerweile auch Intel ist. Wahrscheinlich SUN oder Silicon Graphics, einen AVID auf SGI hab ich schon mal auf einer Messe gesehen. Einen PC-Schnittplatz hatten wir beim Sender allerdings auch - der Cutter zitterte immer am ganzen Körper. Er mußte an der Maschine immer so viel warten, daß er ganz viiiiiel Zeit hatte, enorme Mengen Kaffee zu trinken...
Übrigens habe ich für den privaten Bereich neben iMovie am Mac auf Linux eine ziemlich tolle Schnittsoftware gefunden und die ist auch noch gratis. Echtzeit geht natürlich auch unter Linux am PC nicht, aber für Urlaubsvideos eine feine Sache. Und die ganzen Konvertierer hat Linux sowieso serienmäßig an Bord.

Banane