Ein Trick zum Reaktiveren alter nicht mehr lesbarer Disketten und Magnetbänder:
Das Problem ist, das der Leim, mit dem die Magnetpartikel auf dem Träger fixiert werden hygroskopisch ist und das aufgenommene Wasser den Leim zerstört.
Abhilfe:
Disketten zerlegen, bis man nur die Datenscheibe in der Hand hält. Das Gehäuse würde das folgende nicht überstehen. Magnetbänder - von Tonbandmaschinen oder aus der EDV werden entweder auf offene Bandwickel aus Metall umgespult sofern das noch geht oder mitsamt der Spule bearbeitet. Videobänder in Kassetten müssen ebenfalls extrahiert werden.
Das Magnetmaterial in einem Dörrofen für ca. 2 Stunden (Disketten weniger) bei exakt 50° "backen". Man kann das auch mit einem normalen Haushaltsbackofen versuchen nur muß man sich im Klaren sein das die Dinger eine äußerst ungenaue Temperaturregelung und -verteilung haben. Also ein kostbares Masterband von den Beatles oder ein Magnetband mit den Buchhaltungsdaten der letzten 20 Jahre würde ich nicht gerade im Backofen behandeln.
Nach dem Trocknungsprozess kann man das Band oder die Diskette vorsichtig abwischen um den entstehenden Staub zu entfernen und meist mindestens einmal kopieren.
Ich wende die Methode gelegentlich bei den Masterbändern meiner ReVox Bandmaschine an um sie nochmal lesbar zu machen.
Auf eigene Gefahr! Das Verfahren ist riskant und kann das Material leichter endgültig zerstören als retten... 