von Roll » Mo 12 Apr, 2021 16:49
Ich freu mich, daß meine Heimseite recht renoviert endlich wieder anschnur ist.
Und eine kurze, vielleicht dreiviertelstündige Ausfahrt mit der AKT brachte endlich wieder die Lebensgeister in meinen pandemisch angeschwollenen, zu lange mißachteten Korpus zurück.
Dieses Frohlocken verband mein Geist irgendwie mit einer Ode eines gewissen Hermann Karl, der zwar ein pietistisch aufgewachsener Schwabe war, sich aber dennoch Hesse nannte.
Nun denn:
Wie jede Stolle walkt und jede Feder
Dem Drucke weicht, blüht jede Fahrensstufe,
Walkt wohl der Fahrer auch und jeder
Entgegenkömmling weichet aus,
Gesundheit zum Behufe.
Der Motor muß bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Drehzahl zu begeben.
Und jeder Bremsung wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Ort um Ort durchbrausen,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Kein Polizist soll fesseln uns und engen,
soll nur uns winkend sicher fortgeleiten.
Kradieren wir durch And´rer Lebenskreise
Die traulich eingewohnt, all jenen droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Mopeds Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!