So, leider hat es auf der Anreise zur Kur in Bad Schallerbach ein Mißgeschick ergeben, mir ist in einer langsamen Kurve das Vorderrad des Motorrades weggerutscht. Ich habe die Gripverhältnisse bei einsetzendem Regen eine Spur zu optimistisch eingeschätzt und wenn das Vorderrad geht, liegst du. Passiert am Triebener Tauern, dort wo der Bach entlang der Straße fließt (da ist es auch im Sommer schattig und feucht, das ist mir leider erst hinterher eingefallen), die erste einegere Kurve und ich war gefühlt nicht zu schnell und auch schon fast aus der Kurve draußen. Wahrscheinlich keine 30km/h.
Schade, daß ein Auto entgegengekommen ist und das Motorrad erwischt hat und mir der Mercedes über den Oberschenkel gefahren ist. (Der kann nichts dafür, das ging in einer Sekunde)
Polizei, Rettung - ab ins Krankenhaus Rottenmann zum Röntgen, da ich zuerst mit dem überrolten Bein nicht wirklich gehen konnte. Entwarnung - nichts gebrochen. Immerhin. Daraufhin humpelte ich zum Bahnhof, im ströemnden Regen, sind ja nur ein paar hundert Meter. Ich mußte nach Liezen, zum ÖAMTC, dort wurde das Motorrad deponiert. Warten am Bahnsteig, Schmerzen im Bein, noch immer in der Motorradkluft (immerhin warm, der Warteraum war zugesperrt).
In Liezen bin ich aus dem Zug gestiegen und beim Durchqueren eines Einkaufszentrums, bin ich an einer Apotheke vorbeigekommen und habe mir erst einmal Schmerzmittel gekauft (und die nette Dame hat mir auch gleich ein Glas Wasser zur Soforteinnnahme angeboten). Weitergehumpelt.
Beim ÖAMTC die Gewissheit - vermutlich nichts Arges kaputt (hoffe ich halt in Richtiung Gabel und Vorderrad), aber halt die ganze Front oberhalb des Lenkers inkl. Display. Weiterfahren unmöglich.
Zur Kur könnte ich zwar mit der Bahn fahren aber die drei vollen Alukoffer (die viel ausgehalten und vielleicht schlimmeres verhindert haben) und zwei Rucksäcke kann ich so schon nicht schleppen und dann noch mit dem schmerzenden Fuß - keine Chance.
Umso erleichterter war, als mir die Damen am Stützpunkt ein Clubmobil gaben, dadurch konnte ich das Gepäck einladen und weiter zur Kur fahren (mit der Kuranstalt habe ich auch telefoniert, daß es später wird - in diesem Fall war das kein Problem).
Nach dem Check-In und dem Gepäck-aufs-Zimmer-humpeln und dem obligatorischem Arzttermin habe ich das Auto in Grieskirchen zurückgegeben und bin mit der Bahn wieder nach Bad Schallerbach zurückgefahren. Das Abendessen war der erste geplante Punkt an diesem Tag. Und danach bin ich noch zum einem Supermarkt gehumpelt und habe mir ein paar Bier gekauft - und dann am Zimmer getrunken.
Den Weg zurück hatte ich anders gewählt und konnte in der Trattnach schon ein paar Barben beobachten.
Heute geht es schon besser und ich hänge im Bürokratiedschungel mit zahllosen Anforderungen seitens der Polizei, der Versicherung und des ÖAMTC.
Schade für den Autokäufer, der gestern seinen neuen Mercedes nicht bekommen hat, der war nämlich am Weg zum Kunden, das tut mir echt leid.
Und klar - es gibt Schlimmeres - ich bin glimpflich aus der Sache herausgekommen und habe keine größeren Schäden und auch keine Langzeitfolgen. Darüber bin ich auch froh und dankbar. Und für meine gute Schutzausrüstung - das Geld war keine Fehlinvestition.
Aktueller Stand: ÖAMTC würde zum Händler liefern, der sagt hat keinen Platz (das merke ich mir). Also ÖAMTC angerufen und um Lieferung nach Hause gebeten (dann mach ich den Scheiß halt selber) - nein , an Privatadressen liefer sie nicht.
Naja - morgen bringt mir Melanie das Auto und ich werde dann nach Liezen fahren und eine genauere Diagnose erstellen (vom Mopped), vielleicht springt sie ja an und bei Schönwetter krieg ich die schon heimwärts (mit Gaffa.Tape und Kabelbinder, wie wirs gelernt haben. Ok, zumindest einen Rückspiegel sollte ich dabeihaben)
Das beste Werkzeug ist ein Tand in eines tumben Toren Hand.
(D. Düsentrieb)