Moin,
hin & wieder werde ich von unserem verrücktem Projekt, einer Pension im wunderschönem Porphyrland, dem Land der Burgen in Mittelsachsen berichten.
Als ich dieses Gebäude bei meinen Schwiegereltern von innen & außen sah, war mir klar, wir, meine Liebste, Christiane, wir wollen hier eine Pension errichten, die soziale Projekte tragen soll.
Das Ursprungsfundament des Hause wurde im 17. Jahrhundert gelegt. Es war einstmals eine Säge-, Getreide- & Ölmühle. Mit zwei Francis- Türbinen von 1917, welche rekonstruiert wurden & bis zu 21KW Strom liefern.
Als erstes mußte Christianes Familie überzeugt werden. Das ging ganz gut. Da Christianes Vater froh zu sein schien, das sich jemand des seit dreißig Jahre leer stehenden ehemaligem Mehrfamilienhaus annimmt.
Mittlerweile distanziert sich die Familie von unserem Projekt. Blockt ab, glaubt nicht daran, dass wir Fördermittel bekommen können. Sind der Meinung, Fördermittel seien Kredite & wie sollen wir zwei jemals diese Kredite zurückzahlen können.
In dem ältesten Wohntrakt befinden sich Wandmalereien in den Zimmern & auf dem Flur.
Da wir in einem Land der Paragraphen & Kleinstaatereien leben, ist es nicht so einfach eine Pension zu gründen.
In der BRD kann nicht so einfach eine Pension eröffnet werden. Da es eine Umnutzung eines Wohngebäudes ist, muß bei der unteren Baubehörde ein Bauantrag gestellt werden. Diesen Bauantrag darf nur ein zertifizierter Bauingenieur stellen, der einen Bauantrag stellen darf.
Jedes Bundesland hat andere Baugesetze, somit gibt es keine einheitlichen Gesetze für die Errichtung eines Gastgewerbes. In dem Sächsischem Baurecht stehen nur unverständliche Dinge, die nur ein Bauingenuer oder wer auch immer versteht.
Wir wissen nur, wir dürfen nicht mehr als 12 Betten haben. So gibt es also neben den zu zählenden Doppel- und Einzelbetten auch Schlafsofas, also Aufbettungen. So kommen wir auf ca. 25 Schlafstätten.
Sämtliche Böden & Zimmer sind mit allerlei Unrat, einigem Brauchbarem, über die Jahrzehnte von Generation zu Generation zu gemöhlt.
Als erstes haben Christiane & ich die Zimmer entmöhlt. Da mein Schwiegervater uns einen Container verbot (!?), haben wir 8 PKW Hänger voll, inklusive meines Minivan peu a peu zum Sperrmüllhof getourt.
Ein Boden nach der Beräumung.
Hier soll der Tagungs- bzw. Feierraum rein ...
Die zukünftige Motorradselbsthilfewerkstatt.
Einer unserer Schwerpunkte der Pension sind Motorradfahrer. Die gemütlich kurvige urige Landschaften genießen wollen. Ferner soll es eine sehr gute Küche geben. Slow Food, Vollwert, Fleisch bis vegan. Eben für jeden was dabei.
Motorradtreffen, soziales Engagement. So sind Projektwochen mit straffälligen Jugendlichen angedacht. Und Urlaub für Sozial Schwache soll ermöglicht werden. Und auch für den Hund ist vor Ort gesorgt. Da meine Schwiegereltern Tierärzte sind.
Zimmerimpressionen ...
Nach der Beräumung ...
Der Mühlenoberboden. Hir soll unsere private Wohnküche hin.
Nach der ersten Beräumung ...
Die ehemalige Öl- & Getreidemühle ... Wer Interesse hat, darf sehr gern diese Mühlen wieder instand setzen.
Zukünftig soll der Mühlenraum als Feier- & Hochzeitsraum genutzt werden.
Wir möchten uns auf kleine Gruppen spezialisieren. Bis maximal 25 Personen. Das ist übersichtlich & garantiert einen familiären Charakter.
Da mein Schwiegervater Pharmarefernt war, stappeln sich in alle möglichen Ecken Medikamente, Werbegeschenke, Gummihandschuhe & haufenweise Vaseline ...
Im Mühlenraum ...
Zimmer als Müllhalde ...
Wir wollen möglichst die alte Bausubstanz beibehalten. Den alten Charakter des Gebäudes erhalten. Daher soll Lehm als Baustoff vorwiegend eingesetzt werden. Es müssen einige Wände vesetzt werden, da die Zimmer Dusch-WCs erhalten sollen.
Als nächstes steht an, einen Verein zu bilden. Um soziale Projekte auf die Beine zu stellen und zu finanzieren. Um das Gebäude & die Mühlen zu erhalten und ein Mühlenmuseum einzurichten. Um Seminare und Tagungen zu alternativen Energien anregen zu können, Kommunen und private Interessenten zu vernetzen. Wir möchten einen Zweckbetreib gründen. Der Tourismusverband sieht unser Projekt als Musterprojekt, wir haben einige Alleinstellungsmerkmale. Das Projekt soll vorwiegend mit Fördergeldern finanziert werden. Mit einer ordentlichen Portion Eigenleistung.
Wer uns bei unserem Projekt unterstützen mag, ist herzlich eingeladen.
Die ehemalige Wohnküche, dort soll das Hochzeitszimmer hin. Mit einem 3Meter20 mal 2Meter Bettchen ...
Zirka 300 Einweggläser mussten wir mühevoll entsorgen. Das war eine doppelte HP 500 Anhängerladung voll.
Am 2.Januar 2015 hatten wir das Gesundheitsamt zugegen, um die Anforderungen für unsere Küche zu erfahren. Es ist zum Haare raufen. Mittlerweile werden mehrere (5) Waschbecken verlangt. So z.b. ein Gemüse-, Fleisch-, Hände, Geschirr- & Ausgussbecken. Zum Glück bleibt uns das Fleischspülbecken erspart. Dafür muß ein Bodenabfluß her. Und wir sollten für ca. 30 Essen am Tag einen Fettabscheider installieren. Was für uns fast das Aus bedeutet hätte. Nach Rücksprache mit dem Abwasserzweckverband, bleibt uns dieses Ding erspart.
Wie wir in Erfahrungen brachten, werden im Nachhinein im Hotel- & Gaststättengerbe in einigen Bundesländern nachträglich Fettabscheider verlangt. Was für viele das Aus bedeutet. Der Einbau eines Fettabscheiders kann bis zu 20.000 € verschlingen.
Ich sage Euch, das wird spannend ...
2015 wir das Jahr der Planung. Christiane will diesem Monat den Businessplan fertig stellen. Dieser geht zur IHK, die uns auch wohlwollend zur Seite steht. Und zum Tourismusverband. Im März soll das Gebäude vermessen werden, der Businnessplan stehen, so das wir im April Fördermittel beantragen können.
Wenn alles gut geht, können wir 2016/17 mit unserem Projekt starten. In der Umbauphase wollen wir bereits ehemals straffällige Jugendliche mit einbeziehen. Diese Jugendlichen sollen wieder einen Bezug zur Natur, zu einer sinnvollen Arbeit und Gemeinschaft finden. Eine Idee ist auch, dass die Jugendlichen eigenständig zwei Gästezimmer ausgestalten. Von den Wänden bis zu den Möbeln. Mal schauen ..., wo die Reise hingeht.