Gestern wollte ich nur noch jammern. Katastrophentag!
Letzter Arbeitstag vor dem Urlaub und kurzfristig erfahren, dass ich mit meinem Büro auf einen anderen Flur umziehen muss. Das neue Büro ist viel heller, aber alle Kartons wollten am letzten Tag noch ausgepackt werden. Also extra früh ins Büro, aber der Hausmeister war nicht aufzufinden, ging auch nicht ans Handy und ich stand vor der verschlossenen Bürotür ohne Schlüssel. Irgendwann den Hauspostboten mit General-Schlüssel gefunden und angefangen auszupacken. Ein Riesenberg Arbeit wollte noch erledigt werden, aber ohne funktionierendes Büro...
Irgendwann dann Unruhe auf dem Flur. Mein Kollege hatte Leute zur Beratung eingeladen, war aber nicht da. Keine Nachricht, keine Krankmeldung... Das ist bei ihm noch nie vorgekommen. Also habe ich das ganze Haus durchsucht. Auf seinem Handy war er auch nicht erreichbar und langsam machten wir uns ernsthafte Sorgen. Die Leute, mit denen er den Termin hatte, konnten ja Nichts dafür und deshalb habe ich das zwischen meinen halb ausgepackten Kartons gemacht, obwohl mir die Zeit davonlief.
Am Nachmittag dann ein Anruf von Stefan. Die Vorderbremse von der urlaubsfertigen SLR ist fest. Es werden Teile gebraucht. Endlich zu Hause mit dem Computer nach Teilen gefahndet und in ganz Deutschland rumtelefoniert. Ergebnis: Bremsenteile für die SLR sind bei Honda frühestens am 18. NOVEMBER verfügbar. Keiner der üblichen Teile-Händler hat noch was auf Lager, auch nicht gebraucht. Der Schrauber meines Vertrauens ist erst gegen 8 Uhr abends in seiner Werkstatt und ich kam dort völlig entnervt an. Kein Problem, er hat eine Schlacht-Maschine und schaut jetzt sofort nach meiner Bremse. Ich also sehr zügig mit dem Auto wieder nach Hause. Als ich ausstieg, stand ich in einer Qualmwolke! Der Qualm kam aus dem linken Radkasten, direkt unter dem Tank.
Ich dachte in diesem Moment, daß gleich das ganze Auto in die Luft fliegt und Haus und Motorräder mit abfackelt. Ich war völlig geschockt und Stefan auch. Unsere Freunde aus England sind zu Besuch und zum Glück hat er sofort reagiert und kam mit dem Gartenschlauch angerannt. Es hat fast eine halbe Stunde Bewässerung gebraucht, bis Bremstrommel und Reifen wieder Normaltemperatur hatten. Inzwischen wurde Stefan mit der SLR zur Werkstatt geschickt. Ich hatte Startverbot, weil ich so zitterte, daß ich nicht mal den Zündschlüssel ins Schloss bekommen hätte. Unser Freund überprüfte die Auto-Bremse. Alles gut, ich war mit angezogener Handbremse gefahren

Die Probefahrt in die Werkstatt verlief ereignislos. Stefan war aber mit der SLR schon wieder auf dem Heimweg. Eigentlich wollten wir heute mit dem Anhänger Richtung Andalusien aufbrechen aber jetzt spinnt die Anhänger-Elektrik.
Ich freue mich trotzdem. Mein Büro ist fertig, alle Arbeit vor dem Urlaub ist erledigt. Mein Kollege ist gesund und munter. Stefan hat ein fahrbares Motorrad. Dank Fränky und Schwiegersohn mit Koffern, Bedienungsanleitung und Reparaturhandbuch,
Meine SLR ist fahrbereit. Das Auto ist nebst Haus und Motorrädern nicht abgebrannt und hat auch keinen Schaden genommen. Gute Freunde sind zu Besuch.