motorang hat geschrieben:Ja, ohne Eigeninitiative und Mitdenken scheint da wenig zu gehen.
Man sieht es ja nur "von außen", aber ich habe den Eindruck, dass über den Sommer recht wenig Vorbereitungen getroffen wurden, der erwartbaren Verschlechterung zu begegnen
Andreas, mir ergeht es eigentlich ähnlich.
Ich glaube aber inzwischen, das ist alles so komplex, das man das aus Sicht eines einzelnen so gut wie nicht beurteilen kann.
Mein Kumpel Bernd ist hier im Städtischen Krankenhaus stellvertretender technischer Leiter.
Der hat sich den ganzen Sommer über um nichts anderes gekümmert als technische Vorbereitungen und passende Räumlichkeiten für die von den Fachleuten sicher erwartete zweite Welle zu treffen. Die Finanzierung war wohl nach anfänglichen Problemen nicht das Problem. Die passende Ausrüstung fällt aber auch nicht vom Himmel, da man Produktionskapazitäten nicht einfach in ein paar Monaten aufstocken kann. Das hat aber trotzdem alles funktioniert.
Das Problem liegt aber beim Faktor Mensch. Du kannst nicht einfach medizinisches und technisches Personal für Intensiv Behandlungen in ein paar Monaten aus dem Hut zaubern. Dieses Problem wird zumindest hier, weit vor den technischen Möglichkeiten das Ende der Fahnenstange kennzeichnen. Das Kreisgesundheitsamt ist von ca. 30 Mitarbeitern zu Anfang der Pandemie auf inzwischen mehrere Hundert aufgestockt worden. Da hat man die Bundeswehr genauso wie Mitarbeiter anderer Verwaltungen und geeignete Arbeitssuchende und Studenten eingebunden. Seit ca. einer Woche ist aber auch hier die flächendeckende Nachverfolgung wohl nicht mehr möglich.
Deshalb halte ich die Eigenverantwortung des einzelnen Menschen für viel wichtiger. Da ist meiner Meinung nach der Punkt, an dem man Ansetzen muß.
Leider scheint es aber leichter zu sein, erst mal den Fehler anderswo zu suchen. Ständige pauschale Kritik an den verantwortlich handelnden wir auf jeden Fall nicht motivierend sein. Und da diese Leute auch nur Menschen sind, wirkt sich das auch bestimmt nicht positiv auf deren tun aus.
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