So,
ich auch mal mit eine herzeigbaren weil eventuell anregenden Projekt.
Ich hab schon länger eine klappbare Anhängerrampe aus dem Motocrossladen. Eine Powerplus Aluminiumrampe. Und einen Standard-Billig-Motorradanhänger ohne Hydraulik, ohne Plattform, nicht absenkbar, sondern einfach ein Fahrgestell mit Schienen drauf.
An der Kombi störten mich schon länger drei Dinge:
1)

Die an der Rampe angeschweißten Haken sitzen so, dass die Rampe gegen den Anhänger eine gut daumenbreite Schwelle hat und die Rampe gerne vom Hinterrad des Motorrades geklemmt und gegen Herausheben "gesichert" wird. Die "Schwelle" verhindert ein kraftarmes Rangieren eines Motorrades vom Anhänger auf die Rampe und muss mit etwas Anlauf genommen werden. Schwierig, wenn man alleine neben dem Motorrad auf dem Anhänger steht und das, gerade losgegurtet, kontrolliert abladen möchte.
2)

Die Rampe ist gerade konstruiert , also hängt sie unter Last etwas durch. Anders als man es sich wünschen würde - eigentlich ist eine leicht "hügelige" Charakteristik gefragt, weil beim Aufladen kann man anfangs noch gut mit Schwung die Rampe hoch, weiter oben ist aber (nach dem Aufsteigen) Rangierkraft gefragt. Ich rolle das Mopped mit halbwegs guter Schrittgeschwindigkeit auf die Rampe. Dann fixiere ich es mit der Bremse/Kupplung, steige neben das Mopped auf den Anhänger und muss den Rest, auf dem Anhänger neben dem Motorrad stehend, mit Kraft rangieren. Meist ist das Hinterrad da grad zur Hälfte die Rampe hochgerollt.
3)

Ist das Motorrad dann glücklich oben am Anhänger, kann ich es nicht wirklich sichern/abstellen um es festzugurten. Infolge der Schienen fällt der Seitenständer ins Leere oder hakt sich an der Nebenschiene ein. Im Radbügel hat das Motorrad keinen Halt, lenkt ein und will umkippen oder rückwärts wegrollen. Ich hab das schon öfter mal alleine geschafft, mit einer Hand sichernd, mit der anderen Gurte entrollend und Schlaufen einhängend ... oder mit einem Hilfsbrett fürn Seitenständer ... oder oder oder. Aber muss das sein?
In Gedanken hatte ich das alles schon gelöst und auch im Herbst Material besorgt, namentlich eine Klapphalterung fürs Vorderrad. Jetzt ging es an die Umsetzung.
1)

Die Aluhaken wurden abgesägt und durch stabile, wesentlich weiter oben angesetzte Haken aus Bandstahl ersetzt, Funktioniert. Die Rampe sitzt tiefer am Anhänger, und es geht barrierefrei dahin.
Das Aluprofil ist recht dünnwandig, also habe ich mit Birkensperrholz beigelegt:
2)

Das Klappscharnier wird künftig mit keilförmiger Beilage am vollständigen Aufklappen gehindert (Bandstahlreste, Schweißgerät und Flex).
Die Rampe ist aus Aluminium, aber die Beschläge sind aus verzinktem Stahlblech, deswegen konnte ich da einen Stahlkeil anschweißen:
Das bisschen Überhöhung macht viel aus!
3)

Ich hatte die schmalste Klapphalterung gekauft die ich finden konnte - aber auch die war noch zu breit, um in der originalen Radschiene Platz zu finden. Mit der Flex habe ich also gut 20 mm rausgetrennt und auch die Breite des Klappteils auf übliche Enduro-Vorderradbereifungsbreite gebracht. Dann wieder zusammengeschweißt. Die viel zu lockere 10mm-Achse durch eine viel besser passende 12mm-Achse ersetzt. Ich kann das Motorrad (zumindest auf einem eben geparkten Anhänger) so ohne Ständer parken und mich ums Verzurren kümmern, ohne Helfer.
Heute früh musste zur Sicherung unserer Mobilität ein Motorrad zum Händler transportiert werden. Das auf- und abladen sowie sichern und entsichern war zum ersten Mal kein Balanceakt an der Grenze zum Wahnsinn mehr. Gut!
Bilder wurden teilweise während des Baus gemacht, daher noch nicht versäubert, lackiert etc.
Gryße!
Andreas, der motorang