seltsames verhalten

[Therion]

Anscheinend hat Regina mit ihrer Beobachtung einen Wunden Punkt bei manchen getroffen. Ich muss mich doch etwas über den aggressiven Ton hier wundern.
Die Logik bei Suchtkranken ist so eine Sache. Hatte einen Arbeitskollegen der freiwillig 170km in eine Richtung zur Arbeit fuhr weil er dabei im Auto (!) mehr Zeit zum trinken hatte.

[Zimmi]

Nur so nebenbei: Suchtverhalten ist oft bar jeder (für nicht-Suchtkranke verständlicher) Logik.
Ich kenne jemand, der sich fast zu Tode gesoffen hatte. Dann Entzug, jahrelang trocken, alles gut. Nur ging's dann irgendwann wieder los, weil seine "bessere" Hälfte die ganze Zeit schon mehr gesoffen hatte als er - und nicht trockengelegt worden war. Er konnte wohl irgendwann nimmer zugucken, obwohl die Logik ihm hätte sagen müssen, das ist evtl. Dein Todesurteil...

[fleisspelz]

Mein Umgang mit Fahrzeugen ist auch logisch kaum zu erklären und für manchen anderen Zeitgenossen ohne Fahrzeugaffinität völlig unbegreiflich

[Boscho]

Sucht ist das Gegenteil von logischem Verhalten. Das kann man glaube ich einfach mal so sagen.

Alkohol ist ein Nervengift. Ich führe mir also wissentlich Gift zu. Klingt vielleicht unlogisch, ist aber so.

[Zimmi]

Und wie praktisch immer muss man an Paracelsus erinnern: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht's, dass ein Ding kein Gift sei."

[Jonas]

Die einzigen die da einen besseren Eindruck vom Käufer bekommen sind doch die Damen und Herren an den Kassen.

Erneut: Stichwort "Scham". Psychodynamik von Sucht halt. Stell Dir die inneren Kämpfe vor, die ein Suchtkranker täglich mit sich führt. Und die Folgen dieser (täglich immer wieder verlorenen) Kämpfe. Scham, Wut, Verzweiflung, Trotz. All das.

Kollegen die in dem Gebäude arbeiten berichteten von Menschen die nicht ganz zu Ende gerauchte Zigarettenkippen aus dem großen Aschenbecher vor der Tür gesammelt haben....
Hätte ich vorher auch nicht für möglich gehalten...

Das war ganz normales Verhalten vieler Menschen, mit denen ich in meinem letzten Job (Sozialpädagoge in der stationären Eingliederungshilfe) zusammengearbeitet habe.

@Regina
Ich finde Deine Ausführungen, Fragen, Beobachtungen und Deinen Blick auf Deine Mitmenschen oft sehr interessant. Den daraus entstehenden Austausch sowieso.