Meinen Kollegen Harry hat´s mit meiner 12er Bandit gelegt. Er kam mit ca 20- 30 um eine Kurve, weil genau hinter der Kurve sein Spezl stefan wohnt und er den besuchen wollte. Direkt vor der Einfahrt seines Spezls steht eine etwa 80 jährige Dame , die ihr Enkelkind eben die 400 m nach Hause gefahren hatte, und macht ohne Blinken und ohne zu kukken einen u-turn-Versuch auf der engen Dorfstraße. Ca 3 m vor dem Motorrad. Harry hatte natürlich keine Chance bei der Nummer. Durch jahrelange Formelrennen sehr reaktionsschnell versuchte er, stark zu bremsen und irgendwo um das Auto herum zu fahren, konnte aber nur noch verhindern, frontal einzuschlagen, indem er die Karre flach gelegt hat.
Die Dame versuchte daraufhin, mit ihrem Wagen hin- und her zu rangieren und Harry konnte sich mit einem Hechtsprung davor retten, auch noch überfahren zu werden.
Jetzt kommt folgende Situation:
Harry liegt auf der Straße, kann nicht laufen (war mit den Beinen unter den Motor gekommen, außerdem nur kurze Hose und T-Shirt, Helm und Handschuhe angehabt, sieht also aus wie von der Achterbahn gefallen).
Sein Kollege Stefan sprintet aus dem Haus und sorgt dafür daß die alte Frau stehen bleibt, ruft die Kappenständer und einen Krankenwagen.
Polizei kommt und tröstet mit zwei Mann und einer Frau die Oma, die heulend in ihrem Auto sitzt (immer noch!!!) . Harry kan immer noch nicht laufen, hat stechende Schmerzen in der Leistengegend und wird jetzt von der Polizistin gefragt, ob er einen Helm auf hatte. Klar, der liegt verschrammt neben ihm, weil er ihn schon abgenommen hatte. Er wird unsanft in den Sanka bugsiert, der inzwischen angekommen ist und ins KKH in der Kreisstadt gefahren. Dort läßt man ihn von 15 Uhr (da hat er mich angerufen) bis 20 Uhr in einem Nebenraum der Notaufnahme liegen. Ohne Getränke, ohne Schmerzmittel, nach beidem hat er mehrfach verlangt. ("haben Sie schon einen Zugang?"-Nein. Daraufhin kam nie wieder jemand zurück) Als er langsam richtig sauer wird und vor Schmerzen kaum noch atmen kann, fängt er an, dort herum zu randalieren. Darauf wird er zweimal geröntgt und wieder in den Abstellraum geschoben. Eine Stunde später hat er einen Kollegen angerufen und sich dort rausholen lassen. Beim Verlassen des KKH wird ihm eben eine Schachtel Tabletten zugeschoben und ein Formular zum Unterschreiben.
Was für ein Horrortrip! Er kann immer noch nicht laufen (irgend ein stechender Schmerz in der Leistengegend) und will heute in ein anderes Krankenhaus.
Der Karre ist nicht viel passiert (ist auch drauf geschissen), die steht sicher bei Stefan. Eigentlich wollten wir zu zweit übernächste Woche nach Kärnten und Slowenien zum Motorradahren.
Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch oft noch Pech dazu.
