Nachdem sich einer unserer Wölfe vor einiger Zeit den Haxn gebrochen hat und mit Fixateur schon eine Weile herumgerannt ist, sollte er heute zum Tierarzt um den Heilungsverlauf per Röntgenbild dokumentieren zu können. Weil der aber weiter weg sein Röntgenkastel stehen hat mußte der Wolf dorthin gebracht werden. Nicht am Beifahrersitz sondern in einer Kiste im Kofferraum. Um ihn in die Kiste zu bekommen muß er narkotisiert werden. Der erste Schuß mit dem Betäubungsgewehr hat perfekt gepaßt und der Wolf schlüpfte mehr oder weniger munter in eine der Höhlen und schlief dort ganz ein. Jetzt sind diese Höhlen doch sehr eng und auch ganz schön tief und die zuständigen Kollegen meinten, daß sie ihn nicht zu fassen bekommen würden, weil zu breit, zu kurz usw... so blieb es an mir ins Loch zu robben und den Wolf herauszuziehen

Nur mit dünnem Pullover und mit einem Lamperl bewaffnet bin ich Richtung Wolf gekrochen. So 2m war der schon drinnen und hat mir Schwanz und Hintern entgegengestreckt. Ich hab mit einer Hand den Schwanz gepackt und einmal kräftig angezogen. Der an sich schlafende Wolf hat die Zugbewegung mit einer Gegenbewegung quittiert und wollte tiefer ins Loch. So hab ich stärker gezogen, nachgegriffen um besser zupacken zu können und spürte plötzlich wie die Kollegen an meinen Haxen zu ziehen begannen und mich ohne Wolf aus dem Loch zerrten, im Glauben mich samt dem Wolf zu bergen. So eine Wolfshöhle ist weder mit weichen Schaumgummipolstern noch irgendwelchen Teppichen ausgelegt sodaß die Abschürfungen die ich mir an Rücken, Schulter und Armen zuzog meinen Damen später daheim diverse "Iiieeh", "Oweh" "Aua" und "Bdd" Ausrufe entlockten und siwe dann großflächig Wunddesinfektionsspray auf mir verteilten. Das brennt wie Feuer

Aber zurück zum Wolf...Ich bin dann nochmal rein ins Loch und hab gezogen und gezerrt und der Wolf hat sich dagegengestemmt, bis ich einen Haxen fassen und ihn Richtung Ausgang bewegen konnte. Rückwärts kriechend und robbend, den zappelnden Wolf mit einer Hand gepackt konnte ich ihn schließlich ins Freie befördern und ihn meinen Kollegen überlassen. Zurück am Tag wurde mir erst bewußt, daß der ziemlich munter war, er ist halb damisch herumgetorkelt und wir haben ihn dann verschnürt und in die Kiste gepackt.
Das traurige an der Geschichte ist aber, daß die Narkose später beim Tierarzt zu stark war.
Sie war ja doch schon sehr alt, die Leitwölfin. Morgen darf ich sie holen...
Uwe