Wir basteln eine "Pension" Teil 6

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Weiter gehts, Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon mzart » Mo 09 Feb, 2015 11:35

Danke Norbert!

Das mit dem Verein geht 100% sicher. Christiane hat mit einer Steuerberaterin & nemm Firmensgründungsberater gsprochen. Beide sehen das als möglich & machbar. Zumal der Berater auch in Sachsen tätig ist.
Die Fanzierung soll überwiegend aus Fördermitteln, Spenden & Risikobeteiligung erfolgen. Und ja, sehr viel Eigenleistung. Wir arbeiten daran Förderungen vom Jobcenter zu bekommen.
Unser Bauigenieur will den Bauantrag mit dem Denkmahlschutz gleichstellen. Heißt, Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz. Der Bauingieur hat bereits ähnliche Projekte begleitet, durchgebockst.

Die nächsten Schritte sind:
- Vereinsgründung
- Bauantrag ca. 1 Jahr
- Vor-Businiessplan geht an die IHK & dem Tourismusverband
- Überarbeitung des Businessplan
- Mai Fördermittelanträge stellen
- Juni Küchenausbau beginnen

Der Tourisverband möchte unser Projekt als Musterprojekt bzw. unserer Projekt als Fördermittelvergaberichtline in Betracht ziehen. In Mittelsachsen geht dem Tourismusverband der Arsch auf Grundeis. Die einzige Jugendherberge in Rochlitz schloß am Ende des letzten Jahres.

Es bestehen Kontakte, Gespräche mit einem Bekannten der beim Berliner Senat als Bewährungshelfer für Jugendliche arbeitet. Wir wollen mit diesen Jugendlichen 3 oder 4 2 wöchige Projektwochen durchführen. Wenn möglich bereits in der Bauphase. So könnten diese Jugendliche zwei Zimmer selber planen & ausbauen. Wir wollen diesen Jugendlichen etwas mit in ihr Leben geben. Einen Sinn in dem was sie tuen.
Wir haben mit unserer zukünftigen Versicherung gesprochen. Bauherrenversicherung, Versicherung für Vereinsmitglieder besonders als Tagesmitglieder.

Das Gesundheitsamt hatten wir auch schon zu gegen. Wir wissen was uns erwartet. Das ist mit die größte Hürde.

Ich bin momentan ohne Arbeit, daran wird sich auch nichts ändern. Da mit dem Mindestlohn in der Gastronomie die Gehälter mehr auf Tahlfahrt sind. Wir sind jeden Monat für eine Woche in der Mühle & gehen Schritt vorran. Für mich ist das momentan meine Arbeit ...

Selber habe ich einen Bauerhof mit ausgebaut. Einige Gastroprojekte begleitet, kennen gelernt, so sind mir viele Hürden bekannt.
Das Problem vieler Bauherren ist, das diese vorher nicht mit den Behörden reden. Vor Ort Begehungen machen. Somit laufen viele Bauherren in eine Falle bzw. Katastrophe.
Zuletzt geändert von mzart am So 29 Mär, 2015 21:08, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon mzart » Mo 09 Feb, 2015 11:49

Das Gesundheitsamt
war am 2 Januar zu Gast. Ein grusliger Termin. Heute kamen die DREI Seiten Auflagen. Es ließt sich als würden wir eine hermetische Küche für Kosmonautennahrung bauen müßen. Fehlt nur noch die Seuchenschleuse.

Bereits beim Begehungstermin wurde uns ein Fettabscheider ans Herz gelegt. Nach einer kurzen Recherche, nahm ich Kontakt mit dem Abwasserzweckverband auf. Wir müssen keinen Fettabscheider einbauen, nur wenn wir eine Haushaltgeschirrspülmaschine, keine Industriemaschine benutzen. Für die Fall der Fälle, reicht ein kleiner transportabler. Macht 500€ mindestens, denn dieser muß zertifiziert sein.
ABER: Dieser darf nicht in der Küche sein. Also wird der Boden des nebenanliegenden WCs so gebaut, das ein Fettabscheider jederzeit nachrüstbar ist.

Silikon & Lacke für Schränke etc. müßen Lebensmittelcht sein. Das Lebensmittel könnte mit den Oberflächen in Berührung kommen & konterminieren.

Trinkwasser & Abwasser müßen an den Abwassertzweckverband. Eine eigene Kläranlage geht nicht!

Spülbecken: 2 Hand mit Papier- & Seifenspender & Auffangbehälter, 2 Geschirr, 1 Gemüse, 1 Bodenablauf (Kippbratpfanne) - alle mit Warm- & Kaltwasseranschluß. Ein Ausguß- & Fleischbecken bleibt uns erspart.

Gästetoiletten, Personaltoiletten, unsere eigene entfällt, da wir im Hause wohnen - alle mit Warm- & Kaltwasseranschluß
Personalumkleide mit schwarz/weiß Trennung (Frisch- & Schmutzwäsche)

Die 18 Punkte sind alle machbar. Vieles sind Empfehlungen oder auch lächerlich.

Eine der Auflistung:
7. Gemäß Artikel 4 Abs. 2 in Verbindung mit Anhang II Kapitel II Nr. 1d der VO (EG) 852/2004 müssen Fenster & anderen Öffnungen in Räumen, in denen Lebensmittel zubereitet, behandelt oder verarbeitet werden, so gebaut sein, das Schmutzansammlungen vermieden werden. Soweit sie nach außen geöffnet werden können, müssen sie erforderlicherfalls mit Insektengittern versehen sein, die zu Reinigungszwecken leicht entfernt werden können. Soweit offene Fenster die Kontaminination begünstigen können, müßen sie wärend des Herstellungsprozesses geschlossen und verriegelt bleiben.

Das Dumme ist das McDonalgs die HCCP Hygiene Verordnung für sein Unternehmen übernahm. HCCP wurde ursprünglich in den USA für die keimfreie Nahrungsmittelherstellung von Kosmonautennahrung entwickelt. Somit brachte McDonalds HCCP nach Europa & in die BRD, wo die HCCP standard wurde. Christiane war 12 Jahre bei dem Verein als Schichtführerin.
In der Gastronomie werden dadurch beneihe Industriestands verlangt. Für viele kleine Betriebe die diese Standards nachrüsten müßen, bedeutet das oft das Aus. Oder viele zukünftige Betrieb scheitern an diese Auflagen.

Wir kennen ein kleines Cafe in Berlin mit einer 3 m³ großen Küche. Die Betreiberin mußte 2 Hände-, 1 Geschirr-, 1 Fleisch- & ein Gemüsespülbecken installieren. Was soll der Schwachsinn?! In den letzten 100 Jahren ist niemand daran gestorben das es nur 2 Spülbecken gab.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon mzart » Mo 09 Feb, 2015 12:46

nattes hat geschrieben:Alleine ein Brandschutzkonzept für ein 20Betten Projekt kostet mal locker 5 stellig, ohne das ein einziger Handwerker auch nur angefangen hat.
Energieversorgung, Brandschutz und einige andere Gewerke kannst du nicht selber ausführen, da dort Qualifikationen nachgewiesen werden müssen.
Gruß Norbert

Deswegen machen wir nur 12 Betten. Da somit viele Auflagen nicht gelten. Ab 13 Betten wirds richtig böse. Auch wenn in der sächsischen Bauordnung für Beherbergungsstätte nicht viel verständliches steht, habe ich mit in verständlicheren Baurechten anderer Bundesländer belesen. Sprach darauf unseren Bauingenieur an, der winkte nur ab, halb so schlimm. Das bekommen wir schon durch.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon nattes » Mo 09 Feb, 2015 16:38

Ok, das hört sich schon anders an.

Ich halte das Projekt nach den bisherigen Informationen immer noch für sehr ambitioniert. :oops:

Finde aber eure Tatkraft toll. Das macht vieles wieder wett.

Ich habe in den letzten Jahren leider einige Leute mit guten Projekten scheitern sehen. Meist lag es an der Bürokratie und dem Desinteresse der Behördenmitarbeiter. Für die spielt Zeit meist keine Rolle. Für die Leute die was bewegen wollen aber sehr wohl.

Meine Frau und ich wollten zuletzt ein Hotel Garni mit 32 Betten modernisieren und selbst bewirtschaften. Gescheitert sind wir letztendlich an den eng ausgelegten Brandschutzauflagen der Stadt. Obwohl das Gebäude über die Jahre ständig den Vorschriften angepasst wurde hätten wir 230000€ unter anderem für ein drittes Treppenhaus zusätzlich investieren müssen. Das vorhandene zweite Treppenhaus war ganze 12 cm weiter vom Haupttreppenhaus entfernt, als erlaubt. letztlich nur eine Frage wie gemessen wird.
Wir hätten klagen können und fast sicher gewonnen. Bis so ein Verfahren aber abgeschlossen ist, wären wir längst Pleite.

Der jetzige Besitzer hat, sagen wir mal, gute Beziehungen zu den Behörden und startet im April mit der Modernisierung.
Ohne drittes Treppenhaus.

Leider hat man meist nur einen Versuch.

Gruß Norbert

PS Sorry, ich wollte eigentlich nicht so negativ sein, finde es aber wichtig immer auch auf Fallstricke hin zu weisen. Warum soll man nicht aus den Fehlern anderer lernen. :-)
Inzwischen bin ich ganz froh, das es so ist wie es ist. :-)
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon Boscho » Mo 09 Feb, 2015 16:43

Von wann bis wann im März wird denn konkret Hilfe benötigt? ;)
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon sejerlänner jong » Mo 09 Feb, 2015 16:49

So einen "zersägten Jungfrau Schrank" hat Gitti auch. Der ist sehr stabil gefertigt. Nicht so ein neuer Spanplattenmist. Ihr habt die richtigen Schränke aufgehoben!
Gruß
Karsten
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon mzart » Mo 09 Feb, 2015 17:43

nattes hat geschrieben:Ok, das hört sich schon anders an.

Ich halte das Projekt nach den bisherigen Informationen immer noch für sehr ambitioniert. :oops:

Finde aber eure Tatkraft toll. Das macht vieles wieder wett.

Ich habe in den letzten Jahren leider einige Leute mit guten Projekten scheitern sehen. Meist lag es an der Bürokratie und dem Desinteresse der Behördenmitarbeiter. Für die spielt Zeit meist keine Rolle. Für die Leute die was bewegen wollen aber sehr wohl.

Gruß Norbert

Jup Norbert, ich kenne das auch zu genüge. Du mußt tüchtig fichelant sein. Mein Vater hat zu DDR Zeiten viele Eingaben geschrieben. So bin ich mit Behördenrumfuchteln aufgewachsen. Später habe ich ein Sozialprojekt aufgebaut & geleitet. Auch habe ich einiges in der Gastronomie miterlebt.
Nicht ohne Grund gibt es bei uns nur 12 Betten. Dazu einige Schlafsofas, die gelten nicht als Betten & später ne FeWo, die zählt auch nicht mit. Somit kommen wir auf ca. 30 Schlafplätze.
Du mußt eben von Anfang an die Behörden mit einbeziehen. Das ist wie beim Umbau ner Mopede. Immer schön in TÜV Begleitung, dann wird das schon.
Das Gesundheitsamt wird bei jedem kleinen Bauabschnitt ranzitiert, bis die unseren Namen nicht mehr hören können. :smt004
Die haben mich allenernstens gefragt ob ich oberhalb der Fliesen, zwischen Fliesen & Decke, streichen werde. :gruebel:

Und außerdem sind Christiane & ich mutig & verrückt genug das Ding durch zu ziehen. Wir haben Christianes Familie überzeug. Das Objekt wird umgeschrieben wenn der Bauantrag durch ist. Wir haben nen super Ingenieur. Die IHK & der Tourismusverband, die haben wir auch auf unserer Seit. Den Rest bekommen wir auch hin.
Ich finde, es ist an der Zeit Unmögliches möglich zu machen.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon mzart » Mo 09 Feb, 2015 17:45

Boscho hat geschrieben:Von wann bis wann im März wird denn konkret Hilfe benötigt? ;)

Der genaue Termin steht noch fest. Eventuell der 7./8. März ... Es gibt u.a. Fettschnuller & Paradeisersalat.
Danke im Voraus fürs Interesse!
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 2

Beitragvon Lederclaus » Mo 09 Feb, 2015 17:48

Die Schränke sind allerliebst! Wir haben auch so zwei alte Dinger aus dem alten Haus meiner Familie. Mit Keilen und Schwalbenschwänzen zusammen gesteckt. Geniales Patent.

Ich wünsch euch beiden alles Gute für das Projekt!
Look!
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Is it a Quantity Surveyor?
Is it a Church Warden?
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon mzart » Di 17 Mär, 2015 13:05

Wir waren mal wieder vor Ort ...
dank der tatkräftigen Unterstützung von Freunden konnten die letzten schweren Möbelbrocken auf die Böden verteilt werden. Zur Belohnung gabs die letzten Schränke zur Beräumung. Wieder fanden sich Berge von Vaseline, Medikamenten, Kugelschreibären, Kaialstiften, Duschgel & irgendwelchen Bergen von Präsenten. Mit anschließendem Girllgelage.

Ins Übergangsbad kam ein neuer Durchlasuferhitzer ..., noch ein paar Aufräumarbeiten & etwas Entspannung. Alfred schob die Entsorgung des Strohberges bis zum letzten Tag, so daß wir am letzten Donnerstag 9 HW80 (Treckerhänger) Stroh aus nem Boden, nebst Spitzboden rauspulten. Eine viehiche Plackerei ... Ich bin immernoch davon platt.
Freitag kam der Bauingenieur zum ersten Vermessungstermin. Ein eigenwilliger Tischler, der nicht wirklich verstand was wir für Fenster benötigen, eben wie früher, nur mit Thermoglas. Na ja, übernächsten Freitag gibts den letzten Vermessungstermin mit einer kleinen Baubesprechung. Ich bin grad dabei unsere Baupläne zu koordienieren, zu Papier zu bringen.
Der erste Businessplan ist raus. Im April startet die erste heiße Phase. Dann geht der Bauantrag raus.

Aus nem Abrisshaus haben wir 8 Türen & 14 Lampen, nebst Spiegel geholt. Ne schicke Eingangtür fand ich noch inner alten Scheune, sehr massiv, sehr stabil, etwa verwittert, dafür die richtige Tür für unsere Mühle. Christiane war nicht wirklich begeistert über diese Tür, doch ich schafte es sie zu besänftigen, "Alles halb so schlimm, läßt sich alles richten ...".

Innendämmsystem
Für dieses Dämmungssystem haben wir uns jetzt entschieden
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon mzart » So 29 Mär, 2015 21:25

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Mein Schwiegervater hatte irgendwann einen Balken vergessen zu verlängern. Der hängt seit geraumer Zeit in der Luft. Ein anderer Balken ist durchgefault. Das Dach ist durch die beiden Fehlbalken etwas eingesackt. Das müßte gemacht werden

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Dies ist ein Fenstersystem welches wir vom Prinzip erhalten wollen. Es sollen neue Fensterrahmen so gebaut sein, das diese wie die ursprünglichen Fenster wieder von Außen in die vorhande Zarge eingesetzt & von Außen verschraubt werden sollen. Von Innen sollen die vier vorhandenen Befestigungshaken (optich) verwendet werden.
Die Fenster: einflüglich, ohne Kreuz, so dünne Fensterrahmen wie möglich, oder auch Fenster wie früher, nur mit Thermoglas. Keine Dichtung, bzw. muß die Dichtung atmungaktiv sein. Das Holz sollte weiß geölt werden.
Wir hatten bereits zwei Tischler vor Ort, auch einem ausm Denkmalschutz. Selbst dieser verstand nicht wirklich was wir uns für Fenster wünschen. So wollte jener Tischler die vorhanden Fensterzargen aus dem Fachwerk entfernen & neu bauen. Beide Tischler wollten uns super moderne Holzfenster nach irgend einer Energienorm bauen. Da können wir gleich Plastefenster einbauen ...

Der Bauingenieur war das letzte mal vor Ort zur Aufmessung. Dabei mußten wir ne große Kröte schlucken. Da ein Teil des Hauses vekauft wurde, müßen wir eine Brandmauer bauen. Irgendwie, bis zur Höhe unseres Daches. Ein Fenster muß zu gemauert werden. Brandschutz zum Nachbarhaus ... Wäre das Haus komplett unser Eigentum entfiehl die Brandmauer. Unser Ingenieur ist von dieser Verordnung nicht wirklich begeistert. Er wird die beste Lösung finden.

In Berlin haben wir ca. 80qm Fließen für 20€ eingesammelt. Davon sind 30 qm schwarze itallienische & ca. 26qm ruschhemende Profibodenfliesen. Dazu noch einen Grillkamin & etliche Spiegel.

In Sachsen haben wir noch abgefahrende 7qm baue & 23qm weiß/gelbliche Fliesen aus der DDR für 80€ eingesammelt.

Nun heißt es, erfahrene polnische Handwerker zu finden. Die verstehen ihr Fach & schrecken nicht vor Katastrophen zurück.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon nattes » So 29 Mär, 2015 22:13

Naja, nach der EneV sind Einfachverglasungen auch bei der Sanierung nicht mehr zulässig und wegen der Tragfähigkeit und der Beschlagabmessungen muß der Tischler sich bei den Abmessungen an die Norm halten sonst bekommst du wegen des hohen Gewichtes der Scheiben keine Stabilität zustande.

Hab gerade mal nachgeschaut. Dünner als 68mm geht wohl nicht.

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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon altf4 » So 29 Mär, 2015 22:24

...krass,
und wir wurden hier gezwungen, einfachverglasung bei erneuerung der fenster zu benutzen, von wegen 'denkmalschutz'.
meine vermieterin hat trotzdem die neu gebauten sach-windows doppelverglast verbauen lassen :wink:

g max ~:)
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon Christoph » Mo 30 Mär, 2015 08:08

High,
mit modernen (zulässigen) Fenstern auch nur annähernd den optischen Gesamteindruck eines Hauses zu erhalten ist fast nicht möglich. Wenn die alten Fenster Strukturell noch halbwegs erhaltbar sind empfehle ich meist ein isolierverglastes Fenster von innen als Kastenfenster dazuzubauen. Insbesondere bei Innendämmung gibt das sogar Sinn- eine Dämmebene. Der Nachteil ist, daß man die Fensterbank nicht nutzen kann. Im Sommer kann man den inneren Flügel aushängen. Durch die geringere Feuchtigkeitsbelastung (Schwitzwasser) halten die alten Fenster anschließend ewig.
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Re: Wir basteln eine Pension Teil 3

Beitragvon mzart » Mo 30 Mär, 2015 08:19

in meiner mietwohnung habe ich ein fensterchen einer ehemaligen speisenkammer. den fensterflügel habe ich ausgefrässt & ein 16mm isoglas eingesetzt, die war nicht wirklich schwer. es geht.
und so dicke müßen fensterrahmen & flügel nicht sein. ich habe öfters in rekonstruierten häusern thermoverglasung in schmalen fenstern gesehen.
ein fachwerkhaus kann nicht nach irgendwelchen energieklassen instandgesetzt werden. sind wir nicht die kunden? bezahlen wir nicht den tischler, also kann dieser auch fenster nach unseren wünschen bauen. unser bauingenieur hat uns z.b. von fensterdichtungen abgeraten.

wir hatten lange gesucht & sind bei diffutherm aus chemnitz mit dehren dämmsystem übereingekommen. am freitag waren wir dort vor ort, ließen uns beraten. ein fachwerkhaus kann eben nicht von außen gedämmt werden. es geht nur von innen & da ist so manches zu beachten. ich verfolge das seit mitte der 1990er.
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