Das haben sie mir so gesagt. Sie müssten dann ein anderes Unternehmen mit kleinerem Fahrzeug neu beauftragen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre.
Es geht aber noch viel schlimmer!
Mein Chef hat mir vorhin erzählt, daß er vor einigen Jahren mit Freunden im Urlaub war. Sein Freund hat sich kurz vorher für ganz kleines Geld einen Golf I gekauft. Rentnerfahrzeug, werkstattgepflegt und gerade mal 20000 km gelaufen. Ein absoluter Glücks-Kauf.
Auf dem Rückweg lief plötzlich Kühlwasser in den Innenraum. Es war zwar nur ein Schlauch geplatzt, aber die Werkstatt hat dem ADAC erzählt, daß das Ersatzteil nicht verfügbar sei und die Reparatur voraussichtlich länger als 3 Werktage dauern würde. Alle Mitfahrer mussten dringend nach Hause, weil sie arbeiten mussten. Keiner sprach französisch und kurz vor dem Wochenende ließ sich Nichts mehr organisieren.
Der ADAC hat ihnen die Rückfahrt bezahlt. Aber jetzt kommt es: Die Transportkosten für das Auto überstiegen den Restwert des Autos. Es war nicht als Oldtimer zugelassen und es gab leider auch kein Wertgutachten. Damit gilt der Zeitwert und das waren nur noch einige Hundert Euro. Die Werkstatt hat die Notlage ausgenutzt und das Auto für den Zeitwert gekauft.
Hinterher haben sie dann erfahren, daß man für einen Golf I in diesem Zustand bis zu 10000 € bekommt. In Frankreich vielleicht noch mehr, weil es ein gesuchtes Sammler-Objekt ist. Die Werkstatt hat sich wohl die Hände gerieben. Ein paar Kleinigkeiten gerichtet und 10000 € verdient.
Mein Chef und seine Freunde sind bestimmt keine dummen Jungs, aber in dieser Notlage haben sie sich gnadenlos über den Tisch ziehen lassen.
Mit unseren alten Kisten müssen wir da wirklich aufpassen. Es ist tatsächlich so, daß der ADAC die Transportkosten nur übernimmt, wenn der Wert des Fahrzeugs höher ist.