Ich bin gestern dienstlich 156 km gefahren, bei der Affenhitze. Mit meinem privaten PKW. Motorrad deshalb nicht, weil eine Dienstbesprechung mit dem Bereichsleiter in der am weitesten entfernten Dienststelle angesetzt war, er bekleidungsmäßig eher konservativ drauf ist und ich das Navi im Auto brauchte, um überhaupt dort hin zu finden.
Der erste Termin in meinem Eifelbüro war mir wichtig. Ein junger Mann, der in 8 Wochen Papa wird und mit seiner Betreuerin kam, die sich diesen Termin auch extra reservieren musste, weil sie von außerhalb kommt. Er hat endlich die Kurve gekriegt und trotz seiner Behinderung einen Aushilfs-Job gefunden. Wenn er sich am Riemen reißt, wird daraus hoffentlich ein Ausbildungsplatz. So einen Termin mag ich nicht absagen. Der Junge hat mir wirklich Freude gemacht. Dafür tue ich meine Arbeit.
Dann ging es quer durch den ganzen Bezirk in die entlegenste Dienststelle. Hab ich vergessen zu erwähnen, daß unser Bereichsleiter ganz in der Nähe wohnt?
Es gab so eminent wichtige Themen, wie das Verhalten und die Kleiderordnung bei großer Hitze
Bermuda-Shorts sind bei den Herren immer noch verpönt, auch wenn sie in heißen Regionen zur korrekten Uniform gehören. Flip-Flops gehen gar nicht. Meine Kollegin trug welche und ich auch. Ihre waren noch recht dekorativ mit Verzierungen, meine eher praktisch mit Fußbett. Wenigstens passt mein Unfall-Fuß, der bei dieser Hitze auf mindestens das Doppelte seines normalen Volumens anschwillt und höllisch weh tut, hinein.
Schade, daß er keine Bemerkung gemacht hat. Ich hätte ihm erklärt, daß er völlig recht hat und heute eine Krankmeldung für die nächsten 2 Monate eingereicht.
Wenn mein Fuß nur in Schuhe passt, die dresscodemäßig genehm sind, bin ich halt arbeitsunfähig.
Mein Teamleiter (ein netter Kerl) schaute auch schon leicht gequält. Zum erstem Mal hatte er wegen der großen Hitze ein kurzärmeliges Hemd an- und die Arme voller Tattoos
, cool, wusste ich bis jetzt auch nicht.
Ich war ca. 9 Stunden unterwegs, wovon ca. 2 Stunden für meine Arbeit wichtig waren. Und dabei schlägt mir die Arbeit über dem Kopf zusammen.
Ich war gestern so durch mit Allem, daß ich aus Versehen meinen Personalausweis verbrannt habe.
Heute hatte ich einen Termin zur Rentenberatung. Auf den Termin habe ich 4 Monate gewartet. Dafür ist der Personalausweis nötig. Ich griff in meine Brieftasche, wo er immer ist: weg
Also keine Rentenberatung. Nachdenken, ja zuletzt hatte ich ihn auf dem Rückweg vom Urlaub auf einem Campingplatz. Dort bekam ich eine Rechnung, die ich in meine Motorradhose gesteckt habe, zusammen mit einem Packen Tank-Quittungen, Campingplatz-Rechnungen, Supermarkt-Quittungen und Maut-Zetteln. Wegen meiner lädierten Hand zahle ich fast Alles mit Karte. Ich kann einfach das Kleingeld mit meiner kaputten Hand nicht einsammeln. Ständig fällt das Portemonnaie runter oder ich verstreue Kleingeld.Der Packen wanderte in den Ofen, weil ich EC-Quittungen und Kreditkarten-Quittungen nicht dem Altpapier-Container anvertrauen möchte. Der Perso kann nur dazwischen gewesen sein.