Blöd, aber nicht wirklich schlimm [Lächerlichjammerfred]

[heiligekuh79]

Widerstandswillen habe ich reichlich und bei alten Motorrädern kann immer mal was passieren. Auch bei gut gepflegten. Und bei neuen Motorrädern passiert das auch, bloß haben die einen höheren Restwert, rein finanziell gesehen.
Blöd ist das und für mich richtig schlimm! Ich hänge nämlich mit jeder Faser meines Herzens an der heiligen Kuh.
Inzwischen habe ich mit dem ADAC ausgehandelt, daß sie sie in Lille zu einer Werkstatt stellen, die am Samstag geöffnet hat. Dort werde ich sie abholen und wenn ich auf Knien hin kriechen müsste. Klar ist das für mich ein hoher Aufwand. Gestern haben wir uns die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um die Radlager beim Anhänger zu wechseln und die reine Fahrzeit mit Anhänger wird wohl bei ca 12 Stunden liegen. Der ADAC zahlt max. 100 € für den Sprit, aber scheixx drauf,Hauptsache ich bekomme meine treue Gefährtin wieder nach Hause! Hier können wir sie in Ruhe und nachhaltig kurieren.
Transportkosten sind exorbitant. Der Heimtransport der R90 s aus Kroatien hat 2800 € gekostet. 16 Stunden Non-Stop mit dem Pick-Up. Aber bei einer R90s fragt Niemand nach den Kosten. Sie ist halt eine Ikone.
De Sache mit dem Restwert ist mittlerweile bei alten Motorrädern ein echtes Problem. Im Nahbereich stellt sich das Problem nicht, aber bei weiten Transporten kann es fatal werden, auch mit Wertgutachten. Liegen die Transportkosten auch nur einen Cent drüber, war es das.
Insgesamt hat aber der ADAC an mir noch kein Geld verdient und dank zäher Verhandlungen zeichnet sich jetzt eine Lösung ab.
Blöd ist nur, daß ich sehr schlecht französisch spreche und die Werkstatt über meine Ankunft rechtzeitig informieren soll. Hände und Füße helfen am Telefon nicht. Egal, wird schon irgendwie gehen und notfalls stelle ich mich laut hupend vor die Einfahrt, bis Jemand kommt oder die Polizei ruft.
Ach ja, bei der Rückfahrt mit der NTV haben wir mindestens 10 Auto-Ruinen am Straßenrand gesehen und kein einziges Motorrad, die auf Hilfe warteten oder nach Hilfe telefonierten.

[Straßenschrauber]

Widerstandswillen habe ich reichlich

Weitermachen!

[Lederclaus]

Regina, ich drück dir die Daumen, daß alles einigermaßen glatt geht! Ich würd mein Moped auch überall wegholen. Selbst oder gerade die Ural. Das Ding hab ich seit 1993 und es ist ein Familienmitglied (und wie das bei Familienmitgliedern so ist, hat die mir schon öfter mal Ärger gemacht). Durchhalten!

[nattes]

Inzwischen habe ich mit dem ADAC ausgehandelt, daß sie sie in Lille zu einer Werkstatt stellen, die am Samstag geöffnet hat.

Das bringt es auf den Punkt. Ich hab auch die Erfahrung gemacht, das man immer auch was zwischen den Zeilen aushandeln kann, mit dem dann beide Seiten zufrieden sein können.

Sprechenden Menschen kann geholfen werden.

Du schaffst das schon. Mir geht es mit meinen Motorrädern genau so. Die gehören, wie der Hund, zur engsten Familie.

[motorang]

Ich versteh das mit dem Restwert nicht. Der ADAC kann sich aussuchen, ob er eine Rückholung durchführt?
Und wenn der ADAC entscheidet dass eine Rückholung nicht lohnt, was dann? Zahlt der ADAC dann einen dem Restwert angemessenen Betrag, und man holt das Fahrzeug selber zurück?

Gryße!
Andreas, der motorang

[Lindi]

Schon sehr obskur das Ganze. Für mich wird's Zeit, mir mal das Vertragswerk anzuschauen, was da eigentlich genau vereinbart wurde.

[kahlgryndiger]

So ist das leider. Ich hatte diese Diskussionen selbst schon mit den Burschen. Gegenstand war damals mein MZ Gespann. Im Zweifel musst Du später die Reparatur nachweisen, so bei mir geschehen. Erinnere Dich mal an Wolfgangs Tochter mit der MZ in Frankreich strandete. Damals schlug der ADAC eine Verschrottung vor Ort vor wenn ich mich recht erinnere. Als ich mit der Planeta nach Dalamtien reiste 2013 hatte ich gar keinen Schutzbrief. Der hätte auch sicher nicht geholfen. Auch als die Planeta noch eine Jupiter war hatte ich diese Wertdiskussionen, oder als die Mamuf einmal aus Mainz heimgebracht werden musste. Ich bin da raus bei dem Verein und bisher hat meine Alternative ganz gut funktioniert.

Bestimmt haben die vielen temporären Russenfahrer einen großen Anteil an der Misere. Jene nämlich die einmal im Jahr auf dem Weg zum Elefantentreffen irgendwo stranden. Das bedeutet immer Sonderschichten für die Abschlepper

[Zimmi]

Diese Geschichte mit dem Restwert ist echt ein Graus. Da hockt ein Hotline-Fuzzi in München und hat vor sich eine Black Box namens Telefon, und dann glaubt er, dass er den Restwert eines Vehikels am anderen Ende einschätzen kann. Hatte ich auch mal, Kupplungsbetätigung am Audi 80 (29 Jahre alt) verreckt. Der Hotline-Fuzzi meinte, dass sich Transport und Reparatur möglicherweise nicht mehr lohnen könnten, wirtschaftlicher Totalschaden. Die Reparatur hat nachher 100 € gekostet, und ein Transport von Stuttgart nach Nähe Crailsheim wiegt vermutlich bei weitem nicht so schwer wie der Geldbetrag, den man für ein vergleichbares, H-Kennzeichen-wyrdiges Gefährt (gerade erst wieder beim TÜV bestätigt bekommen) ausgeben muss. Klar hätte es auch ein völlig verratztes Gefährt sein können, aber der Typ hat voll auf dicke Hose gemacht, obwohl der anwesende Straßenwachtfahrer ihm gut zugeredet hat. Irgendwann hat er dann aber zum Glück doch noch eingelenkt.

@Regina: Wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Rückholaktion!

[motorang]

Also,
ich würde diesen Verein gegebenenfalls auf seine eigenen Bestimmungen verweisen, bzw. sie studieren, bevor man einen Fall meldet:
https://www.adac.de/-/media/pdf/mitglie ... schaft.pdf

Die Reparatur oder Verschrottung musst Du nur für die Erstattung von Personen-Heimfahrtkosten und Übernachtungskosten nachweisen.
Wahrscheinlich haben ausreichend Menschen den Schutzbrief als billiges Heimreiseticket missbraucht.

In Deutschland ist die Fahrzeugrückholung/Abschleppung auf 300 Euro gedeckelt.
Die Sache mit dem Totalschaden steht allerdings als Einschränkung drin.

Ein Totalschaden liegt vor, wenn die Kosten einer Werkstattreparatur den Wiederbeschaffungswert
des Fahrzeugs in Deutschland am Tage des Schadens übersteigen. Der Wiederbeschaffungswert wird
vor Leistungserbringung von uns nach in Deutschland allgemein anerkannten Kfz-Bewertungssystemen festgestellt.

Im Fall einer defekten Zündspule, eines Kupplungszylinders oder einer ähnlichen Panne sollte das argumentierbar sein. Von echten Unfällen ist ja hier nicht die Rede, oder?

Übrigens stehen da noch andere wichtige Sachen drin. Gefahren muss der alleinig Versicherte sein, der Schaden muss von einer Werkstatt festgestellt worden sein etc.

Gryße!
Andreas, der motorang

[kahlgryndiger]

Unfälle waren es bei mir nie. Bevor abgeschleppt wird muss auch erst immer der Pannenhelfer vor Ort den Schaden feststellen. Wie schon gesagt, ich hatte diese Diskussionen mit dem Menschen am Telefon schon häufiger, es wird halt versucht die Abschlepperei zu umgehen.

[Mister B]

Es geht da eher Richtung der sogn. nicht versicherten Schrottfahrzeuge. Da wurde in den letzten 15 Jahren
leider etwas Schindluder getrieben, daher kam dieser Absatz rein.
Nun liegt es immer am Fahrzeughalter den Telefonisten (ohne technischen Hintergrund)
die Panne glaubhaft zu vermitteln. Leider

Grüße
MB

[kahlgryndiger]

Die Pannenhelfer des ADAC können dabei schon eine Hilfe sein weil eher kompetent. Hilft einem aber nur in der Heimat und vielleicht noch in Österreich. Ansonsten wird das im Ausland eher schwierig. Deswegen hatte ich zu IZH Zeiten erst gar keinen Schutzbrief. Erst als ich Anfing mit der Enfield zu verreisen kümmerte ich mich wieder darum denn die möchte ich, egal was ist, schon wieder mit nach Hause bringen

[Lederclaus]

Ich persönlich habe außer der ständigen Argumentiererei am Telefon eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Allerdings helfe ich mir im Ausland selbst, so gut das geht. Bei Auslandsaufenthalten geht es mir mit der Plusmitgliedschaft eher um Rückholung im Ernstfall, die Möglichkeit, irgendwie weiter zu kommen (Anwalt/Krankenhaus/Kaution), also nicht unbedingt fahrzeugbezogene Hilfe. Sowas klappt dort auch ganz brauchbar.
Was ich aus den letzten Berichten lerne, die ich hier so lese: Unbedingt in Frankreich vermeiden, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

[Zimmi]

Ich persönlich habe außer der ständigen Argumentiererei am Telefon eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht.

+1

Unbedingt in Frankreich vermeiden, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Dürfte eigentlich in fast jedem Land der Fall sein, wenn man die Landessprache nicht so gut spricht und dort, wie in Frankreich, Englisch und Deutsch weitgehend unbekannt / unbeliebt sind.

In Italien ist mir mal der Bulli verreckt - das war beinahe so easy wie zuhause, weil viele Leute Deutsch sprachen oder jemand kannten, der Deutsch konnte. Außerdem schien mir, dass man als Deutscher dort nicht unbeliebt ist (in anderen Ländern ist das u.U. anders).

[Richy]

Also ich kam mir in Frankreich bisher nie unwillkommen vor, eher im Gegenteil. Auch mit der Sprache hatte ich dort bisher Erfolg, ein paar Brocken französisch, und viele sprechen inzwischen auch Englisch. Wie immer kommt man mit Freundlichkeit ziemlich weit, auch bei den Telefonisten vom ADAC-Callcenter. Denen erklärt man seine Situation und meist haben sie dann Verständnis für den Oldtimer-Fahrer.