den käse wollte ich ja nicht geschenkt, sondern kaufen. und pampig bin ich auch nicht geworden, obwohl die beiden mitarbeiter nicht gerade freundlich waren. ich wollte ja was von denen, nämlich eine kleine erinnerung an eine schöne zeit. ich weis nicht mal, ob der käse überhaupt geschmeckt hätte
ich habe aber deutlich gesagt, daß ich nicht verstehe, weshalb man waren, die angeboten werden und o.k. sind, nicht verkauft.
bei aldi gab es mal kleine ofen-gefäße im 3 er-set. im regal lag aber nur noch eine aufgerissene packung und das 3. gefäß war nicht zu finden. ich habe nachgefragt, ob sie noch welche hätten und nebenbei bemerkt, daß ich eigentlich nur eins brauche, aber natürlich auch das set nehmen würde.
die junge frau meinte, im lager sei nichts mehr, aber wenn ich eh nur eins brauche sei doch alles gut. sie ging mit mir zur kasse, sagte der kollegin, was zu tun sei und ich bekam ein einzelnes gefäß zum drittel-preis. geht doch
wie schwierig kundschaft sein kann, weis ich selber, denn ich arbeite seit fast 40 jahren mit publikum
als ich anfing, gab es dort eine ältere kollegin, nicht mal eine vorgesetzte. immer wenn sie merkte, daß der streß zu groß wurde , rief sie uns zu sich und meinte: mädels, die arbeit wird nicht weniger, ob ihr sie nun mit guter oder mit schlechter laune tut. dann durfte man sich ein bonbon aus ihrer büchse angeln und bekam ein liebes lächeln und schon ging es besser.
mir geht es halt einfach gegen den strich, daß so viel weg geworfen wird. die dimensionen waren mir bisher nicht bewusst. danke für die aufklärung. daß eine einzelne verkäuferin nur das tut, was die firma vorschreibt,ist eh klar. oft geht aber, mit ein bißchen gutem willen, doch recht viel. und genau daran hapert es.
die corona-krise ist doch keine lizenz für unfreundlichkeit, aber genau das bemerke ich zunehmend. wir alle sind, mehr oder weniger, davon betroffen. jeder sieht nur die negativen seiten und fast niemand macht aus der not eine tugend.
den kahlgryndigen andreas bewundere ich für seine art, mit der krise umzugehen.
stefan kam letzte woche an einem abgeernteten kartoffelacker vorbei. durch die trockenheit sind viele kartoffeln klein geblieben und durch die maschine gefallen. er ging mir einem sack über den acker und sammelte eine menge kleine kartoffeln ein, weil er diese verschwendung nicht sehen kann. natürlich könnte ich kartoffeln kaufen, aber selbst gesammelte schmecken irgendwie besser.
viele familien klagen, daß sie ihre kinder in der corona-zeit nicht beschäftigen können und weniger geld haben. was wäre es doch für ein spaß, kartoffeln zu stoppeln, und die kinder wüssten dann wenigstens, daß fritten nicht aus dem tiefkühl-regal oder von mc-d...kommen, sondern vom acker.
ich hasse es, wenn menschen unflexibel und unfreundlich sind, egal ob corona-gestresst oder einfach nur aus prinzip oder gleichgültigkeit.