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OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Mo 26 Sep, 2016 18:48
von Lindi
meine heutige Frage richtet sich an die "Mechanikusse" unter Euch:

Die im Frühjahr gynstig (!) erworbene Dickenhobelmaschine hat leider ein ausgenudeltes Untersetzungsgetriebe für den Vorschub. Ich will nun die Nadellager erneuern (heute bestellt, örtlicher Händler hat nix mehr liegen)
Eigentlich hatte ich vor, das ausgenudelte kombinierte Zahn- und Kettenrad auszubohren und dort auch ein Nadellager einzusetzen.
Nun hat sich der Konstrukteur der Maschine sicher was dabei gedacht, genau an dem einen Rad kein Nadellager, sondern eine Art Lagerbüchse einzusetzen.
Ich nehme an, das hat was mit der statischen Belastung zu tun:
1. Die Flachriemenscheibe hat die höchste Drehzahl, vermutlich das geringste Belastungsmoment. Die nächsten Scheiben sind ja jeweils weiter untersetzt, so dass sich die Drehzahl kontinuierlich reduziuert.
2. Die geringste Drehzahl hat das kombinierte Zahn-/Kettenrad, welches über die Kette die beiden Vorschubwellen antreibt. Dort ist also die Drehzahl niedrig, ergo die Last am größten. Richtig?
3. Ich glaube zu wissen, dass Nadel-(auch Kugel-)lager bei schnelllaufenden Bauteilen von Vorteil sind gegenüber Gleitlagern, die im Laufbereich größere Kräfte übertragen können. So weit richtig?

Wäre es dann klug, an dem Zahn-/Kettenrad ein Nadellager einzusetzen? Oder besser eine kleine Buchse (Büchse) dort einsetzen?

Was meint Ihr?

Um zu verstehen, wie das Ganze aussieht, hab ich mal die letzte Seite aus dem Ersatzteilkatalog angehängt. Ich hoffe, das funzt mit dem Umwandlung von PDF in JPEG

Es geht um eine Scheppach HM1 bzw. baugleiche Maschine

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Mo 26 Sep, 2016 19:04
von schnupfhuhn
Passende Sinterbronzebuchsen gibt es für kleines Geld, die haben eine Lebensdauerfüllung. Obacht mit selbst gedrehten Buchsen, wenn Du ungehärtetes Material auf RG7 laufen lässt lutscht Dir der Rotguss den Stahl kaputt. Das ist üblicherweise das Material welches Dir ein Maschinenbauer in die Hand drückt wenn Du eine Lagerbronze verlagst.

Kugellager gabs wohl deswegen nicht weil man da genauer bearbeiten muß und weil es als Buchse billiger ist.

Gruß, Andreas

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Mo 26 Sep, 2016 19:13
von Lindi
Danke: Ist das nun der Rat, kein Nadellager einzubauen?

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Mo 26 Sep, 2016 23:23
von schnupfhuhn
Bei Staub und Dreck würde ich Gleitlagern. Oder Kugellager beidseitig geschlossen, mindestens2Z, eher 2RS. Hast Du das Bild nochmal in groß, ich werd aus dem kleinen JPG nicht schlau,

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Di 27 Sep, 2016 03:35
von Lindi
ich glaube nicht, dass Staub und Dreck der Grund sind, dass im selben Getriebe mal Nadellager und mal Gleitlager im Einsatz sind (da ist´s eh dreckig), eher die unterschiedliche Belastung.

hier hatte ich die Ersatzteilliste ursprünglich her

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Di 27 Sep, 2016 07:19
von Christoph
High,
ich glaube ich tät mir da keinen großen Kopf drum machen. Das da ernsthafte Lagerlebensdauerberechnungen angestellt wurden wage ich zu bezweifeln. Vielleicht war deren Überlegung ja auch umgekehrt: da keine Nachschmierung vorgesehen, haben sie die Räder mit der höheren Drehzahl Nadelgelagert. Da die Unterschiedlichen Lager auf der gleichen Welle laufen (für Nadellager sollte die wohl auch gehärted sein) braucht man sich ob des Materials für die Buchse auch keinen allzu großen Kopf machen.
Ich tät nehmen, was ich einfacher kriegen kann.
Christoph

Re: OT: Getriebe Hobelmaschinchen, Mechanikus-Rat erbeten

BeitragVerfasst: Di 27 Sep, 2016 11:11
von Lindi
Soeben Anruf, das die Lager abholbereit. Ich werde die tauschen, das gleitgelagerte ausbohren (Ø 14 hab ich glaub ich) und dort ein Nadellager einsetzen. Dann werd ich´s damit probieren. Danke für´s Mithirnen :smt023